Urteil da: Lebenslange Haftstrafe für Berliner Todesraser wegen Mordes

Der 28-jährige Milinko P. hatte bei seiner Flucht vor der Polizei vor einem Jahr eine unbeteiligte Passantin überfahren, zudem starb sein Beifahrer.
Titelbild
Foto: iStock (Symbolbild)
Epoch Times27. Juni 2019

Im Prozess gegen einen Todesraser hat das Berliner Landgericht den Angeklagten zu  lebenslanger Haft verurteilt. Die Kammer verurteilte Milinko P. am Donnerstag wegen Mordes und versuchten Mordes, wie das Berliner Landgericht am Donnerstag mitteilte. Der 28-Jährige hatte bei seiner Flucht vor der Polizei vor einem Jahr eine unbeteiligte Passantin überfahren, zudem starb sein Beifahrer. Der Verurteilte muss ferner Schmerzensgeld in einer Gesamthöhe von 25.000 Euro zahlen.

Angeklagt war P. wegen fahrlässiger Tötung einer Passantin, fahrlässiger Körperverletzung bei seinem an den Verletzungen verstorbenen Beifahrer sowie Diebstahls. Der Vorsitzende Richter sagte jedoch in der mündlichen Urteilsbegründung, der Angeklagte habe entgegen der Auffassung der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung nicht nur fahrlässig, sondern mit bedingtem Tötungsvorsatz gehandelt . Die Tötungen sowohl der Fußgängerin als auch des Beifahrers seien rechtlich als Mord zu bewerten.

Damit ging die Kammer weit über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus: Sie hatte auf acht Jahre und vier Monate Haft für P. plädiert. Den Mordvorwurf ließ sie für eine fahrlässige Tötung fallen. Die Familie der Passantin trat im Prozess gegen P. als Nebenkläger auf und wurde anwaltlich vom Linken-Politiker Gregor Gysi vertreten. Die Nebenklage forderte lebenslange Haft für P.

Verurteilter floh nach Diebestour und überquerte rote Ampel

P. war laut Anklage nach einer Diebestour geflohen, hatte trotz roter Ampel eine Kreuzung überquert und einen schweren Unfall mit einer 22-jährigen Frau verursacht, die gerade die Straße überquerte und dabei ihr Fahrrad schob.

P. bestritt, dass er für das Geschehen allein verantwortlich war. Er sei ursprünglich für eine Hochzeit in Köln aus Serbien nach Deutschland gekommen. In Berlin habe er einem Bekannten bei Besorgungen helfen wollen, der selbst keinen Führerschein besessen habe. Er habe erst am Tatabend erfahren, dass es um einen Diebeszug gehe.

Von Zivilfahrzeugen eingekesselt – Beifahrer schrie „Mafia“

Nachdem die Männer Werkzeuge aus einem Kleintransporter gestohlen hatten, seien sie von Zivilfahrzeugen eingekesselt worden. P. will den Angaben zufolge nicht erkannt haben, dass es sich um Polizisten handelte, während sein später verstorbener Beifahrer wiederholt „Mafia“ geschrien habe. Der Beifahrer habe außerdem das rechte Bein von P. nach unten aufs Gaspedal gedrückt, als dieser eigentlich vorsichtig die Kreuzung überqueren wollte.

Dort verursachte P. den schweren Unfall. Das Fluchtfahrzeug geriet ins Schleudern und prallte gegen die Studentin. Der Tod der Passantin löste großes Entsetzen aus. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion