Massenschlägerei in Bernburg: 40 Jugendliche involviert – Großeinsatz der Polizei

Am Karlsplatz in Bernburg artete eine Aussprache zwischen Jugendlichen in eine Massenschlägerei aus. Die Polizei ermittelte auch an einer Sekundarschule.
Campus Technicus Bernburg
Hauptgebäude des Campus Technicus in Bernburg.Foto: salzlandkreis.de
Von 23. März 2023

Zu einem Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften kam es am frühen Mittwochnachmittag, 22. März, in der Innenstadt von Bernburg an der Saale. In der früheren Residenzstadt in Sachsen-Anhalt ist es offenbar zu einer Massenschlägerei unter Jugendlichen gekommen. Etwa 40 Personen sollen involviert gewesen sein. Ein Teil davon weist mutmaßlich einen Bezug zu einer nahe gelegenen Sekundarschule auf.

„Aussprache“ zwischen zwei Jugendlichen artete aus

Wie das Lokalblog „BBG Live“ berichtet, erreichte die Polizei um 12:20 Uhr ein erster Notruf. Zuvor sollen sich zwei Personen an der Weltzeituhr auf dem Karlsplatz im Stadtzentrum zu einer „Aussprache“ verabredet haben. Diese ist in weiterer Folge eskaliert, wobei sich die beiden Beteiligten gegenseitig verletzten. Anschließend sollen sich weitere Jugendliche in das Geschehen eingemischt haben.

Derzeit gehen die Einsatzkräfte von zwei Verletzten aus, „BBG Live“ zufolge war sogar eine gefährliche Körperverletzung im Spiel. Die „Mitteldeutsche Zeitung“ schreibt von Gürteln, die zum Einsatz gekommen seien. Erste Spekulationen, wonach auch Messer im Spiel gewesen sein sollen, ließen sich bislang nicht bestätigen.

Die Polizei nahm die Personalien der noch auf dem Karlsplatz befindlichen Personen auf. In weiterer Folge begaben sich Beamte jedoch auch in die nahegelegene Sekundarschule „Campus Technicus“. Dorthin sollen sich einige in die Auseinandersetzungen involvierte Personen nach deren Eintreffen begeben haben.

Bernburg: Drei von 22 „gefährlichen Orten“ Sachsen-Anhalts

Derzeit werde wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch ermittelt. Es ist jedoch noch ungewiss, ob es tatsächlich einen Tatvorsatz Beteiligter auf eine gemeinschaftliche Störung der öffentlichen Ordnung gegeben habe. Am Ende könnten sich die Ermittlungen auf einfach oder gemeinschaftlich begangene Körperverletzung reduzieren.

Das malerische und bei Touristen beliebte Bernburg hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend einen Ruf als gefährliche Stadt eingehandelt. Im Jahr 2018 lagen drei von 22 laut Polizei „gefährlichen Orten“ in Sachsen-Anhalt in der Kreisstadt. Als einer davon galt der Karlsplatz.

Tatsächlich versammeln sich dort an der Weltzeituhr und auf Sitzbänken teils jugendliche Personen, um gemeinsam Alkohol zu konsumieren. In mehreren Fällen sind daraus bereits Körperverletzungsdelikte oder Fälle von Vandalismus entstanden.

Campus in Bernburg als Problemschule bekannt

Aber auch der „Campus Technicus“ gilt seit seiner Eröffnung im Jahr 2013 als Problemschule, in der Mobbing und häufig körperliche Auseinandersetzungen an der Tagesordnung waren. Im Jahr 2014 kam es zu einer Amokdrohung, in den Jahren 2016 und 2017 gab es Fälle der schweren Körperverletzung.

Kulturell und ethnisch aufgeladene Konflikte infolge der Migrationsbewegungen Mitte der 2010er-Jahre hatten die Situation zusätzlich verschärft. Im Jahr 2018 sah sich die Schulleitung veranlasst, den bekannten Anti-Mobbing-Coach Carsten Stahl zu einem Workshop an die Schule zu holen.

In den darauffolgenden Jahren war die Schule weitgehend aus den Negativschlagzeilen verschwunden. Nun hat sie dort ein unwillkommenes Comeback erlebt – in einer Zeit, in der mehrere Fälle von Jugendgewalt in kurzen Abständen bundesweit für Empörung gesorgt haben.



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