Italien: 14 Tonnen „Captagon“ entdeckt – Droge dient als Finanzquelle für IS-Terroristen

Im Corona-Lockdown stand in Europa die Drogenproduktion quasi still. Aus Syrien entdecken Fahnder in Italien nun noch nie da gewesene Mengen an Aufputschmitteln. Die sind bei Terroristen beliebt.
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Den italienischen Polizisten ist mit der Beschlagnahmung der Aufputschmittel ein Mega-Coup gelungen.Foto: Roberto Monaldo/LaPresse/AP/dpa/dpa
Epoch Times1. Juli 2020

In Italien sind 14 Tonnen Amphetamine mit einem Marktwert von mehr als einer Milliarde Euro beschlagnahmt worden, die dem islamistischen Terrorismus zur Finanzierung dienen sollten.

Es handle sich um die größte Beschlagnahmung dieser Aufputschmittel weltweit, teilte die Polizei in Neapel mit. Im Hafen von Salerno in Süditalien seien 84 Millionen Pillen sichergestellt worden, die in Syrien produziert worden seien. Sie seien für den internationalen Markt bestimmt gewesen.

Es sei bekannt, dass der Islamische Staat seine terroristischen Aktivitäten vor allem über den Handel synthetischer Drogen finanziere, die größtenteils in Syrien hergestellt werden, erklärte die Polizei. Das Bürgerkriegsland sei in den letzten Jahren zum weltweit führenden Hersteller von Amphetaminen geworden.

Das nun beschlagnahmte Aufputschmittel heißt „Captagon“ und gilt als „Dschihadisten-Droge“. Auch die Täter des Anschlags auf die Pariser Bataclan-Konzerthalle sollen unter dem Einfluss der Droge gestanden haben.

Die demnach vom IS stammenden Pillen entdeckte die Polizei in drei Containern. Darin seien Papierzylinder für die Industrie gewesen, die wahrscheinlich in Deutschland hergestellt worden seien, heißt es in der Mitteilung. Auf den Pillenpackungen sei „Captagon“ gestanden.

Captagon unter IS-Terroristen beliebt

„Captagon wird im gesamten Nahen Osten verkauft und ist sowohl unter (IS)-Kämpfern weit verbreitet, um Angst und Schmerz zu unterdrücken, als auch unter Zivilisten, weil es sie keine Müdigkeit spüren lässt“, so die Polizei.

Die jetzt entdeckte Menge könnte die Nachfrage auf dem gesamten europäischen Markt befriedigen. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Drogenherstellung in Europa während der Corona-Beschränkungen weitestgehend zum Erliegen gekommen ist.

Viele Händler hätten sich so an Syrien gewandt, „wo die Produktion keine Verlangsamung erfahren zu haben scheint“. Die Polizei geht davon aus, dass die Camorra in den Handel verwickelt war. Die Mafia aus Neapel ist weltweit im Drogenhandel aktiv.

Der IS hat mittlerweile sein gesamtes früheres Herrschaftsgebiet in Syrien und damit auch wichtige Einnahmequellen verloren. Zellen der Dschihadisten sind aber in dem Bürgerkriegsland sowie im benachbarten Irak weiter aktiv.

Immer wieder kommt es zu Angriffen und Anschlägen der Extremisten. Unklar ist, wo genau die Drogen auf das Schiff verfrachtet wurden. Syriens Mittelmeerküste und die dortigen Häfen sind unter Kontrolle der syrischen Regierung. (dpa)



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