Sommersternschnuppen im Anflug – Schwarm der Perseiden erreicht seinen Höhepunkt

Die beste Beobachtungszeit der der Perseiden liegt zwischen 23.00 Uhr am Samstagabend und dem frühen Sonntagmorgen, so die Leiterin des Bochumer Planetariums. 
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Symbolbild.Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Epoch Times10. August 2017

Für Himmelsgucker ist der jährlich wiederkehrende Sternschnuppenschwarm der Perseiden ein Höhepunkt des astronomischen Jahrs.

Diesmal jedoch werden wohl deutlich weniger Augustmeteore am nächtlichen Firmament aufleuchten als in anderen Jahren: Wenn die Perseiden in der Nacht von Samstag auf Sonntag ihr Maximum erreichen, dürfte der Mond die Beobachtung der flitzenden Lichtpunkte empfindlich stören – der Erdtrabant wird viele der lichtschwächeren Sternschnuppen überstrahlen.

HELLER MOND

Denn in der Nacht mit den meisten Perseiden geht der abnehmende Mond bereits gegen 23.00 Uhr auf. Vier Tage nach Vollmond ist in der Nacht zum Sonntag die Oberfläche unseres himmlischen Begleiters immer noch zu gut 80 Prozent beleuchtet. Dadurch hellt der Mond den Nachthimmel so sehr auf, dass viele kleine Meteore für den Beobachter unsichtbar bleiben werden.

SAMSTAGABEND BIS SONNTAGMORGEN

„Die lichtschwächeren Meteore werden auf jeden Fall überstrahlt“, sagt die Bochumer Astronomin Susanne Hüttemeister. „Man wird Perseiden sehen – aber nur die hellsten.“ Die beste Beobachtungszeit liegt zwischen 23.00 Uhr am Samstagabend und dem frühen Sonntagmorgen, wie die Leiterin des Bochumer Planetariums erläutert.

WETTER EHER DURCHWACHSEN

Allerdings könnte das Wetter manchem Sternschnuppenfan einen Strich durch die Rechnung machen. Denn laut Deutschem Wetterdienst könnten in der Nacht zum Sonntag vor allem über der Südhälfte Deutschlands dichte Wolken den Blick zum Firmament versperren. Für die nördlichen Mittelgebirge und die norddeutsche Tiefebene hingegen rechnen die Wetterfrösche mit wechselnder Bewölkung und Auflockerungen.

SPUR ZUM STERNBILD PERSEUS

Ihren Namen haben die Sommersternschnuppen vom Sternbild Perseus. Dort liegt der scheinbare Ausgangspunkt der Perseidenmeteore, der sogenannte Radiant. In Wahrheit kommen die Sternschnuppen aber aus der unmittelbaren Erdumgebung: Auf seiner Bahn um die Sonne kreuzt unser Planet alljährlich zwischen Mitte Juli und Ende August eine Wolke winziger Teilchen, die der Komet Swift-Tuttle auf seiner Bahn um unser Zentralgestirn zurückließ.

216.000 STUNDENKILOMETER SCHNELL

Trifft die Erde auf die kosmische Staubspur dieses alle 133 Jahre wiederkehrenden Kometen, dringen die oft nur stecknadelkopfgroßen Partikel mit 60 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein – also mit der unfassbaren Geschwindigkeit von 216.000 Stundenkilometern. In einer Höhe von 80 bis hundert Kilometern erzeugen die kleinen Staubteilchen dann die Lichterscheinungen, die Sternschnuppen genannt werden.

WIE SCHNEETREIBEN BEI AUTOFAHRT

Dem mit der Erde durchs All sausenden Beobachter bietet sich bei einem Meteorschwarm ein Bild wie einem Autofahrer bei dichtem Schneetreiben: Beim Blick durch die Windschutzscheibe scheint es, als kämen alle Schneeflocken von einem gemeinsamen Ausgangspunkt. In Wahrheit spielt nur die Perspektive einen Streich – genauso wie bei den Perseiden, deren Leuchtspuren sich alle ins Sternbild Perseus zurückverlängern lassen.

SPEKTAKULÄRE FEUERKUGELN

Die größeren Meteore leuchten bei ihrem Eintritt in die Atmosphäre so stark wie helle Sterne und Planeten. Noch heller, aber auch entsprechend seltener sind die so genannten Feuerkugeln. Diese spektakulären Meteore ziehen oft einen farbig nachglühenden Schweif hinter sich her.

DUNKLEN PLATZ SUCHEN

Eine besondere Ausrüstung brauchen Himmelsgucker für die Beobachtung der Perseiden nicht – ein Liegestuhl und eine gute Rundumsicht reichen aus. Die besten Beobachtungsmöglichkeiten bietet ein Platz fernab der von Kunstlicht durchfluteten Städte. Wer den Meteorstrom fotografieren will, sollte ein Weitwinkelobjektiv verwenden, die Kamera auf ein Stativ montieren und eine Langzeitbelichtung wählen.

FEURIGER TRÄNENREGEN

Im Volksmund heißen die Augustmeteore übrigens „Laurentiustränen“. Der Name erinnert an den Heiligen Laurentius, der am 10. August 258 unter der Herrschaft des römischen Kaisers Valerian den Märtyrertod starb. Seither soll es an diesem Tag stets feurige Tränen geregnet haben. (afp)



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