Kinderpornografie-Ermittlungen gegen Metzelder: Experten untersuchen „digitale Fingerabdrücke“

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Dem TV-Experten und ehemaligen Nationalspieler Christoph Metzelder wird die Verbreitung von Kinderpornografie vorgeworfen.Foto: Andreas Gebert/dpa
Epoch Times6. September 2019

Gegen den ehemaligen deutschen Fußball-Nationalspieler Christoph Metzelder (38) wird wegen des Verdachts der Verbreitung von Kinderpornografie ermittelt. Das hat die Staatsanwaltschaft Hamburg in einer schriftlichen Stellungnahme bestätigt. Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor berichtet.

Ermittler hätten am Dienstag in Düsseldorf zwei Durchsuchungsbeschlüsse des Amtsgerichts Hamburg vollstreckt, heißt es in der Mitteilung. Die Beweismittel – Datenträger – seien mitgenommen worden und müssten nun ausgewertet werden.

Metzelder wohnt in Düsseldorf. Er war bisher für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Ob und wie er sich gegenüber den Ermittlern zu den Vorwürfen geäußert hat, sagte die Staatsanwältin nicht. Ihm sei aber Gelegenheit dazu gegeben worden. Er habe sich kooperativ verhalten und sei nicht festgenommen worden, hieß es.

Eine Frau in Hamburg habe Anzeige erstattet. Sie habe angegeben, über die Kommunikationsplattform WhatsApp entsprechendes Material von dem Ex-Fußballer erhalten zu haben. In welcher Beziehung sie zu ihm steht, teilte die Behörde nicht mit. Die Bilder sollen sexuelle Handlungen an unter 14-Jährigen zeigen. Genauere Angaben zu Menge und Art der Bilder machte die Staatsanwaltschaft auf SPIEGEL-Anfrage nicht. Das Hamburger LKA wertet derzeit ein Handy und einen PC Metzelders aus.

Metzelder verlässt eigene PR-Agentur

Nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe verlässt Metzelder auch die von ihm mitgegründete PR-Agentur „BrinkertMetzelder“. So berichtet „Focus“. Diese Entscheidung habe man gemeinsam getroffen, sagte sein Geschäftspartner Raphael Brinkert am Donnerstag. Eine gemeinsame Fortführung der Agentur sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, sagte Brinkert.

Die Vorwürfe und Ermittlungen hätten ihn genauso überrascht wie die Öffentlichkeit. Der „Spiegel“ hatte zuerst berichtet.

Metzelder selbst hat sich nach Angaben der Hamburger Staatsanwaltschaft bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert und ist auf freiem Fuß. Für das Verbreiten von Kinderpornografie sieht der Gesetzgeber eine Strafe von bis zu fünf Jahren Gefängnis vor.

Vorerst bleibt es rätselhaft, warum der Vater einer zehnjährigen Tochter, der sich als Werbebotschafter „Schutzengel“ in einem Verein gegen Kinderprostitution engagiert hatte, solche perfiden Dateien verschickt haben soll. Jener Mann, der sich über eine eigene Stiftung um die „Zukunft Jugend“ kümmert. Auch die Rolle seiner Bekannten, bei der sich die ominösen Bilder fanden, nebst dem Motiv des Hinweisgebers sind derzeit noch unklar.

Metzelder war mit der Nationalelf 2002 Vize-Weltmeister geworden. Mit Borussia Dortmund wurde er Deutscher Meister und mit Real Madrid spanischer Meister. (dpa/nmc)



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