Sachsen: Freiberger Oberbürgermeister kündigt der SPD

Der Freiberger Oberbürgermeister Krüger (SPD) kündigt auf Facebook seinen Austritt aus der SPD an. Anfang des Jahres forderte der 44-Jährige einen vierjährigen Zuzugsstopp für Flüchtlinge.
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Symbolbild. Der "Goldene Reiter", August der Starke, Kurfürst von Sachsen.Foto: iStock
Epoch Times22. September 2018

Seit August 2015 ist Sven Krüger Oberbürgermeister der sächsischen 42.000-Einwohner-Stadt Freiberg und seit 20 Jahren Mitglied in der SPD. Anfang des Jahres kündigte er einen vierjährigen Zuzugstopp für anerkannte Flüchtlinge und macht damit bundesweit Schlagzeile.

Krügers Aussage zufolge würde die Stadt rund 70 Prozent der Flüchtlinge im gesamten Landkreis Mittelsachsen beherbergen und hätte die Grenze der Integrationsfähigkeit erreicht. „Ich möchte verhindern, dass die Stimmung in der Bevölkerung kippt“, war damals seine Begründung.

Am Donnerstagabend meldete sich der 44-Jährige nun mit einem Facebook-Post in eigener Sache und kündigte seinen Austritt aus der SPD an. Er werde zukünftig als parteiloser Oberbürgermeister weitermachen.

Nach dem historisch schlechten Wahlergebnis der Bundestagswahl von 2017 sei ein Neuanfang versprochen worden, leider müsse er feststellen, dass von all dem fast nichts auch nur ansatzweise umgesetzt wurde, so Krüger auf Facebook.

„Schaut man dieser Tage nach Berlin, drücke das Wort „Fremdschämen“ nicht einmal ansatzweise aus, was ich derzeit empfinde“, so der Bürgermeister.

Mit seinen Worten bezieht er sich offenbar auf das Verhalten der SPD im Zusammenhang mit der umstrittenen Versetzung von Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen als Staatssekretär ins Innenministerium. Was er genau meint, beschreibt er jedoch nicht.

In den vergangenen knapp 20 Jahren sei er stolz gewesen, der SPD unter Helmut Schmidt und Willy Brandt anzugehören. Sie habe oft Haltung bewiesen und sich für die Menschen in unserem Land eingesetzt, so Krüger. „Wenn ich nun allerdings in mich hineinhöre, stelle ich für mich fest: Es gibt diese SPD nicht mehr!“

Zukünftig wolle er nur Politik machen, die für die Menschen in Freiburg gut ist und nur Dinge tun, von denen er wirklich überzeugt sei. „Es fühlt sich für mich nicht mehr richtig an, dieser Partei anzugehören. Deswegen habe ich mich entschlossen, mit dem heutigen Tag aus der SPD auszutreten“, lautet Krügers Fazit.

Für seinen Entschluss erntete der Politiker viel Zuspruch auf Facebook. (nh)



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