Belgien: Kindermörder Dutroux stellt Antrag auf Haftentlassung – 27 tote Zeugen – Fall um Netzwerk nie aufgeklärt

Der belgische Kindermörder Marc Dutroux will in die Freiheit. Es wird vermutet, dass er einem internationalen Pädophilen-Ring angehört. 27 Zeugen starben. Die Ermittlungen wurden nie zu Ende gebracht.
Epoch Times21. September 2019

Der belgische Kindermörder Marc Dutroux unternimmt nach 23 Jahren im Gefängnis einen weiteren Versuch, vorzeitig aus der Haft entlassen zu werden.

Ein Brüsseler Gericht werde sich am 17. Oktober mit dem Antrag des heute 62-Jährigen befassen, berichtete die belgische Tageszeitung „Het Laatste Nieuws“.

Seit 1996 ist er in Haft, 2004 wurde er zu Lebenslang verurteilt. Eine lebenslange Haft beträgt in Belgien in der Regel 30 Jahre. Eine vorzeitige Entlassung wäre theoretisch möglich.

Der Fall wurde nie aufgeklärt

2016, 20 Jahre nach der Verhaftung des Kindermörders, erklärten der ehemalige belgische Justizminister Marc Verwilghen und der frühere Chefankläger Michel Bourlet, dass der Fall nie vollständig aufklärt wurde. „Ich wurde immer wieder gestoppt“, sagte Verwilghen, der zwei Untersuchungsausschüsse zu dem Komplex geleitet hatte, damals der „Welt“.

Nachdem Dutroux im August 1996 gefasst worden war, wurden Dardenne und Delhez aus dem Kellerverlies seines Hauses befreit. Wenig später führte Dutroux die Ermittler zu den Leichen von vier weiteren Mädchen im Alter von acht bis 19 Jahren. Sie waren vergewaltigt und misshandelt worden.

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Der „Einzeltäter“ vom Netzwerk

Dutroux wurde als Einzeltäter verurteilt. Es gab aber immer den Verdacht, dass er Teil eines pädophilen Netzwerks gewesen war, für das er die Drecksarbeit erlegigt hatte – die Kinderbeschaffung und schließlich ihre Beseitigung.

Dutroux selbst erklärte im Prozess 2004, nicht allein gehandelt zu haben: „Ja, es gibt ein Netzwerk, das sind Schwerverbrecher. Ich stand in Verbindung mit bestimmten Leuten.“

In den Dokumenten gibt es zahlreiche Hinweise auf Verbindungen des Kindermörders zu einem international verzweigten Netzwerk. Eine der Spuren, denen nie nachgegangen wurde, führte nach Berlin.

Zudem kamen mindestens 27 Zeugen im Fall Dutroux auf mysteriöse Art ums Leben. Auch ein Staatsanwalt, der zum Anklagetrio gegen Dutroux gehören sollte, lebt nicht mehr: Hubert Massa. Es wird behauptet, dass Massa sich in seinem Büro erschossen habe, ebenso ein ermittelnder Polizist. Beide glaubten, die Verbrechen an den Kindern wurden durch ein internationales Netzwerk ausgeführt. (dpa/afp/so/sm)



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