Ramin Peymani über eine moderne „Hexenjagd“: Der mündige Bürger als Feindbild von Politik und Medien

Der iranischstämmige Buchautor Ramin Peymani nimmt den Leser mit auf eine Reise zurück ins Jahr 2017. Die politischen Ereignisse, die er hier protokolliert, sind Zeugnis einer zunehmenden Entdemokratisierung Deutschlands.
Titelbild
Moderne "Hexenjagd".Foto: istock/Pinchuk
Von 8. März 2018

„Wer sich mit dem Zeitalter der europäischen Hexenverfolgung auseinandersetzt, landet unwillkürlich im Mittelalter und in der frühen Neuzeit.“ So beginnt das Vorwort zu Ramin Peymanis neuestem Buch „Hexenjagd“.

Doch geht es ihm in seinem neuesten Werk nicht etwa um die geschichtliche Aufarbeitung eines der dunkelsten Kapitel des Mittelalters, sondern widmet er sich hierbei eher einer Art „moderner Hexenjagd“, die die Neuzeit ergriffen hat. Er beschreibt es mit einem „Wiederaufflammen staatlicher Verfolgung Andersdenkender, denn wieder einmal gehe es darum, „die herrschende Lehre gegen die Zweifler zu verteidigen.

Demokratie und Rechtsstaat würden heute sichtlich unter dem Diktat einer mächtigen „Meinungselite“ leiden, „die jeden ächtet, der nicht bereit ist, sich dem links-grünen Kanon anzuschließen“, heißt es im Buch. Durch die Gesellschaft gehe bereits ein tiefer Riss.

Zwar würden der modernen Hexenjagd keine Menschenleben zum Opfer fallen, meint Peymani, aber dennoch „zentrale Errungenschaften der Aufklärung“, was nicht ohne Folgen bliebe. Gefährlich sei das Treiben deswegen, weil es für viele „nicht offensichtlich ist.“

Protokoll einer Entdemokratisierung

Peymani, der ehrenamtliche Kommunalpolitiker und ehemalige Büroleiter des DFB-Präsidenten, wirft in seinem Buch einen sehr genauen Blick auf die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse von 2017, und gibt uns damit einen protokollarischen Überblick darüber, wie es zu dieser immer weiter fortschreitenden Entdemokratisierung Deutschlands kam.

So lesen wir in kurzen, oft nicht länger als drei Seiten langen Kapiteln, von einer Kanzlerin, „die nicht merkt, dass es vorbei ist“, von „Journalisten als Spaltpilz der Gesellschaft“, von dem „Zynismus linker Sprachbereiniger“, von „Facebook als Spielball islamistischer Hetzer“ oder abschließend von einem „Kontrollverlust mit Folgen“, den Peymani als das „selektive Scheitern des Rechtsstaats“ untertitelt.

Mit dieser Zusammenfassung von 50 politisch relevanten Geschehnissen sorgt er dafür, dass die einzelnen Ereignisse, die am Ende Zeugnis einer neuen geschichtlichen Epoche sein werden, nicht in Vergessenheit geraten. Durch seinen sachlichen und nüchternen Schreibstil geschieht das ganz unaufgeregt. Mit dem nötigen Abstand wird man zum Beobachter, der seine ganz eigenen Schlüsse aus allem ziehen kann.

George Orwell lässt grüßen

Die deutsche Politikerin und Publizistin Vera Lengsfeld hat dem 180-Seiten-Buch einen Gastbeitrag beigesteuert. Mit ihrer schaurigen Zukunftsvision ins Jahr 2030 gibt sie uns zu verstehen, wohin die Reise gehen könnte, wenn sich das, was Peymani rückblickend beschreibt und analysiert, ungehindert fortsetzen wird. Kein Wunder also, dass wir am Eingang des Buches ein Zitat von George Orwell finden.

Absurdistan 2017

Die Kritiken von „Hexenjagd – Der mündige Bürger als Feindbild von Politik und Medien“ sind durchweg positiv. Ein „Amazon-Kunde“ schreibt: „Kurz und bündig dokumentiert er den abgehobenen Realitätsverlust großer Teile der politischen Kaste sowie der allzu häufig mit ihr verbandelten Medienvertreter. Und so fliegen die bizarren Geschehnisse Absurdistans aus 2017 noch einmal an unserem geistigen Auge vorbei und man fragt sich Seite für Seite, wie es zum hervorragend beschriebenen multiplen Organversagen innerhalb unseres demokratischen Gemeinwesens kommen konnte.“

„Hexenjagd, der mündige Bürger als Feindbild von Politik und Medien“ 

ist am 12. Januar erschienen und als Taschenbuch erhältlich. Kostenpunkt: 11.90 Euro.

 

 



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