IS-Prozess in Graz: Gefangen in der Lügen-Welt? – 39-jährige Muslima sagt aus

Elf Angeklagte stehen vor dem Straflandesgericht Graz in einem IS-Prozess. Beschuldigt werden auch drei Frauen, darunter die Frau eines führenden Kopfes der Taqwa-Moschee. War diese ein "Reisebüro nach Syrien"?
Titelbild
Es ging um das gewerbsmäßige Verbreiten von Kinderpornografie.Foto: iStock/Wavebreakmedia
Epoch Times15. November 2019

Dienstag, 12. November, Graz : Unter den elf Beschuldigten im IS-Prozess am Straflandesgericht sind auch drei Frauen. Vor Gericht erschienen sie mit Kopftuch und Körperverhüllung. Eine von ihnen ist die Frau eines der führenden Köpfe der radikal-islamischen Taqwa-Moschee.

Noch 2005 war sie auf einem Foto im ärmellosen T-Shirt zu sehen – blondhaarig und mit einem kleinen Kind auf dem Arm. Ganz anders als 2016, als sie im Niqab abgelichtet wurde.

Nichts gesehen, nichts gehört, nichts gewusst

Im Prozess gab sich die 39-Jährige unwissend, auch hinsichtlich der Predigten ihres Mannes: „Ich glaube, er hat nur aus dem Koran gelesen.“ Nichts wissen wollte die Frau von den bei ihnen zu Hause gefundenen CDs mit radikalen Predigten. Die habe sie nie gesehen und auch nie angehört.

Wer lügt im IS-Prozess?

Ihrem Mann wird auch zur Last gelegt, Familien im Taqwa-Verein radikalisiert zu haben. Später soll er sie zum Flughafen gebracht haben, als diese 2014 nach Syrien auswanderten. Auch davon wollte die Frau nichts gewusst haben.

Allerdings sagte eine der Rückkehrerinnen, dass man sich ausführlich verabschiedet habe und von Syrien aus in Whatsapp-Kontakt stand. Die Angeklagte dazu: „Das stimmt nicht, ich weiß nicht, warum sie das sagt.“

Doch wer lügt nun im IS-Prozess von Graz?

Weitere Lügen?

Hinsichtlich Fotos auf ihrem Handy konnte der Richter Lügen der Frau widerlegen. Auf den Fotos war ein Reisepass zu sehen, auf dem „State of Islam“ stand. Ein anderes Foto zeigte einen Tisch mit Blumenstrauß. Auf dem Tisch liegt ein Tablet, dass eine IS-Flagge abbildet. Zudem steht ein Pappbecher mit aufgedrucktem IS-Emblem dort. Die Frau dazu: „Das war nicht auf meinem Handy.“

Sie bestritt auch heftig, dass sie mit ihrem Mann und den Kindern nach Syrien habe gehen wollen. „Wir haben beide den Bosnien-Krieg überstanden, ich weiß, was das heißt, ich bin gegen Gewalt und Krieg.“ Doch die Fotos auf ihrem Handy konnte sie nicht erklären, die ihre Kinder zeigen, wie sie mit Gewehren spielen, berichtet die „Krone“.

Des Dschihadisten Reisebüro

Laut Angaben des „Kurier“ war die Taqwa-Moschee gar eine Art Reisebüro nach Syrien und rund ein Drittel der Vereins-Mitglieder ging in den Dschihad. Der Prediger predigte unter anderem für einen eigenen islamischen Staat für die Muslime und dass die Scharia das einzige Gesetz sei, man Menschenrechte nicht brauche.

Der Richter dazu: „Wenn man solche Dinge ausspricht und dann reist ein Drittel der Mitglieder einer Moschee in den Krieg, dann muss man sich die Frage gefallen lassen, ob das möglicherweise wegen dieser Vorträge war.“

Der „unschuldige“ Prediger

Der 44-jährige Prediger erklärte dazu, dass diese Sätze aus den Jahren 2004/2005 gewesen seien. Er habe seine Ansichten geändert, sei gegen den IS, gegen Al-Kaida und Gegner ihrer ganzen Ideologie.

Er behauptete sogar, dass ohne seine Predigten noch mehr Menschen aus Österreich dem IS angeschlossen hätten. Selbst der dschihadistische Prediger Mirsad O., ein verurteilter Mörder, habe gesagt: „…  würde aufhören, zu sprechen, würden viel mehr nach Syrien gehen.“ Mit Ebu Mohammed war der Prediger gemeint – sein Spitzname, wie er vor Gericht angab.

Endkampf!

Laut dem „Kurier“ sagte ein Islam-Sachverständiger, dass der Prediger, den „apokalyptischen Endkampf zwischen Muslimen und Kreuzzügen“ erwarte. Einer der Syrien-Rückkehrer der Taqwa-Moschee beschrieb die Moschee als „Reisebüro für Syrien“ und dass der Prediger Autorität und religiöses Oberhaupt zugleich gewesen sei.

Von all dem wollte der Prediger aber nichts wissen und wiegelte ab.

Doch wie die „Salzburger Nachrichten“ informieren, hing in dem Gebetsraum des Taqwa-Vereins „unübersehbar die schwarze Kriegsflagge der Terrororganisation Islamischer Staat (IS)“ an der Wand. Als der Richter einen der Angeklagten, einen Busfahrer, dazu befragte, sagte dieser: „Ich kenne mich nicht so gut aus. Das ist die arabische Flagge.“

Dem entgegnete der Richter, dass diese grün sei, worauf der Mann angab, dass er das nicht wisse. Der Richter dazu: „Aber ich.“

Am Montag wird der Grazer IS-Prozess fortgesetzt. (sm)

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