Britische Polizei nimmt Verdächtigen nach Messerangriffen in Birmingham fest

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Ein Gerichtsmediziner der Polizei sammelt Beweismaterial in der Nähe von Forensik-Zelten und Beweismarkierungen innerhalb einer Absperrung in der Irving Street nach einem größeren Messerstecherei-Vorfall im Zentrum von Birmingham, Mittelengland, am 6. September 2020.Foto: OLI SCARFF/AFP über Getty Images
Epoch Times7. September 2020

Nach den Messerangriffen in Birmingham hat die britische Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Der 27-Jährige werde des Mordes und des siebenfachen Mordversuchs verdächtigt, teilte die Polizei der West Midlands am Montag mit. Bei den Messerangriffen in der Nacht zum Sonntag war ein Mann getötet worden, sieben weitere Menschen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer.

Die Polizei hatte am Sonntagabend Aufnahmen von Überwachungskameras herausgegeben, die einen schlanken Mann mit Schirmmütze und in den Taschen vergrabenen Händen zeigten. Daraufhin waren zahlreiche Hinweise bei den Ermittlern eingegangen. In der Nacht zum Montag wurde der Verdächtige schließlich festgenommen.

Bei den Messerangriffen war ein 23-Jähriger tödlich verletzt worden. Ein 19-Jähriger und eine 32 Jahre alte Frau schwebten am Montag weiter in Lebensgefahr, fünf weitere Opfer im Alter zwischen 23 und 33 Jahren wurden weniger schwer verletzt.

Die Angriffe spielten sich zwischen 00.30 und 02.30 Uhr an vier verschiedenen Orten im Stadtzentrum von Birmingham ab. Einer der Tatorte lag im Schwulenviertel der Stadt, doch sah die Polizei zunächst keine Hinweise auf ein Hassverbrechen, einen terroristischen Hintergrund oder einen Zusammenhang mit Bandenkriminalität. Laut Polizei hatte der Täter seine Opfer offenbar völlig willkürlich angegriffen.

Der Imbissbesitzer Savvas Sfrantzis schilderte der britischen Nachrichtenagentur PA, wie der Angreifer einer Frau mehrmals in den Hals stach. Der Mann habe „sehr kalt“ gewirkt und sei nach dem Angriff ruhig weitergelaufen, mit einem „kleinen Lächeln“ auf den Lippen.

Kritik gab es an der Polizei, weil sie den Angreifer nicht stoppen konnte, obwohl sich die Angriffe über mehrere Stunden erstreckten und in belebten Ausgehvierteln stattfanden. „Die Straßen waren voll, und anscheinend konnte er einfach in der Menge untertauchen, ohne aufzufallen“, sagte dazu am Montag der Polizeibeamte David Jamieson dem Sender Sky News.

Birmingham ist mit mehr als einer Million Einwohnern Großbritanniens zweitgrößte Metropole. In der Vergangenheit war die Stadt auch Schauplatz von Bandengewalt. So eröffnete etwa 2003 eine Bande das Feuer auf eine rivalisierende Gang und tötete dabei zwei unbeteiligte Jugendliche.

In Großbritannien gab es in jüngster Zeit eine ganze Reihe von Messerangriffen. Im Juni erstach ein Mann in einem Park in Reading nahe London drei Menschen und verletzte drei weitere schwer. Die britische Anti-Terror-Polizei übernahm in dem Fall die Ermittlungen.

Mehrfach wurde Großbritannien in den vergangenen Jahren von islamistischen Anschlägen erschüttert. Anfang Februar verletzte ein vorzeitig aus der Haft entlassener Islamist drei Passanten in London mit einer Stichwaffe, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Ende November erstach ein Angreifer auf der London Bridge zwei Menschen und verletzte mehrere weitere, bevor er von Polizisten erschossen wurde. (afp)



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