Rettung vor den Klimarettern — Teil III
Wir ziehen ein kurzes Zwischenfazit: Indem wir das behauptete Ergebnis („Erderwärmung“) hinsichtlich seiner Auswirkung auf die Energiebilanz der Erde hinterfragt haben, konnten wir schon zeigen, dass ein Anstieg des CO2-Gehalts der Luft keine Aufheizung verursachen kann. Das Dogma ist falsch, und die „Klimakatastrophe“ Science Fiction.
Daraus folgt, dass Grundannahmen oder Gedankenführung der CO2-Treibhauslehre falsch sein müssen. Und tatsächlich widerlegte Wood bereits 1909 mehrere Grundannahmen, die jetzt in dem Treibhausdogma wieder auftauchen (siehe Teil 2). Folglich müssen die Prozesse zwischen „Boden“ (Erdoberfläche und Weltmeer) und Atmosphäre sowie die Interaktionen mit Sonne und Weltall anders ablaufen, als die „IPCC-Fraktion“ es stets darstellt (vgl. Abb.1).
Aber wie funktionieren sie wirklich? Das wollen wir in diesem Teil der Analyse aufklären. Der entscheidende Aspekt dabei ist die Energie: deren Transport, Speicherung und Umwandlung.
Um die komplexen und ineinander verzahnten Abläufe leicht verständlich erklären zu können, ordnen wir sie mitsamt der jeweils beteiligten Materie drei fiktiven „Systemen“ zu (Abb. 2): [1]
Das „Heizsystem“ bezieht Energie von der Sonne [2] und regelt den Energiezufluss zum Boden. Einen Teil der Energie reflektiert bzw. streut es ungenutzt zurück ins All. Von diesem Heizsystem hängt es also ab, wie viel Sonnenenergie „netto“ den Boden erreicht und diesen erwärmt.
- Das „Energiespeicherungs- und Transportsystem“ (ESTS) speichert Energie und transportiert sie innerhalb des Systems Erde plus Atmosphäre.
- Das „Kühlsystem“ strahlt ständig Wärme ins Weltall ab.
Diese „Systeme“ werden wir in diesem und im folgenden Teil der Studie der Reihe nach analysieren. Dazu werfen wir vorab einen Blick auf den Aufbau der Atmosphäre. Uns interessieren der Druckverlauf sowie die auffällige und höchst bedeutsame Temperaturschichtung.
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Die Atmosphäre der Erde
Die Atmosphäre besteht aus einem Gasgemisch namens „Luft“. Bis zu einer Höhe von circa 100 Kilometern ist es homogen gemischt.
Steigt man vom Erdboden aus nach oben, so stellt man fest, dass der Druck immer mehr abnimmt – die Luft wird „dünner“. Auch zeigt sich eine sehr auffällige Temperaturschichtung (Abb. 3):
- Vom Erdboden beginnend nimmt mit dem Druck zunächst auch die Temperatur kontinuierlich ab. Diese Schicht heißt Troposphäre, in ihr spielt sich unser gesamtes Wettergeschehen ab. Erwärmte Luftmassen steigen in der Troposphäre auf (Konvektion), wobei sie sich immer mehr ausdehnen. Eine solche Ausdehnung von Gas führt aber zur Abkühlung. Feuchtigkeit kondensiert, bildet Wolken und regnet schließlich ab (Abb. 3).
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- In einer bestimmten Höhe aber endet dieser Temperaturrückgang abrupt. Anstatt dem weiter fallenden Luftdruck entsprechend noch weiter abzukühlen, bleibt ab hier die Temperatur über mehrere Kilometer in etwa konstant. Diese Schicht heißt Tropopause. Weil sie wärmer und damit leichter ist, als sie es aufgrund der Druckverhältnisse eigentlich sein müsste, liegt sie wie ein Deckel über der Troposphäre und riegelt das Wettergeschehen nach oben ab. Von unten aufsteigende Konvektionsströmungen können in die Tropopause nicht vordringen (Siehe Bild „Die Troposphäre“).
- Über der Tropopause liegt die Stratosphäre, und diese ist auffällig warm. In dieser Schicht wird nämlich vom Sauerstoff (O2) der Luft die eingehende „harte“ UV-Strahlung der Sonne („UV-C“) absorbiert. Dabei wird Ozon (O3) gebildet, das aber dann von „weniger harter“ UV-Strahlung („UV-B“) gleich wieder aufgespalten wird. Bei beiden Prozessen in dieser „Ozonschicht“ wird Strahlungsenergie absorbiert und in thermische Energie umgesetzt, die an die umgebende Luft abgegeben wird.
Die obere Atmosphäre (Mesosphäre und Thermosphäre) hat für das Thema unseres Reports keine Bedeutung.
Das „Heizsystem“ der Erde
Der Antreiber unseres Wettergeschehens ist die Sonne. Sie wärmt bei Tage den Boden, der dann diese Wärmeenergie an die kältere Atmosphäre weitergibt. (Details dazu im nächsten Teil der Serie).
Für uns sind hier zwei Fragestellungen wichtig:
- wie viel von der ursprünglich „brutto“ vorhandenen Sonnenenergie kommt „netto“ am Boden an, und was passiert mit dem Rest?
- wovon hängen eventuelle Schwankungen oder Änderungen der Nettoeinstrahlung ab? Gibt es ein steuerndes Element?
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Von der am Rand der Atmosphäre eintreffenden Sonnenenergie wird auf dem Weg zum Erdboden rund die Hälfte abgefangen. Dafür verantwortlich sind vier Mechanismen (Abb. 4):
- die Ozonprozesse in der Stratosphäre.
- die Raleigh-Streuung: sie lenkt kurzwelliges Licht (UV, Blau) von der ursprünglichen Einstrahlrichtung ab. Dank ihr sehen wir den Himmel blau statt schwarz und die Sonne gelb statt weiß, und wir können am Strand auch im Schatten braun werden. Sechs Prozent der Energie befördert sie ungenutzt ins Weltall.
- Wolken: Sie bestehen aus sehr feinen Tröpfchen, Höhenwolken (Cirrus) aus Eiskristallen. Sie reflektieren UV- und sichtbares Licht zurück ins Weltall und absorbieren nahezu das gesamte IR!
- IR-aktive Gase absorbieren IR in bestimmten Frequenzbereichen.
Stratosphäre und Raleigh-Streuung spielen in der Klima-Debatte keine Rolle. Wichtig sind dagegen die Wolken. Schon jedes Kind erlebt, dass ihr Aufziehen an einem Sommertag sofort zu Abkühlung führt. Blauer Himmel dagegen ermöglicht eine Erwärmung.
Das führt zu der Frage, wie sich diese Wolkenbedeckung eigentlich im globalen Maßstab entwickelt hat [3]. Ist der Wolkenanteil tatsächlich konstant und damit unbeachtlich, wie es die meisten Publikationen zum Thema „Global Warming“ bzw. „Climate Change“ suggerieren?
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Die Antwort ist eigentlich eine Sensation. In der Zeit von 1987 bis 2000, als die Erdtemperaturen tatsächlich leicht stiegen, stieg der Anteil des blauen Himmels um cirka 19 Prozent (Abb. 5 – blaue Kurve)! Seit etwa 2000 aber hat die Bewölkung wieder zugenommen – und wir sehen einen Rückgang der gemittelten Temperaturen. [4]
Wolken sind reale und (inzwischen!) messbare Objekte, die
- die Energiezuführung zum Erdboden unmittelbar beeinflussen, mit maßgeblichen Auswirkungen auf die Temperaturen,
- in ihrer Gesamtfläche („Bedeckung“) nicht konstant sind, sondern in der Zeit sehr stark schwanken,
- und die in keiner Weise selbst vom CO2 gesteuert werden.
Aber seltsamerweise spielt die Bewölkung als die offenbar wichtigste kurzfristig wirksame Steuergröße der Bodentemperaturen in der öffentlichen Diskussion keine Rolle. Der Wolkeneinfluss wird totgeschwiegen – und der Blick aller in Richtung CO2 dirigiert!
Glossar:
„Treibhausgas“?
„Treibhausgas“ ist ein politisch eingefärbter und – wie wir noch zeigen werden – physikalisch irreführender Begriff für solche Gase, die infrarote Strahlung (IR) absorbieren und auch abstrahlen können. Hierzu gehören insbesondere H2O (Wasserdampf), CO2 (Kohlendioxid), CH4 (Methan) N2O (Lachgas) und O3 (Ozon). Wir werden hier den neutralen Begriff „IR-aktive Gase“ verwenden und ihre tatsächliche Funktion erläutern.
Die Hauptgase der Luft (Stickstoff, Sauerstoff und Argon) sind nicht IR-aktiv. Sie können IR-Strahlung weder absorbieren, noch aussenden.
Wolken oder Sonne?
Viele Kritiker des CO2-Dogmas benennen die Sonne als die Lenkerin des Klimas – wir die Wolken. Ein Widerspruch? Nein. Wolken beeinflussen den Wärmezufluß zum Boden unmittelbar.
Was aber steuert die Wolkenbedeckung? Nach einer guten Hypothese wird Wolkenbildung von der energiereichen Kosmischen Strahlung begünstigt. Starker Sonnenwind aber schwächt die Kosmische Strahlung. Eine „aktive Sonne“ steht daher für „wenig Wolken“.
Fußnoten:
[1] Die Einteilung in diese „Systeme“ erfolgt aus didaktischen Gründen. Echte Systeme im Sinne der Physik bestünden jeweils aus eigener Materie, was aber hier nicht der Fall ist. Ein einzelnes H2O-Molekül in z.B. 6 Kilometer Höhe kann im ersten Augenblick ein IR-Photon der Sonnenstrahlung abfangen und absorbieren und damit eine Rolle im „Heizsystem“ wahrnehmen, um nur eine Millisekunde später seinerseits ein IR-Photon ins Weltall abzustrahlen und dadurch für das „Kühlsystem“ tätig zu werden.
[2] Die geothermische Heizleistung, verursacht durch den Zerfall radioaktiver Stoffe im Erdinnern, beträgt weniger als 0,03 Prozent der Sonnenleistung und spielt keine Rolle: Chilingar, Khilyuk (2007).
[3] Leider kann man die globale Wolkenbedeckung weder vom Boden aus messen, noch für die Vergangenheit anhand von Proxydaten rekonstruieren. Man braucht dazu Aufnahmen von Satelliten und computergestützte Bildverarbeitung. Trotz der sehr kurzen Zeitreihe ist bereits jetzt klar, daß der Anteil des blauen Himmels sehr stark schwankt. Dies hatten viele IPCC-kritische Wissenschaftler auch schon vermutet, z.B. Thieme (2005a) und Hug (2007). Das Verschweigen dieses Sachverhalts zieht die wissenschaftliche Seriösität bestimmter Institute infrage.
[4] Gemeint sind hier die globalen Mitteltemperaturen, wie sie z.B. vom „MetOffice“, der britischen Wetterbehörde, berechnet werden. http://hadobs.metoffice.com/hadcrut3/diagnostics/global/nh+sh/
Lesen Sie auch:
Rettung vor den Klimarettern – Teil I
Rettung vor den Klimarettern – Teil II
Rettung vor den Klimarettern – Teil IV
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Klaus Ermecke ist Wirtschafts- und Organisationswissenschaftler. Sein Unternehmen, Klaus Ermecke GmbH – KE Research in Oberhaching bei München, unterstützt Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft bei der Beurteilung von Zukunftsfragen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die hier vorgestellte Studie erstellte er mit der Unterstützung von nahezu einem Dutzend einschlägig spezialisierten Physikern, Meteorologen und anderen Fachexperten. www.ke-research.de
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