Nazi-„Verschwörung“ in Bautzen? Ehemaliger Flüchtling fuhr mit „Hitler-Auto“ herum

Adolf Hitler, könnte es heißen, dieses "AH" oder aber auch ... Anton Hofreiter ... oder eben auch Abdullatif Hamami. Der 39-jährige syrische Familienvater fuhr unbewusst mit einem "Hitler"-Auto herum. Eine Nazi-"Verschwörung" in Bautzen?
Titelbild
Symbolbild.Foto: istockphoto/JFsPicSelective focus views of a model car made of sheet metal with tin soldiers on an exhibition.
Von 16. Mai 2019

Fahndungsaufruf in Bautzen. Die Polizei veröffentlichte am Freitag das Foto eines gestohlenen schwarzen VW Touran. Nach dem Fahrzeug mit einem Wert von 3.500 Euro wird mittlerweile international gefahndet.

Hinter der kuriosen Großfahndung verbirgt sich ein ideologischer Irrsinn vom Feinsten, denn das Auto hat angeblich ein mysteriöses „Hitler“-Kennzeichen: BZ AH 8888.

Der Vorsitzende des Kreisverbandes der Grünen, Jens Bitzka, witterte gleich Hochverrat, vermutete offenbar Bautzener Neonazis als Autobesitzer: „

Es heißt, dass in dem Kennzeichen ein versteckter Nazi-Code steckt: AH für Adolf Hitler und 8888 für zweimal „Heil Hitler“, da der 8. Buchstabe im Alphabet das „H“ ist.

Doch jetzt kommt der kuriose Teil der Nazi-„Verschwörung“.

Das Auto gehört keinem Mann mit Namen Adolf Hitler oder Hermann Göring, keinem Sieg-Heil-Andie oder SS-Anton, sondern einem 39-Jährigen mit dem Namen Abdullatif Hamami, einem Syrer, der mit Frau und Kindern 2014 aus Aleppo nach Bautzen kam. Dieser hatte den Wagen 2017 für 6.000 Euro gekauft, als er einen Job als Maschinenbediener gefunden hatte und ein Auto für den Weg zur Arbeit brauchte. Er wurde ihm vor der Haustür geklaut.

Einen Tag nach dem Kauf suchte er sich das „verschwörerische“ Kennzeichen selbst aus, mit seinen Initialen AH und den Zahlen 8888, weil er „die Nummer so schön fand“, so der 39-Jährige, der von all diesen geheimen angeblichen Codes und Signs keine Ahnung hat. Auch das Amt schöpfte keinen Verdacht gegen den Syrer und gab die Kennzeichen aus.

Nun hofft der Familienvater nur noch, dass sein Auto unbeschadet zurückkommt: „Ich habe so viel in den Wagen investiert.“

Die geheimen Kennzeichen der Nazis sind in § 8 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung geregelt: Keine Ausgabe von „SS“ (Schutzstaffel), „SA“ (Sturmabteilung), „KZ“ (Konzentrationslager) oder „HJ“ (Hitlerjugend), weil diese „gegen die guten Sitten verstoßen“. Weitere Einschränkungen und Verbote erteilen die jeweiligen Länder, sodass bestimmte Kombinationen ebenfalls verboten sind, wie beispielsweise 88 (Heil Hitler) in Brandenburg.

Nicht verboten sind hingegen Heil Hitler als HH, zumindest im ersten Teil der Kennzeichen, da sonst alle Hamburger Autofahrer Nazis wären.

Kritisch gesehen wird jedoch AH, also Adolf Hilter. Doch was sollen dann andere Leute mit denselben Initialen machen, wie eben Abdullatif Hamami oder Anton Hofreiter?

Die Geschichte des syrischen Familienvaters mit dem verdächtigen Kennzeichen – Ich hatte keine Ahnung …dass ich mit einem Hitler-Kennzeichen rumfahre“ – erschien bei der „Bildzeitung“.

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion