Großes regionales Lohngefälle in der Altenpflege

In der Altenpflege gibt es nach wie vor ein erhebliches regionales Lohngefälle. Das geht aus neuen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.
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Pflegekrise in Deutschland.Foto: iStock
Epoch Times16. August 2018

In der Altenpflege gibt es nach wie vor ein erhebliches regionales Lohngefälle. Das geht aus neuen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Donnerstagsausgaben) vorliegen. Die Bundesregierung pocht angesichts der Zahlen auf eine bessere Bezahlung in der Altenpflege – auf Basis einer bundesweiten Tariflösung.

Spitzenreiter beim mittleren Brutto-Monatslohn von Vollzeit-Pflegekraftkräften war im vergangenen Jahr dem Bericht zufolge Baden-Württemberg mit 3036 Euro. In Sachsen-Anhalt habe der mittlere Lohn für diese Beschäftigten bei 2136 Euro gelegen und damit so niedrig wie in keinem anderen Bundesland. Im bundesweiten Schnitt kamen Vollzeit-Fachkräfte in der Altenpflege im vergangenen Jahr demnach auf 2744 Euro brutto im Monat.

In Brandenburg waren es 2424 Euro, in Mecklenburg-Vorpommern 2319 Euro, in Hessen 2736 Euro und in Sachsen 2203 Euro. Besonders falle das Lohngefälle zwischen einigen benachbarten Ländern auf, heißt es in dem Bericht. So habe der mittlere Bruttolohn von Vollzeit-Pflegefachkräften in Niedersachsen 2017 bei 2543 Euro, im angrenzenden Nordrhein-Westfalen dagegen bei 2917 Euro gelegen. In Schleswig-Holstein waren es 2650 Euro, in Hamburg 2922 Euro.

„Es ist einfach nicht akzeptabel, dass es für die gleiche, qualifizierte Arbeit im regionalen Vergleich ganz erhebliche Lohnunterschiede gibt“, sagte der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, dem RND.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte dem RND, sein Ziel sei „ein Tarifvertrag, der für alle Beschäftigten in der Altenpflege allgemeinverbindlich erklärt wird“. Es gehe um Vereinbarungen, „die von Gewerkschaften und Arbeitgebern geschlossen werden sollen und so repräsentativ sind, dass sie für allgemeinverbindlich erklärt werden können“. Ansonsten werde sich „der Fachkräftemangel in der Pflege dramatisch verschärfen“, warnte Heil. (afp)



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