Mordfall Maria K. (18): Trauer-Glocken über Zinnowitz – „Das Verbrechen ist unter uns“

Die evangelische Kirche in Zinnowitz wurde am Mittwochnachmittag zum Ort der Trauer und des Gedenkens. Ein Mädchen des Ortes wurde ermordet. Maria K. starb am 19. März.
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Symbolbild.Foto: istockphoto/DorukTR
Epoch Times4. April 2019

Man fand sie vor rund zwei Wochen. Es war am Dienstagabend, 19. März 2019, als eine Bekannte von Maria K. sich besorgt auf den Weg zur Wohnung der 18-Jährigen machte. Mit Entsetzen musste sie feststellen, dass jemand das Mädchen ermordet hatte, erstochen

Während die Polizei bisher keine bedeutenden Spuren finden konnte, weder von dem Täter, noch von der Tatwaffe, bereiteten sich Freunde und Verwandte auf die Trauerfeier vor, die nun am gestrigen Mittwoch, 3. April, in der Evangelischen Kirche in Zinnowitz stattfand.

Glocken läuten zur Andacht

Für die Veranstaltung hatte die Polizei Foto- und Videoverbot verhängt, dass von Beamten kontrolliert wurde, die sich vor dem Eingangsportal der Kirche postiert hatten.

Wie die „Ostseezeitung“ aus dem Badeort auf der Insel Usedom berichtet, läuteten um 16.25 Uhr die Glocken der Kirche an der Bergstraße zur Andacht.

Nicht nur die Familie und Freunde – viele junge Leute darunter – waren gekommen und auch Einwohner, die der ermordeten 18-Jährigen gedenken wollten. Rund 120 Menschen nahmen teil, mit Blumen in den Händen.

Das Verbrechen ist unter uns

Marias Mutter Steffi (46) mit den beiden Jungs (10, 5) und Marias Großmutter sitzt in der ersten Reihe, als die Pastorin in ihrer Andacht laut „Bild“ aussprach, was vielleicht viele ähnlich denken mögen:

Wir haben das Gefühl, dass in Zinnowitz nichts mehr ist, wie es war. Plötzlich ist das Verbrechen unter uns.“

(Christa Heinke, Pastorin)

Der Mord an Maria und ihrem ungeborenen Kind hängt über dem Ort wie ein dunkler Nebel. Bürgermeister Usemann sprach in seiner Rede von einem schwarzen Schatten, der über dem Ort liege und auch über den Täter äußerte er sich:

Es fällt mir schwer, die Person, die das getan hat, als Menschen zu bezeichnen. Mein Wunsch in Richtung Polizei: Findet den Täter!“

(Bürgermeister Peter Usemann)

Ähnlich äußerte sich Steffi K., Marias Mutter, im Gespräch mit der „Ostsee-Zeitung“: „Das kann doch kein Mensch sein, der so etwas tut.“ Die beiden Jungs „fragen viel nach ihrer Schwester. Ich habe ihnen erklärt, dass ein böser Mensch uns Maria für immer weggenommen hat“.

Blumen, Kerzen und viele Tränen

Viele Teilnehmer der Gedenkandacht spendeten zum Schluss für Marias Beerdigung. Auch Bürgermeister Usemann sicherte der Familie finanzielle Unterstützung für eine würdige Beisetzung zu.

Als Marias Mutter die Kirche verließ, musste sie von zwei Familienbetreuern des Christlichen Jugenddorfs (CJD) beim Gehen gestützt werden.

Am Ende legten Jugendliche vor der Kirche Blumen nieder und zündeten Kerzen an, Tränen flossen, vor allem junge Mädchen lagen sich in den Armen und weinten bitterlich, schildert die „OZ“. (sm)

 

 



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