Die Frau des „Giftmischers“: Bundesanwaltschaft lässt Konvertitin Yasmin H. verhaften – IS-Anschlagsplanungen und Biowaffen

Im Fall des möglicherweise vereitelten Rizinanschlags hat die Bundesanwaltschaft die Ehefrau des inhaftierten Tunesiers aus Köln festnehmen lassen. Yasmin H. soll ihrem Ehemann Sief Allah H. bei der Tatvorbereitung geholfen haben.
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Symbolbild.Foto: istockphoto/sergei78
Epoch Times24. Juli 2018

Im Fall des möglicherweise vereitelten Rizin-Anschlags hat die Bundesanwaltschaft am Dienstag Yasmin H. (42), die Ehefrau des inhaftierten tunesischen Islamisten Sief Allah H. (29) aus Köln festnehmen lassen.

Yasmin H. hatte den im November 2016 eingereisten Tunesier zuvor über Facebook kennengelernt. Nach seiner Einreise heirateten die beiden nach der Scharia. Die Konvertitin brachte vier Kinder von anderen Männern mit in die Ehe.

Biologische Waffen hergestellt

Die Deutsche Yasmin H. steht im Verdacht, ihrem Ehemann Sief Allah H. in drei Fällen bei der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat Hilfe geleistet zu haben, wie die Behörde in Karlsruhe mitteilte. Außerdem soll sie bei der Herstellung biologischer Waffen geholfen haben.

Über die Festnahme der 42-Jährigen hatte zuerst „Spiegel Online“ berichtet. Ihr Ehemann, der damals 29-jährige Tunesier H., war am 12. Juni in einem Wohnhaus in Köln-Chorweiler festgenommen worden. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft hatte er 84,3 Milligramm hochgiftiges Rizin hergestellt. Zudem fanden die Ermittler bei ihm 3150 Rizinussamen.

Laut „Focus“ plante Sief Allah H. möglicherweise einen Anschlag mit einer Art Biobombe, deren Kern aus hochgiftigem Rizin besteht und dieses als giftige Staubwolke in die Atemluft freisetzen sollte. Rizin gilt als fünftgiftigste Substanz weltweit – nach dem „Schönheitsmittel“ Botox, einem Algengift, einem Pfeilgiftfroschgift und dem künstlichen Kampfstoff VX.

Türkei stoppte Ausreise nach Syrien

Laut Bundesanwaltschaft sollen Yasmin und Sief Allah H. den Wunsch gehabt haben, nach Syrien auszureisen und sich dort der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) anzuschließen. Vor diesem Hintergrund nahm Yasmin H. demnach Kontakt zu nicht näher identifizierten Personen auf, die dem Ehepaar auf ihrem Weg zum IS behilflich sein sollten.

Da Yasmin H. wegen ihrer Kinder aus einer früheren Ehe eine Ausreise zunächst nicht möglich war, buchte sie laut Bundesanwaltschaft nur für ihren Ehemann für Ende August 2017 einen Flug von Köln nach Istanbul. Nachdem die Weiterreise des Tunesiers in der Türkei scheiterte, buchte sie demnach für Mitte September einen zweiten Flug nach Istanbul. Allerdings scheiterte auch dieses Mal die Weiterreise von Sief Allah H. nach Syrien in der Türkei.

IS wünschte sich Anschlag in Deutschland

Yasmin H. steht der Anklagebehörde zufolge auch im Verdacht, bei der Beschaffung von Materialien für einen Sprengsatz mit dem biologischen Kampfstoff Rizin Hilfe geleistet zu haben. Nach Erkenntnissen der Strafverfolger stand ihr Ehemann im Herbst 2017 über soziale Medien in Kontakt mit IS-Mitgliedern in Syrien. Diese sollen ihm vorgeschlagen haben, in Deutschland einen Anschlag zu verüben.

In der Folge informierte sich Sief Allah H. laut den Ermittlern über explosive Stoffe aus Polen. Mitte Oktober 2017 reiste er demnach zu einer Pyrotech-Firma ins polnischen Slubice – eine Reise, die von Yasmin H. organisiert worden sein soll. Außerdem soll die Ehefrau später wegen einer Bestellung den Kontakt zu der Pyrotechnikfirma gehalten haben.

Mit der Herstellung von Rizin beschäftigte sich Sief Allah H. nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft seit April dieses Jahres. Einen Monat später soll er damit begonnen haben, die für die Gewinnung des hochgiftigen Stoffs notwendigen Gerätschaften und Substanzen zu beschaffen.

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Tierversuche und Helfer im Hintergrund

Dabei soll ihm seine Ehefrau zumindest für einige der Bestellungen ihr Konto bei einem Internetversandhändler sowie ihr Paypalkonto zur Verfügung gestellt haben. Auch half sie demnach bei der Abwicklung der Lieferung von tausend Rizinussamen.

Die später bei ihm gefundenen 84,3 Millligramm Rizin stellte der Tunesier den Ermittlungen zufolge Ende Mai dieses Jahres her. Um die Wirksamkeit des Rizins zu testen, soll das Ehepaar in einer Kölner Zoohandlung einen Zwerghamster gekauft haben. Geplant war demnach, das Rizin zu Testzwecken auf das Tier aufzutragen. (afp/sm)



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