Mega-Smart-Cities: Kriegsziele im Internet

Das geht uns alle an! Die 22 Kapitel des aktuellen Buches „Smart Cities im Cyberwar“ von Florian Rötzer sind eine erschreckende Bestandsaufnahme und sollten uns wachsam machen, damit wir nicht zu Verwaltungsopfern von Big Data werden.
Titelbild
Im Zeitalter der digitalen Revolution wird der beabsichtigte oder zufällige Blackout, das Zusammenbrechen weiträumig vernetzter Systeme, zum ultimativen Super-GAU. Unbedingt lesen!
Von 31. August 2015

In seinem gerade erschienenen Buch „Smart Cities im Cyberwar“ schildert Florian Rötzer, wie sich das Internet seit geraumer Zeit weltweit zum waffenlosen Schlachtfeld einer kaum absehbaren Zerstörungswelle entwickelt. Es gibt praktisch kein System, das nicht gehackt, gestört, manipuliert und lahmgelegt werden kann.

Florian Rötzer, der Gründer des Online-Magazins „TELEPOLIS“, zeigt, wie in unseren Smart Cities bei einem Ausfall des Stromnetzes eine nationale Katastrophe entstehen kann, weil alles miteinander zusammenhängt und von einer einzigen Quelle abhängig ist. Überall auf der Welt wachsen die Städte und werden zu Megacities, es entstehen dicht vernetzte urbane Korridore.

Militärstrategen bereiten sich auf militärische Interventionen in Megacities vor, deren Ausmaße und Komplexität alle Kriegsgebiete in den Schatten stellen, für die Streitkräfte strategisch und technisch gerüstet sind.

Wichtiger wird dabei auch zunehmend die Dimension des Cyberwar. Je „smarter“ ein Land oder eine Stadt, je digitaler die Infrastruktur, je größer das Internet der Dinge, je mehr Daten und Prozesse in die Cloud, also in Rechenzentren, ausgelagert werden, desto anfälliger werden sie auch für Cyberangriffe und Cyberwar.

Florian Rötzer, 1953 in Landshut geboren, studierte in München Philosophie, Pädagogik und Psychologie.  Bevor er im Jahr 1996 beim Heise-Verlag Redakteur wurde, arbeitete er als freier Autor und Publizist mit dem Schwerpunkt Medientheorie und -ästhetik und als Organisator zahlreicher internationaler Symposien. Seit 1996 arbeitet er hauptberuflich im Netz. Das 1989 vom Forschungszentrum CERN gegründete Internet (WWW: World Wide Web) wurde damals vor allem von Wissenschaftlern genutzt. Eine Netzzeitung oder WIKIPEDIA gab es noch nicht. Die großen Zeitungen fingen an, ein paar ihrer Artikel ins Netz zu stellen – und nannten das Online-Ausgabe. Dennoch konnte Rötzer den Heise-Verlag aus Hannover, der Computer-Zeitschriften besaß, überreden, eine Art Internetfeuilleton zu finanzieren: TELEPOLIS.

Als Vorbilder nennt Florian Rötzer die Zeitungsfeuilletons von Theodor Adorno und Walter Benjamin aus den 1920er-Jahren. „Man guckt, was um einen herum passiert und versucht, etwas Grundsätzliches daraus abzuleiten.“ Die Frage heute lautet offenbar: Wie wollen wir den Menschen haben?

Die 22 Kapitel des aktuellen Buches „Smart Cities im Cyber War“ sind eine erschreckende Bestandsaufnahme einer von Informatikern konstruierten neuen Welt, die uns wachsam machen sollte, damit wir nicht zu Verwaltungsopfern von Big Data werden.

„Ob Smart Cities zur nächsten industriellen Revolution werden, sei dahingestellt, aber unter dem Begriff werden Konzerne digitaler Techniken zur führenden cyberphysischen Branche für den Um- und Neubau von Städten werden und alle anderen Branchen von der Fertigung über den Bau bin hin zur Vermarktung und dem Betrieb übernehmen, weil jede Hardware smart wird, in die Netze integriert ist oder zumindest mit computergesteuerten Prozessen hergestellt wird.

Dabei verschmelzen virtueller und physischer Raum, digitale Daten und Materialität, Soft-, Hard- und Wetware endgültig miteinander – mit allen möglichen Wechsel- und Nebenwirkungen. Erforderlich wird für den Einzug der umfassenden Vernetzung der Umbau der Städte und ihrer Infrastruktur, eine gewaltige und herausfordernde Aufgabe, weil es letztlich auch darum gehen wird, das Leben in den Städten, im umbauten und im öffentlichen Raum und viele der Prozesse neu zu erfinden, was aber auch heißt, dass wir nun auf der Schwelle stehen, ab der auch viel falsch laufen kann.

Weil im Unterschied zum virtuellen Raum der entgrenzte cyberphysische Raum der Smart Cities nicht mehr einfach wie eine Software verändert oder upgedated werden kann, während die leidlich bekannten Softwareprobleme wie Bugs, Inkompatibilitäten, Überlastung, Viren und Trojaner, Absturz et cetera nun auch vermehrt bei den oft miteinander vernetzten Systemen der Smart Cities auftauchen und mit möglichen Kettenreaktionen nicht nur einzelne Systeme betreffen werden. Fehlerfreiheit oder absolute Resilienz wird es nicht geben…“

Im Zeitalter der digitalen Revolution wird der Blackout, das Zusammenbrechen weiträumig vernetzter Systeme, zum ultimativen Super-GAU.

Unbedingt lesen!

Foto: Cover Westend Verlag

Florian Rötzer

Smart Cities im Cyberwar

Taschenbuch: 256 Seiten

Verlag: Westend (31. August 2015)

ISBN-10: 3864891124

€ 14,99



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion