Lehrerverband kritisiert Bildungspolitik der Großen Koalition als „Trauerspiel“

Der Deutsche Lehrerverband bewertet die von der Großen Koalition angekündigte Initiative zum Digitalpakt als "Trauerspiel". Ähnlich pessimistisch zeigt sich der Lehrerverband angesichts der Planungen der Bundesregierung für einen Nationalen Bildungsrat.
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Klassenzimmer.Foto: Alexandra Beier/Getty Images
Epoch Times13. August 2018

Der Deutsche Lehrerverband bewertet die von der Großen Koalition angekündigte Initiative zum Digitalpakt als „Trauerspiel“.

Bislang sei noch kein Euro geflossen: „Ob das in diesem Schuljahr noch greift, das heißt bei den Schulen wirklich ankommt, bezweifle ich“, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Montagsausgaben).

Die Bundesregierung hatte versprochen, dass für die Schulen die Mittel aus dem fünf Milliarden Euro schweren Digitalpakt bereits ab Januar 2019 bereitstehen würden.

„Bis das Geld fließt, stehen die Kommunen und Länder noch auf der Investitionsbremse, um ja keine Fördermittel zu verpassen“, sagte dagegen Meidinger. „Bislang ist das Ganze also ein Trauerspiel.“

Ähnlich pessimistisch zeigte er sich angesichts der Planungen der Bundesregierung für einen Nationalen Bildungsrat. „Das wird eine Totgeburt“, so Meidinger. „Angesichts der immer offenkundigeren Meinungsdifferenzen um die Zusammensetzung und die Kompetenzen zwischen Bund und Ländern kann da nichts Gutes und Lebendiges dabei rauskommen.“ Das werde „ein großer Flop“ werden. „Eigentlich wissen das alle, aber keiner gibt es zu.“

In der Debatte über ein verpflichtendes soziales Jahr begrüßte Meidinger Überlegungen, wie man in der jungen Generation wieder mehr Orientierung am Gemeinwohl und mehr Engagement für die Gesellschaft erreichen könne. „Allerdings plädiere ich dafür, anstatt eines sozialen Pflichtjahrs für alle die Rahmenbedingungen für das FSJ und den Bundesfreiwilligendienst deutlich zu verbessern und beides attraktiver zu machen.“

Dazu gehöre „eine dem freiwilligen Wehrdienst vergleichbare bessere Vergütung, die Ausweitung der integrierten Fortbildungs- und Weiterqualifizierungsmöglichketen und einen Bonus bei der Studienzulassung und der Bewerbung auf Ausbildungsplätze“, sagte Meidinger. (dts)



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