Lebenslange Haft für Säbelangreifer an Schule in Finnland

Titelbild
Polizei in Finnland.Foto: OLIVIER MORIN/AFP/Getty Images
Epoch Times13. November 2020

Gut ein Jahr nach einem blutigen Säbelangriff in einer finnischen Berufsschule ist der Angreifer zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der damals 25-jährige Joel Marin habe den Angriff in seiner Schule in der Stadt Kuopio „systematisch“ geplant, befand das Bezirksgericht von Nordsavo am Freitag. Marin handelte demnach äußerst entschlossen, als er im Oktober 2019 mit einem Säbel und Benzinflaschen bewaffnet in sein Klassenzimmer eindrang.

Der Berufsschüler hatte bei dem Angriff eine aus der Ukraine stammende Mitschülerin erstochen und neun weitere Menschen verletzt, darunter seinen Klassenlehrer und einen Polizisten.

Das Gericht befand Marin auch wegen versuchten Mordes in 20 Fällen für schuldig und verurteilte ihn zu Entschädigungszahlungen in Höhe 250.000 Euro an die Opfer. Weitere 240.000 Euro muss er an die örtliche Bildungsbehörde zahlen, da er einen Brandschaden an dem Schulgebäude verursacht hatte.

Einen Antrag auf Strafmilderung durch die Verteidigung wies das Gericht zurück. Marin besitze „die intellektuelle Fähigkeit, zu verstehen, was er plante und wozu er bereit war“, erklärten die Richter. Marins Anwälte hatten auf verminderte Schuldfähigkeit plädiert und auf den „labilen psychischen Zustands“ ihres Mandanten verwiesen.

Die Richter beriefen sich in ihrem Urteil auf Protokolle von Polizeiverhören nach der Verhaftung Marins. Der Angreifer hatte damals ausgesagt, er wolle sich an der Welt für sein unglückliches und einsames Leben rächen, und auf frühere Mobbing-Erfahrungen verwiesen. „Ich dachte, dass es falsch war, unschuldige Menschen zu töten, aber das war mir egal“, gab er zu Protokoll. Bei seiner Tat habe er sich frühere Amokläufer an finnischen Schulen zum Vorbild genommen.

Gewaltverbrechen kommen in Finnland relativ selten vor. In den Jahren 2007 und 2008 hatten aber zwei tödliche Angriffe in Schulen für Entsetzen gesorgt. Das nordeuropäische Land änderte daraufhin seine Waffengesetze. (afp)



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