China’s staatliche Xinhua kommentiert Charlie-Hebdo-Demo: Pressefreiheit soll Grenzen haben

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Französische Botschaft in Peking setzt HalbmastFoto: ChinaFotoPress/ChinaFotoPress via Getty Images
Von und 13. Januar 2015

Über eine Millionen Menschen, darunter dutzende Staatsoberhäupter, demonstrierten am Sonntag in Paris gegen das Charlie-Hebdo-Attentat. Auch in China gibt es Stimmen dazu: Ying Qiang ist Hauptstadtkorrespondent der staatlich kontrollierten chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua für Frankreich. In einem kurzen Kommentar zur großen Anti-Terror-Demonstration in Paris am 11. Januar 2015 schrieb er: „Die Pressefreiheit soll Grenze haben.“ Dies wurde dann sogleich in zahlreichen chinesischen Medien weiterverbreitet.

Weiterhin stand im Kommentar: „Nach dem Terror-Attentat bei Charlie Hebdo äußerte die westliche Gesellschaft nicht nur Kritik an den Terroristen, sondern forderte auch mehr Unterstützung für die Pressefreiheit.“ Dann fragte der Autor nach der Ursache der Tragödie. Dabei stellte er fest, dass Charlie Hebdo mehrmals umstrittene Karikaturen veröffentlicht habe. Dies wurde als „vulgär und unmenschlich, sogar als böse Attacke“ empfunden, aber „der Verlag bestand darauf“. Daraufhin folgerte der Xinhua-Korrespondent: „Die Welt ist vielfältig, die Pressefreiheit soll ihre Grenze haben… Unbeschränkte Meinungsfreiheit geht nicht.“

Dieser Kommentar erzeugte große Aufmerksamkeit im chinesischen Internet und den Social Media. Manche Leser empfanden es sogar als eine indirekte Verteidigung der Terroristen. Ähnliche Töne schlug auch ein Artikel der staatlichen Zeitung „Global Times“ im September 2014 an, der Mitleid und Unterstützung für IS äußerte.

Der bekannte chinesische Blogger, Filmemacher und Kolumnist, Zhou Tiedong, schrieb in seinem Weibo-Konto (einer Art chinesischem Twitter):

„Wir gehören nicht zur Welt und wollen uns immer von den anderen Nationen trennen… Nicht nur das, die Staatsmedien verbreiten sogar noch eine sarkastische Stimmung. Müssen denn unsere Grundeinstellungen unbedingt gegen die Menschlichkeit, gegen die allgemeinen Werte, gegen das Gewissen und gegen die Ordnung sein? Ich schäme mich, unter diesem Regime ein Mitglied dieser Nation zu sein.“

Nach dem Terror-Anschlag vom 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York, USA vermeldeten die staatlichen chinesischen Medien großen Jubel und Schadenfreude, da die Amerikaner seit langem von der chinesischen Presse als Erzfeind bezeichnet wurden und als solcher eine derartige Katastrophe auch verdient hätten.  



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