Regierungsflieger: Grüne kritisieren 800 Leerflüge zwischen Bonn und Berlin

Alle Flugzeuge der deutschen Flugbereitschaft sind in Köln/Bonn stationiert – obwohl die Regierungsmitarbeiter fast immer ab Berlin fliegen. Das führt zu Leerflügen, die die Grünen kritisieren.
Titelbild
Regierungsjet A340-313X VIP "Theodor Heuss" der LuftwaffeFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times18. Februar 2019

Die Grünen kritisieren zu viele Leerflüge und zu viel unnötigen Schadstoffausstoß bei den Regierungsfliegern. Allein im letzten Jahr seien mehr als 800 sogenannte Bereitstellungsflüge durchgeführt worden, bei der nur die Besatzung aus dem Rheinland nach Berlin geflogen wurde, um dort die eigentliche Reise zu beginnen. Das geht aus einer kleinen Anfrage des Grünen-Politikers Tobias Lindner hervor, über die das ARD-Hauptstadtstudio berichtet.

Der Verteidigungsexperte Tobias Lindner wollte wissen, welche Auswirkungen es hat, dass alle Maschinen der Flugbereitschaft samt Crews immer noch in Köln/Bonn stationiert sind, auch wenn die Minister fast immer ab Berlin fliegen.

Das Ergebnis nennt der Grüne „ein bedrückendes Bild“. Allein im letzten Jahr seien mehr als 800 sogenannte Bereitstellungsflüge durchgeführt worden.

Lindner forderte, die Flugbereitschaft zügig nach Berlin zu verlegen. Die Pläne der Bundesregierung sehen vor, die neue Basis auf dem neuen Hauptstadt Flughafen zu bauen.

Durch die Verzögerung des Baus kommt auch dieses Projekt nicht voran. Lindner machte den Vorschlag, zu prüfen, ob nicht einige Hallen der insolventen Berliner Airlines Germania oder Air Berlin vorübergehend genutzt werden könnten. So könnten wenigstens einige Maschinen und Crews nach Berlin verlegt werden. Das würde auch dazu beitragen, schneller Ersatzmaschinen zur Stelle zu haben, wenn Pannen aufträten.

Diese 800 Flüge haben in den letzten drei Jahren CO2 Emissionen von rund 4.000 Tonnen jährlich verursacht, man bräuchte 340.000 Bäume, um diese Menge CO2 einzusparen, so Lindner. Außerdem koste die Unterbringung der Crew in Berlin im Monat rund 23.000 Euro. Geld, das der Steuerzahler aufbringen müsse.

Zu den technischen Defekten der Regierungsflieger meinte Lindner gegenüber dem ARD-Hauptstadtstudio: Es sei erstaunlich, dass auch die relativ neuen kleineren Flugzeuge viele Pannen hatten. Bei den „Kanzler-Airbussen“ müsse man hingegen prüfen, ob die Wartung, die Verträge und Leistungen funktionierten.

Auch die Grünen als Opposition hätten Interesse daran, dass die Regierung arbeitsfähig sei. Das Verteidigungsministerium plant angeblich den Kauf von drei neuen Airbus 350 direkt vom Hersteller. Allerdings müssen diese Maschinen für den Einsatz als Regierungsflieger umgebaut werden und könnten daher erst ab 2022 einsatzbereit sein. (dts)



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