Feuer auf Schiffen vor Azoren und Korfu lodern weiter

Es scheint fast ein Wunder: Ein Mann kann nach Tagen aus der vor Korfu brennenden Autofähre gerettet werden. Doch elf Menschen bleiben vermisst. Und im Atlantik lodert schon ein anderer großer Brand.
Nach zwei Tagen konnten Feuerwehrleute an Bord der brennenden Fähre gelangen.
Nach zwei Tagen konnten Feuerwehrleute an Bord der brennenden Fähre gelangen.Foto: Petros Giannakouris/AP/dpa
Epoch Times20. Februar 2022

Noch immer loderten die Feuer auf zwei Schiffen vor Europas Küsten – doch am Sonntag gab es eine überraschende Nachricht: Rettungskräften gelang es, einen der zwölf Vermissten von der Autofähre „Euroferry Olympia“ vor Korfu zu retten.

Der 21-Jährige hatte mehr als 48 Stunden auf dem brennenden Schiff ausgeharrt. Elf Menschen wurden weiter vermisst und in einem Wettlauf gegen die Zeit gesucht.

„Die Tatsache, dass der Mann es unter diesen schwierigen Bedingungen schließlich schaffte, an Deck zu gelangen, macht uns Hoffnung, dass weitere Vermisste am Leben sind“, sagte ein Sprecher der Küstenwache dem Fernsehsender ERT. Gesucht wurden am Sonntag noch sieben Bulgaren, drei Griechen und ein Türke.

Im Bug der Fähre überlebt

Der 21-Jährige hatte sich im Bug der Fähre aufgehalten. Der Lkw-Fahrer aus Belarus wurde zur Insel und dort in ein Krankenhaus gebracht. Rettungskräfte hatten zunächst nicht an Bord der „Euroferry Olympia“ gehen können, weil zwischenzeitlich allein an den Außenwänden des Schiffes Temperaturen von bis zu 600 Grad gemessen wurden.

Der Brand auf der Autofähre war am Sonntag noch nicht vollständig gelöscht. Schlepper zogen das Schiff in den Norden Korfus, um es vor Wind zu schützen – in den kommenden Tagen soll das Wetter in der Region schlechter werden. Warum das Feuer in der Nacht auf Freitag ausbrach, ist weiter unklar. Bereits wenige Stunden später waren 280 Menschen gerettet worden. Die Vermissten sollen in ihren Fahrzeugen auf den Garagendecks geschlafen haben und dort von den Flammen und der Hitze eingeschlossen worden sein.

Wo wird der Frachter gelöscht?

Auf dem Atlantik trieb unterdessen ein riesiger brennender Frachter mit 4000 deutschen Autos der VW-Gruppe weiterhin führerlos 170 Kilometer südlich der zu Portugal gehörenden Azoren. Nach jüngsten amtlichen Angaben wollen Experten die Flammen nun doch schon auf offenem Meer vor dem Abschleppen des Schiffes löschen – kein leichtes Unterfangen, auch wegen der vielen E-Autos an Bord.

Experten eines niederländischen Bergungsunternehmens analysierten am Wochenende die Lage auf dem Autotransporter „Felicity Ace“ mehrfach aus nächster Nähe, wie die Zeitung „Correio dos Açores“ unter Berufung auf Sprecher der portugiesischen Marine berichtete. Bisher war geplant, das Schiff erst zu einem Hafen zu bringen und dann das Feuer zu löschen. Nun aber werde der Einsatz von Löschgeräten auf offenem Meer erwogen, hieß es.

Mit Wasser kann der am Mittwoch aus noch unbekannter Ursache ausgebrochene Brand wegen der Gefahr von Umweltverschmutzung größeren Ausmaßes nicht gelöscht werden. Das Schiff hat leichte Schlagseite und es wird befürchtet, dass giftige Stoffe ins Meer gespült werden. Bei vielen der geladenen Autos handele es sich um E-Modelle, deren Batterien das Löschen noch komplizierter gestalteten, hatte João Mendes Cabeças, der Hafenkapitän von Porto da Horta auf der Azoren-Insel Faial, gesagt.

Auf Videoaufnahmen, die die Besatzung des Patrouillenbootes „Setúbal“ am Sonntag auf Twitter postete, war zu sehen, wie dicker Rauch vom Bug bis zum Heck über dem 200 Meter langen Frachter aufsteigt. Die Bordwand war bereits stellenweise geschmolzen.

Die 22 Besatzungsmitglieder waren von Portugals Luftwaffe schon bald nach Ausbruch des Feuers in Sicherheit gebracht worden. Bis Mitte der Woche sollten drei Hochseeschlepper bei der „Felicity Ace“ eintreffen.

Volkswagen bestätigte auf Anfrage, dass das Schiff – das Berichten zufolge auf dem Weg von Emden nach Davisville im US-Bundesstaat Rhode Island unterwegs war – Neuwagen der VW-Gruppe transportierte. Nicht bestätigen wollte ein Sprecher Medienberichte, dass es sich unter anderem um etwa 1100 Porsche sowie einige Bentleys und Lamborghinis sowie um viele Audis handelte. (dpa/red)



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