Kirmes Marburg: „Bitte lass mich nicht sterben“ – Junge fleht Ersthelferin nach Halsschnitt an – Zwei Verdächtige wieder frei

Alles soll mit einem Streit zwischen zwei Personen angefangen haben. Ein Messer blitzte auf, traf einen 16-Jährigen im Hals. Es wurden Schüsse gemeldet. Panik herrschte, Leute rannten hin und her, Kinder weinten. Die Polizei war mit zehn Streifenwagen im Großeinsatz.
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Symbolbild.Foto: Felix Hörhager/dpa
Epoch Times14. Oktober 2019

+++UPDATE+++Nach Mitteilungen der Staatsanwaltschaft Marburg wurden zwei der drei Tatverdächtigen inzwischen wieder freigelassen, berichtet die „Hessenschau“. Der Tatverdacht eines versuchten Tötungsdeliktes gegen die beiden pakistanischen Staatsbürger im Alter von 23 und 29 Jahren erhärtete sich nicht. Zwei Schüsse sollen auf der Kirmes gefallen sein. Ein 16-Jähriger wurde durch einen seitlichen Halsschnitt schwer verletzt. Es entstand ein Tumult. Ein dritter Tatverdächtiger, ein 16-jähriger Landsamt der beiden, verblieb offenbar in Haft.+++

Freitags auf der Kirmes

Freitagabend, 11. Oktober, auf der Kirmes in Marburg: Am frühen Abend geraten zwei Gruppen von Asylbewerbern in eine Auseinandersetzung miteinander. Es werden Schüsse gemeldet. Die alarmierte Polizei war kurz nach 18 Uhr vor Ort am Elisabeth-Blochmann-Platz im Großeinsatz.

Ein Beteiligter befindet sich mit einer offensichtlichen Schnitt- oder Stichverletzung im Krankenhaus.“

(Polizeibericht)

Weitere Verletzte soll es nicht gegeben haben. Auf dem Kirmesfest entstand eine chaotische Situation. Zunächst ließ sich nicht feststellen, wer Täter, wer Opfer, wer Zeuge war. Erst nach und nach hätten sich Zeugen gemeldet und der Polizei gelang es, weitere Tatbeteiligte zu identifizieren.

Durch die mit dem Geschehen verbundenen Auswirkungen auf die Besucher der Kirmes war die Situation am Elisabeth-Blochmann-Platz sehr unübersichtlich.“

(Martin Ahlich, Polizeisprecher)

Schließlich wurden zwei Verdächtige mitgenommen. Auch wurden zwei Zeugen zur Anhörung gebracht.

Die Ermittlungen zu den Hintergründen, Abläufen und Beteiligten laufen. Bei der Schusswaffe handelte es sich offenbar um eine Gaspistole, die ohne Magazin von der DLRG aus der Lahn geborgen wurde.

Über die Identität des Verletzten war zunächst nichts bekannt. „Die erlittenen Verletzungen sind nach jetzigem Wissen nicht lebensgefährlich“, so der Sprecher am späten Freitagabend.

Tumult und weinende Kinder

Was sich im Polizeibericht relativ harmlos anhörte, stellte sich laut „HR“ so dar, dass ein 16-jähriger Jugendlicher durch einen Halsschnitt schwer verletzt wurde. Die Polizei war mit zehn Streifenwagen vor Ort, um die dem Bericht zufolge „tumultartigen Szenen auf dem Elisabeth-Blochmann-Platz zu beenden“. Der „Stern“ schilderte, es „habe ein großes Durcheinander geherrscht, Menschen seien aufgeschreckt hin- und hergelaufen, Kinder hätten geweint …“.

Das Medienportal „Mittelhessen“ sprach mit der Ersthelferin Sophia B., die dem 16-Jährigen wohl das Leben gerettet hatte. Sie arbeitete zu dem Zeitpunkt in einem Imbisswagen auf dem Fest als Aushilfe und kümmerte sich um den Schwerverletzten, bis Polizei und Rettungskräfte vor Ort waren und übernahmen. Sie wurde auf den Vorfall aufmerksam, als eine Gruppe Menschen am Imbiss vorbeirannte: „Die haben geschrien“, erinnerte sich die Frau, und dass ein Freund ihres Sohnes im Vorbeikommen sagte: „Da hinten liegt einer und ist nur am bluten.“

Lebensretterin vor Ort

Als sie hinrannte, sah sie einen Jugendlichen am Boden liegen, umringt von rund 15 jungen Menschen. Man versuchte die Blutung aus einer Halswunde mit einem Müllbeutel zu stillen. Sophie B. sah bei dem Opfer eine rund acht Zentimeter lange Schnittwunde am rechten Hals. Man habe die Halsschlagader sehen können, sagte sie. Die gelernte Altenpflegerin drückte Kompressen auf die Wunde, die eine Zeugin herbeigeschafft hatte. Der 16-Jährige war schon blau im Gesicht, aber bei Bewusstsein. Er habe viel Blut verloren, auch ihr Pulli sah dementsprechend aus. Es sei um ein Mädchen gegangen hatte der junge Migrant gesagt, und dass der andere ihm wohl mit einem Cuttermesser in den Hals gestochen habe: „Er hat immer wieder gesagt: Bitte lass mich nicht sterben, bitte lass mich nicht sterben.“

Es soll drei Festnahmen gegeben haben, junge Männer im Alter von 16, 21 und 29 Jahren. Sie wurden am Samstag dem Haftrichter vorgeführt. Nach Angaben der „Bild“ handelt es sich bei den Personen um pakistanische Staatsbürger. Über die Anzahl der Beteiligten der beiden Gruppen konnte offenbar auch am Sonntagabend noch nichts berichtet werden. (sm)



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