Zurück ins achte Jahrhundert in Jerusalem

Erstmalig: Eine virtuelle dreidimensionale Tour durch die Straßen und Gebäude der Umayyad-Dynastie am Tempelberg
Titelbild
Die israelische Behörde für Kunstschätze und die East Jerusalem Development Company, Ltd. ermöglichen erstmals der breiten Öffentlichkeit einen virtuellen Blick auf die an den Tempelberg angrenzen Straßen und Gebäude, wie sie zu Zeiten des ehemaligen Umayyad-Kalifats, der ersten Islam-Regierung in Jerusalem, ausgesehen haben mochten. Fotos: Israel Antiquities Authority
Von 18. Oktober 2006

The Epoch Times/ Israel – Die israelische Behörde für Kunstschätze und die East Jerusalem Development Company, Ltd. stellten am Diensttag ein Computer gestütztes dreidimensionales Modell vor, das den Besucher – ins achte Jahrhundert zurückversetzt – durch die Straßen und Gebäude nahe des Tempelberges wandern lässt. Er befindet sich quasi auf den Spuren der ersten Dynastie regierender Kalifen des Islamischen Imperiums in Jerusalem.

Besichtigt werden kann das Modell im Davidson Exhibitions and Virtual Construction Center, das sich im Archäologischen Garten in Jerusalem befindet. Es wurde direkt in die Überreste eines der Gebäude der Umayyad gebaut. Das Modell, erklärt Gideon Shamir, Generaldirektor der East Jerusalem Development Company, markiere einen technologischen und konzeptionellen Durchbruch bei der Präsentation archäologischer Plätze auf Ausstellungen. Es ermögliche eine real time-Reise durch die Umayyad-Periode.

Das interaktive Modell präsentiert die einstige Pracht und Intensität der Konstruktionen und zeigt, wie der Tempelberg- Komplex etwa 630 Jahre nach der Zerstörung durch die Römer wieder errichtet wurde. Man sieht auch die Moscheen auf dem Tempelberg und der Besucher wird eingeladen, das damalige Flair der Stadt – die Hauptstraße ist beidseitig flankiert von Läden und öffentlichen Gebäuden – neu einzufangen. Die Straße fungiert dabei als focal point, an dem sich eine florierende Wirtschaft und die sozialen Angelegenheiten während der verschiedenen Perioden abzeichnen.

Yuval Baruch, Archäologe an der israelischen Behörde für Kunstschätze, erklärt, wie das Modell anhand von Fundstücken archäologischer Ausgrabungen in dem Gebiet südwestlich des Tempelberges entwickelt wurde: „Dort datieren vier ausgedehnte Bauwerke auf einer größeren Fläche vom Beginn des achten Jahrhunderts – der Regierungssitz der Kalifen der Umayyad. Auf den Grundmauern eines dieser Gebäude befindet sich heute das Davidson Center, in dem wir Ihnen das erste interaktive Modell seiner Art weltweit vorstellen.“

Für Schuka Dorfman, Generaldirektor der Kunstschätze-Behörde, ist dieses Modell eine gute Möglichkeit, eine der faszinierendsten Perioden Jerusalemer Geschichte zu studieren. „Heute, fünf Jahre nach der Einweihung des Centers mit einem interaktiven Modell des Tempelberges in der Periode des zweiten Tempels und nachdem Hunderttausende Touristen den Ort besucht haben, fällt der Startschuss für ein weiteres Modell: Den Tempelberg während der frühen islamischen Periode“, fügt Dorfman hinzu.

Entwickelt wurde es von Yuval Baruch und Dr. Lisa M. Snyder von der Abteilung städtische Architektur der Universität von Kalifornien in Los Angeles. Unterstützt wurde es von der Familie Davidson, die das Center aufgebaut hat.



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