Sogenannter Reichsbürger aus Baden-Württemberg rammt Polizeiwagen

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Ein Polizist geht vor einem Haus entlang, in dem ein Angehöriger der Reichsbürger-Bewegung bei einer Razzia 2016 vier Polizisten durch Schüsse zum Teil schwer verletzt hatte.Foto: Nicolas Armer/Archiv/dpa
Epoch Times9. Mai 2019

Ein sogenannter Reichsbürger hat im baden-württembergischen Landkreis Sigmaringen einen größeren Polizeieinsatz ausgelöst und Beamte gefährdet. Auf der Flucht vor der Polizei rammte er mit seinem Auto unter anderem einen Streifenwagen, wie die Einsatzkräfte in Konstanz am Donnerstag mitteilte. Wegen Drohungen mit dem Einsatz militärischer Gewalt durchsuchten Spezialkräfte danach außerdem sein Haus.

Eine Streifenwagenbesatzung hatte den 59-Jährigen demnach am Mittwoch in Bad Saulgau gestoppt, weil er in einem Auto unterwegs war, das er aus der Konkursmasse einer Schweizer Firma unterschlagen hatte. Dabei berief sich der Mann auf einen angeblichen „Diplomatenstatus“ und fuhr unvermittelt los, als ein Beamter den Zündschlüssel beschlagnahmen wollte. Der Polizist konnte sich gerade noch in Sicherheit bringen.

Verfolgungsjagd

Bei der anschließenden Verfolgungsjagd wich der Reichsbürger an einer Polizeisperre auf den Bürgersteig aus und versuchte ein Polizeiauto abzudrängen, das sich neben seinen Wagen setzte. Schließlich wurde der polizeibekannte Mann laut Behörden aber gestoppt und festgenommen.

Gegen ihn laufen in Deutschland und der Schweiz nach Polizeiangaben ohnehin bereits Ermittlungsverfahren wegen Erpressung und Bedrohung. Da er in diesem Zusammenhang mit einem Militäreinsatz zur gewaltsamen Durchsetzung seiner Interessen gedroht hatte, beantragte die Staatsanwaltschaft bei Gericht eine Hausdurchsuchung. Spezialkräfte überprüften vorsichtshalber das Haus und Geschäftsräume.

19.000 Reichsbürger und Selbstverwalter

In Deutschland gibt es nach Erkenntnissen der Bundesregierung mittlerweile 19.000 sogenannte Reichsbürger und Selbstverwalter. „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ erkennen die Bundesrepublik, das Grundgesetz, Behörden und Gerichte nicht an, Teile der Szene sind gewaltbereit. (afp/dpa)



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