„Gastfreundschaft gebrochen“: Gemeindemitarbeiter auf Weihnachtsfeier für Arme von Syrer niedergestochen

Die Kirche bedauert, die CDU fordert harte Strafen und die NPD ruft zur Kundgebung gegen "Überfremdung" auf.
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Blick auf die St. Nicolai-Kirche, Aue, Sachsen.Foto: istockphoto/amadeusamse
Epoch Times26. Dezember 2019

Aue-Bad Schlema, Sachsen, Weihnachtsabend, 24. Dezember: Eigentlich sollte die Weihnachtsfeier in der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde St. Nicolai ein schönes Fest werden. Wie jedes Jahr organisierten rund 25 Mitarbieter mehrerer Kirchengemeinden der Stadt das Fest, holen die Menschen von zu Hause ab und bringen sie nach dem Fest wieder zurück.

In diesem Jahr kamen rund 100 Bedürftige, Menschen aus verschiedensten Nationen. Laut dem Landessprecher der evangelischen Kirche, Matthias Oelke, waren mehr als ein Drittel Asylbewerber.

Das Fest begann um 17 Uhr. Es soll es unter anderem Rouladen mit Rotkohl und Klößen zum Festmahl gegeben haben, meldete die „Bild“. Anschließend wurden Geschenke verteilt, die Bürger gespendet hatten, unter anderem seien nützliche Haushaltsgeräte dabei gewesen.

Blut floss am Heiligen Abend

Laut Oelke hatte es zwischen zwei Gruppen von Asylbewerbern immer wieder Streit gegeben. Ein Syrer, 53 Jahre alt, tat sich offenbar besonders hervor. Er wurde mehrfach zur Ordnung gerufen und schließlich des Hauses verwiesen.

Nachdem der Syrer das Pfarramt verlassen hatte, dauerte es jedoch nicht lange und er kam mit Verstärkung zurück. Es war gegen 22.20 Uhr. Nach Angaben des „MDR“ kam eine Gruppe Männer „arabischer Abstammung“ daher, so die Polizeidirektion Chemnitz. Erneut entbrannte der Streit, der rasch in Tätlichkeiten gegenüber einem 34-jährigen Iraner eskalierte, der dabei leicht verletzt wurde.

Als die Männer auf den Iraner einprügelten, ging ein 51-jähriger Mitarbeiter des Pfarramts, Mike W. (51), dazwischen und versuchte zu schlichten. Daraufhin zog der ursprüngliche Streitverursacher, der 53-jährige Syrer, sein Messer und rammte es dem Gemeindemitarbeiter in den Bauch. Nach der Tat flüchteten die Araber. Der Syrer wurde mittlerweile festgenommen und wegen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft gebracht.

Gastfreundschaft gebrochen

„Es war eher eine Sache zwischen diesen beiden Gruppen und hat nichts mit einem Angriff auf eine kirchliche Einrichtung zu tun“, versuchte Oelke später zu erklären. Es hätte auch an jedem anderen Ort sein können, so der Kirchenmann laut „Mitteldeutscher Zeitung“. Oelke bedauerte, dass es umso trauriger sei, „wenn eine Gastfreundschaft am Fest des Friedens gestört und gebrochen“ werde. Der Superintendent des Kirchenkreises, Dieter Bankmann, zieht offenbar in Betracht, bei zukünftigen Veranstaltungen mit einem Sicherheitskonzept aufzuwarten.

Auch aus den Reihen der CDU war Empörung zu vernehmen. Alexander Krauß, CDU-Bundestagsabgeordneter, fordert harte Strafen für den Täter.

Wer das Gastrecht in Deutschland zum Weihnachtsfest verletzt, darf nicht mit Nachsicht rechnen. Hier wurden Menschen verletzt, die anderen geholfen haben, ein friedvolles Weihnachtsfest zu feiern“.

(Alexander Krauß, MdB, CDU)

Nach Angaben der „Freien Presse“ habe der Auer NPD-Stadtrat Stefan Hartung den Vorfall zum Anlass genommen, zu einer Kundgebung am Samstag auf dem Altmarkt in Aue aufzurufen, um, nach eigenen Angaben gegen eine „Überfremdungspolitik“ zu protestieren.

Lebensgefahr und Not-OP

Der ehrenamtliche Helfer, der an Heiligabend bei einer Feier für Bedürftige im Erzgebirge niedergestochen wurde, ist nach Auskunft der sächsischen Landeskirche auf dem Weg der Besserung. Er sei operiert worden, es gehe ihm den Umständen entsprechend besser, sagte ein Sprecher der evangelischen Landeskirche. Die „FP“ sprach mit dem Superintendenten:

Wir sind alle tief betroffen. Es war ein friedliches Fest. Unter den etwa 100 Besuchern waren um die 40 ausländische Mitbürger, die ebenso friedlich feiern wollten. Nur einer oder zwei waren es, die mit dieser Gewalttat alles kaputt gemacht haben.“

(Superintendent Dieter Bankmann)

Die Mutter des 51-Jährigen sagte der „Bild“ gegenüber:

Er wurde lebensgefährlich verletzt, musste noch in der Nacht notoperiert werden.“

(Mutter des Opfers)

Er sei noch schwach, könne aber schon wieder reden. Er befinde sich auf dem Weg der Besserung, so Angehörige. (sm)

 



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