Tödliche Giftstoffe für Vietnam-Krieg geliefert? Täter wollte sich an Familie von Weizsäcker rächen

Ein Angreifer hat in Berlin den Sohn von Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker erstochen und einen weiteren Menschen schwer verletzt. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen.
Epoch Times20. November 2019

+++  Newsticker +++

Wie „Spiegel Online“ berichtet hat der Täter in den Vernehmungen ein Motiv angegeben. Der Mann habe sich an der Familie des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker rächen wollen, heißt es.

Er werfe Weizsäcker vor, als Geschäftsführer des Chemiekonzerns Boehringer Ingelheim dafür verantwortlich gewesen zu sein, tödliche Giftstoffe für den Vietnam-Krieg geliefert zu haben. Weizsäcker war von 1962 bis 1966 Mitglied der Geschäftsführung von Boehringer.

Dem „Spiegel“ zufolge wollte dies die Berliner Staatsanwaltschaft weder bestätigen noch dementieren.

Laut Generalstaatsanwaltschaft habe der Mann eine allgemeine Abneigung gegen die Familie von Weizsäcker gehabt, die „wahnbedingt“ sei. Er habe im Rahmen seiner Tatplanung dann im Internet recherchiert und sei dabei auf den Vortrag von Weizsäckers in der Schlosspark-Klinik gestoßen. Nachdem er sich zuvor in seiner Heimat in Rheinland-Pfalz ein Messer gekauft habe, sei der Mann am Dienstag mit dem Zug nach Berlin gefahren, um von Weizsäcker anzugreifen.

Fritz von Weizsäcker stand in Tradition der Familiendynastie

Der am Dienstagabend erstochene Fritz von Weizsäcker war Chefarzt in der Schlosspark-Klinik in Berlin. Als Arzt mit großer Karriere stand er fest in der Tradition der Familie von Weizsäcker, die seit vielen Jahrzehnten für bedeutende Politiker und Wissenschaftler steht:

RICHARD von Weizsäcker war der Vater des Getöteten, als sechster deutscher Bundespräsident ist er auch zugleich der bekannteste Vertreter der Familie. Der 2015 mit 94 Jahren gestorbene Freiherr war Anfang der 80er Jahre zudem Regierender Bürgermeister von Berlin.

Richard und seine Frau Marianne hatten vier Kinder. FRITZ wurde Mediziner, der 2008 verstorbene ANDREAS war Bildhauer und Professor. ROBERT KLAUS ist Professor für Volkswirtschaftslehre, die einzige Tochter BEATRICE ist promovierte Juristin, Journalistin und als Buchautorin bekannt.

Ein ähnlich bekannter Familienspross wie Richard war CARL FRIEDRICH von Weizsäcker. Dieser war als Physiker im Zweiten Weltkrieg an der Entwicklung einer am Ende nie fertiggestellten deutschen Atombombe beteiligt, später baute das auch als Philosoph lehrende Universalgenie ein Friedensforschungsinstitut auf.

Carl Friedrich von Weizsäcker kokettierte einmal damit, dass die Vorfahren der Familie nur einfache Müllersleute gewesen seien – der Name leite sich schließlich von Menschen ab, die Weizensäcke schleppten. Tatsächlich aber zählten die Weizsäckers mit bedeutenden Vertretern in Wissenschaft und Politik schon seit dem 19. Jahrhundert zu den Vordenkern in Deutschland.

1916 wurde die Familie in den Adelsstand erhoben. Anlass für diese Würdigung war das Wirken von CARL von Weizsäcker als königlich-württembergischer Ministerpräsident. Carl war Großvater des späteren Bundespräsidenten Richard, dessen Vater hieß ERNST HEINRICH.

Ernst Heinrich von Weizsäcker gehört wegen seiner Karriere im Nationalsozialismus zu den umstrittensten Persönlichkeiten der Familie. Er begann schon in der Weimarer Republik eine Karriere als Diplomat und wurde unter Adolf Hitler Staatssekretär im Auswärtigen Amt. Von diesem Posten trat er 1943 zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er als Kriegsverbrecher verurteilt, kam aber bald wieder frei.

Die Liste von Mitgliedern der Familie von Weizsäcker in hervorgehobenen Positionen ist aber noch deutlich länger. Auch der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete und Umweltwissenschaftler Ernst Ulrich Michael, Sohn von Carl Friedrich, gehört dazu. Oder Carl Friedrichs Tochter Elisabeth Raiser – die Historikerin war Präsidentin des ersten Ökumenischen Kirchentags 2003 in Berlin.

Bundesregierung entsetzt über Mord an Fritz von Weizsäcker

Die Bundesregierung hat bestürzt auf die Tötung des Mediziners Fritz von Weizsäcker reagiert. Dies sei „ein entsetzlicher Schlag für die Familie von Weizsäcker“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. „Die Anteilnahme der Bundeskanzlerin und der Mitglieder der Bundesregierung insgesamt geht an die Witwe und die ganze Familie.“

Auch ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte, der tödliche Messerangriff auf von Weizsäcker sei „mit Entsetzen“ zur Kenntnis genommen worden. Zu möglichen Schutzmaßnahmen für Angehörige früherer Bundespräsidenten wollte er auf Nachfrage keine Angaben machen.

Charité zeigt sich „zutiefst erschüttert“

Die Charité hat sich nach dem tödlichen Angriff auf den Berliner Chefarzt Fritz von Weizsäcker „zutiefst erschüttert“ gezeigt. Die Tat sei während eines Vortrags für Laienpublikum geschehen und damit in einem Kontext, wie er auch an der Charité alltäglich sei, teilte der Klinikvorstand in einer verbreiteten Erklärung mit. Von Weizsäcker sei ein „geschätzter und befreundeter Kollege“ gewesen. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und den Kolleginnen und Kollegen der Schlosspark-Klinik.“

Tatverdächtiger offenbar Deutscher

Nach der tödlichen Messerattacke auf den Berliner Chefarzt Fritz von Weizsäcker während eines Vortrags hat die Polizei weiter keine Erkenntnisse zum Motiv des 57 Jahre alten Tatverdächtigen. Die Ermittlungen der achten Mordkommission, insbesondere auch zum Motiv des Manns, dauerten an, teilten die Ermittler am Mittwoch mit. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft sollte der Angreifer dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Von Weizsäcker war der Sohn des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. Er hielt vor der Attacke in der Schlosspark-Klinik im Berliner Stadtteil Charlottenburg einen Fachvortrag. Im Fernsehsender „Welt“ sagte eine Polizeisprecherin, der Tatverdächtige sei Deutscher und kein Patient der Klinik gewesen, sondern als Gast zum Vortrag gekommen. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung gilt der Mann als „psychisch auffällig“.

Der Angreifer konnte von einem privat beim Vortrag anwesenden 33 Jahre alten Polizisten überwältigt werden. Dabei verletzte der Angreifer den Polizisten so schwer, dass auch dieser zur Behandlung in ein Krankenhaus kam. Lebensgefahr bestand nach Angaben der Polizeisprecherin bei ihm aber nicht.

Sohn von Ex-Bundespräsident erstochen

Ein Angreifer hat in Berlin den Sohn von Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker erstochen und einen weiteren Menschen schwer verletzt. Chefarzt Fritz von Weizsäcker sei am Dienstagabend während eines Vortrags in der Schlosspark-Klinik im Stadtteil Charlottenburg angegriffen worden, sagte ein Sprecher der Berliner Polizei der Nachrichtenagentur AFP. Trotz sofortiger Wiederbelebungsmaßnahmen sei er noch vor Ort verstorben. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen.

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Ein Polizist, der die Veranstaltung privat besucht hatte, habe den Angreifer aufhalten wollen und sei dabei schwer verletzt worden. Die Polizei bestätigte am Mittwochmorgen, dass der Tatverdächtige 57 Jahre alt ist und der Polizei bislang unbekannt war.

„Das Tatmittel war ein Messer“, sagte eine Polizeisprecherin der Nachrichtenagentur AFP. Der 57-Jährige soll noch am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt werden. Weitere Angaben zum mutmaßlichen Täter und zum Tatmotiv machte die Sprecherin nicht.

Der Vortrag war den Angaben zufolge öffentlich und konnte nach Anmeldung besucht werden. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen Mordes ein.

Erste Reaktionen – Lindner: „Ich bin fassungslos“

Kurz nach der Tat teilte FDP-Chef Christian Lindner im Kurzbotschaftendienst Twitter seine Trauer über den Tod von Fritz von Weizsäcker: „Mein Freund Fritz von Weizsäcker wurde heute Abend in Berlin erstochen. Ein passionierter Arzt und feiner Mensch. Neulich noch war er bei uns zuhause zum Grillen. Ich bin fassungslos und muss meine Trauer teilen. Einmal mehr fragt man sich, in welcher Welt wir leben.“

Die Schwester des Ermordeten, Beatrice von Weizsäcker, postete auf Instagram das Bild eines Kreuzes und schreibt dazu: „Gib acht auf meinen Bruder…“

Der 59-Jährige Weizsäcker war seit 2005 Chefarzt der Abteilung Innere Medizin I an der Schlosspark-Klinik. Von 1979 bis 1987 studierte er Humanmedizin in Bonn und Heidelberg. Es folgten Stationen in Freiburg, Boston und Zürich, wie es auf der Webseite der Schlosspark-Klinik heißt. Weizsäckers Vater, Richard von Weizsäcker, war von 1984 bis 1994 Bundespräsident und zuvor unter anderem Bundestagsabgeordneter für die CDU sowie Regierender Bürgermeister von Berlin. (dpa/dts/afp/so)

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