Landgericht Stralsund: Geständnis im Mordfall Maria (18) – 19-Jähriger schildert grausame Tat

Wochenlang suchte die Polizei nach den Mördern von Maria (18) aus Zinnowitz. Was niemand ahnte, sie saßen sogar während der Trauerfeier in der Kirche. Nun legten sie im Prozess vor dem Landgericht Stralsund ein Geständnis ab. Mordlust trieb sie zu der Tat.
Titelbild
In Zinnowitz auf der Ferieninsel Usedom wurde die 18-Jährige Maria K. ermordet. Die Polizei ermittelt derzeit in ihrem Umfeld.Foto: Facebook
Epoch Times21. August 2019

Sollte dem 19-jährigen Angeklagten im Urteil eine besondere Schwere der Schuld bescheinigt werden, könnte seine Haftzeit auf 15 Jahre ausgeweitet oder die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus gewählt werden. Er soll während der Tat betrunken gewesen und wegen einer psychiatrischen Erkrankung vermindert schuldfähig sein. Ansonsten erwarten ihn bei einer Verurteilung zehn Jahre Jugendstrafe wegen des Mordes an der 18-jährigen Maria in Zinnowitz auf Usedom. Dem 21-jährigen Angeklagten droht laut Landgericht wegen Mordes eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Vor dem Landgericht Stralsund gestanden die Angeklagten und schilderten die Tat. Die beiden jungen Männer begannen damit, über den tristen Alltag eines perspektivlosen Arbeitslosen zu reden und über Alkoholmissbrauch. Dann wurde ein Mordplan ersonnen.

Wir haben darüber gesprochen, wie es wäre, jemanden umzubringen.“

(Angeklagter, 19)

Es war wie Lotterie. Der 19-Jährige schlug Namen aus dem Bekanntenkreis vor. Man einigte sich auf Maria, Maria deshalb, weil sie alleine lebte, der Einfachheit halber.

Dann schilderte der Angeklagte die Tat, wobei er sich während der Befragung durch die Richterin im Gerichtssaal übergeben musste. Die Sitzung wurde daraufhin unterbrochen.

Er hatte sich vor der Tat ein Messer besorgt und auch Ersatzkleidung, in Erwartung der blutigen Tat. Unter dem Vorwand, etwas zu Trinken zu wollen, verschafften sie sich Zugang zur Wohnung von Maria. Dann versetzte er der schwangeren 18-Jährigen einen heftigen Stich von hinten in den Hals. Maria habe „Aua“ und „Hör auf“ gerufen. Maria lag am Boden. Er setzte sich auf sie und stach immer wieder zu, in Hals und Kopf des Mädchens. Die Gerichtsmedizin zählte 19 Stiche.

Der 21-jährige Angeklagte soll sie dabei an den Beinen festgehalten haben, was er in einer Erklärung über seinen Anwalt bestreitet. Seiner Aussage nach habe er nur geholfen, die Spuren am Tatort zu beseitigen. Er entschuldigte sich bei Marias Mutter und deren Familie. Er habe Schuld auf sich geladen, so der 21-Jährige.

Nach der Tat ließen sie Maria in ihrem Blut liegen, räumten die Wohnung auf, packten das Messer und Marias Handy ein und versenkten die beiden Beweisstücke von der Seebrücke aus in der Ostsee.

Der 19-Jährige kannte Maria gut. Sie war die beste Freundin seiner Lebensgefährtin, mit der er auch ein gemeinsames Kind hat. Er wusste auch, dass Maria schwanger war: „Sie hat sich darauf gefreut.“ Von der Besuchertribüne war ein entsetztes „Mein Gott!“ zu hören, schreibt die „Frankfurter Neue Presse“. Die Richterin fragte ihn, wie es ihm während der Tat ergangen sei. Er antwortete kalt: „Ich habe dabei keine Gefühle gehabt.“ (sm)



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