Einbruch im Grünen Gewölbe: Museumsbund: „Wir sind kein Banksafe“ – Polizei fahndet unter Hochdruck

Der Einbruch im Grünen Gewölbe verstärkt die Sorgen von Museumsexperten nicht nur in Dresden. Hinzu kommt: die Täter gehen mit zunehmender Gewalt vor.
Epoch Times26. November 2019

Die Museen in Deutschland stecken im Zwiespalt zwischen Sicherung der Objekte und Zugang für die Öffentlichkeit.

„Museen sind öffentliche Institutionen, wir wollen öffentliche Häuser sein, die natürlich Besucherinnen und Besucher ansprechen möchten“, sagte der Präsident des Deutschen Museumsbundes, Eckart Köhne, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Wir sind eben kein Banksafe. Und das bringt ein gewisses Risiko mit sich.“

Bei der Sicherung der Bestände spiele bauliche Sicherheit eine große Rolle, sagte Köhne, der auch Direktor des Badischen Landesmuseums in Karlsruhe ist. Dabei arbeiteten die Museumsträger jeweils zusammen mit Bauämtern, Baubehörden und zuständigen Stellen. „Da ist es schon so wie bei einem Eigenheim, dass man natürlich auch nicht alle zwei Jahre ein Update machen kann.“

Sofort bemerkt

Viele Sicherheitssysteme funktionieren aus Sicht des Museumsexperten. „In Dresden ist der Einbruch ja sofort bemerkt worden, ist auf Video aufgezeichnet worden.

Die Sicherheitsmaßnahmen haben also schon gegriffen. Es ist nicht unbemerkt geblieben, was es auch gibt“, sagte Köhne mit Blick auf den Einbruch im Grünen Gewölbe. „Wenn genug Brutalität und kriminelle Energie vorhanden sind, kommt es eben zu solchen Fällen.“

Auf Verbandsebene wurde bereits reagiert. „Der Museumsbund hat einen neuen Arbeitskreis Gebäudemanagement und Sicherheit gegründet im letzten Jahr. Insofern haben wir da ein Forum geschaffen, um sich auszutauschen. Aber hundertprozentige Sicherheit ist einfach nicht zu kriegen.“

Überprüfungen der Sicherheitssystem

Überprüfungen der Sicherheitssysteme seien üblich, „umso mehr, wenn so etwas vorgefallen ist“. Es kommt auch zu Wiederholungseinbrüchen. „Man ist einfach gehalten, die Abläufe immer wieder zu überprüfen und zu schauen, dass zumindest die Mittel und Möglichkeiten, die man hat, auch funktionieren und vor allem die Kommunikation funktioniert.“

Laut Köhnen gibt es „eine spezielle Art von Kriminalität mittlerweile, die einem wirklich Sorgen macht“. Es sei üblich, dass das Sicherungspersonal nicht selbst eingreift. „Die Täter gehen manchmal auch mit großer Brutalität vor.“ Das Gewaltpotenzial sei da sehr hoch „und die Wachleute sind ja keine ausgebildeten Einzelkämpfer“.

Da gehe es darum, möglichst schnell die Polizei zu holen. „Es ist sicherlich nicht so, dass man da Menschen braucht, die Helden spielen. Menschenleben muss man definitiv schützen.“

Kein Einzelfall

Der Verbandschef verwies auf spektakuläre Fälle in jüngster Zeit. „Es scheint so zu sein, dass Juwelen im Moment stark bedroht sind. Es gab jetzt einige Fälle, wo tatsächlich Juwelen entwendet worden sind.“

Das mache Sorgen, weil es auch eine neue Art der Kriminalität sei. „Da sind ja keine Trickdiebe unterwegs, sondern da wird mit roher Gewalt vorgegangen. Das ist eine Qualität, der man begegnen muss.“

Der Deutsche Museumsbund vertritt die Museen und ihre Mitarbeiter. Der Verband will Menschen, Institutionen und Themen rund ums Museum zusammenbringen. Damit soll qualitätsvolle Museumsarbeit und Austausch zwischen Museumsfachleuten gefördert werden.

Fahndung unter Hochdruck

Nach dem spektakulären Einbruch am Montagmorgen im Historischen Grünen Gewölbe von Dresden fahndet die Polizei unter Hochdruck nach den Tätern.

Am Abend veröffentlichte sie Aufnahmen der Überwachungskameras von der Tat, auf denen zwei Einbrecher zu sehen sind. Binnen weniger Minuten stahlen sie demnach Juwelenschmuck von unschätzbarem Wert, darunter auch eine Epaulette.

Nach Angaben der Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen, Marion Ackermann, hatten es die beiden Einbrecher auf eine Brillanten- und zwei Diamantengarnituren abgesehen, die in einer Vitrine im Juwelierzimmer aufbewahrt werden.

Allerdings hätten sie deutlich weniger Teile der Garnituren mitnehmen können als zunächst befürchtet, sagte Ackermann im ZDF. Alle Objekte waren demnach einzeln mit Stichen mit dem Untergrund vernäht, so dass „relativ viele Werke verblieben“ seien.

„Eine Art Weltkulturerbe“

Der Direktor des Grünen Gewölbes, Dirk Syndram, bezeichnete die Kollektionen als „eine Art Weltkulturerbe“. Die drei Juwelengarnituren aus dem frühen 18. Jahrhundert umfassen Syndram zufolge insgesamt 94 Schmuckstücke. Sie befanden sich wie sieben weitere Schmuckgarnituren in Vitrinen. Laut Syndram gibt es nirgendwo in Europa eine vergleichbare Sammlung.

Die Fahndung nach den Tätern blieb zunächst erfolglos. Nach Angaben des Dresdner Polizeipräsidenten Jörg Kubiessa fahndeten bereits wenige Minuten nach der Einbruchsmeldung um 04.59 Uhr 16 Streifenwagen nach den Verdächtigen. Zudem wurden kurz darauf die an Dresden grenzenden Polizeibezirke, die Polizei in Brandenburg und die Bundespolizei informiert.

Nach Angaben der sächsischen Polizei gingen die Täter „zielgerichtet“ auf die Vitrine mit den Schmuckstücken zu und zertrümmerten diese. Auf den Videoaufnahmen ist zu sehen, wie einer der beiden Einbrecher mit einer Axt immer wieder auf die Vitrine einschlägt. Kubiessa zufolge gab es zunächst aber keine Erkenntnisse, ob sie Insiderwissen hatten.

Gitter durchtrennt, Scheibe eingeschlagen

Die Einbrecher waren zuvor durch ein Erdgeschossfenster im Residenzschloss, in dem sich das Grüne Gewölbe befindet, eingedrungen. Auf diesem Weg flüchteten sie vermutlich auch, wie Kriminaldirektor Volker Lange sagte. Die Täter, die der Sicherheitsdienst auf Videos sah, hatten zuvor das Gitter durchtrennt und die Scheibe eingeschlagen.

Dresdens Polizeipräsident Kubiessa sprach am Abend von einer gut geplanten Tat. Möglicherweise stecke eine kriminelle „Bande“ dahinter, sagte er im ZDF.

Die Ermittler gehen inzwischen auch davon aus, dass der zeitgleiche Brand eines Elektroverteilers in der Nähe des Tatorts mit dem Einbruch zusammenhängt. Durch das Feuer fielen in der Umgebung die Straßenlampen aus.

Flucht im Audi A6

Die Täter sollen der Polizei zufolge in einem Audi A6 geflüchtet sein. Ein baugleiches Fahrzeug wurde später in einer Tiefgarage in Brand gesetzt. Inzwischen sind 20 Ermittler im Rahmen einer Sonderkommission namens „Epaulette“ mit dem Fall befasst.

Die sächsische Landesregierung und Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) zeigten sich schockiert. Grütters erklärte: „Dieser Raub von Stücken, die unsere Identität als Kulturnation ausmachen, trifft uns ins Herz.“

Nicht nur die Staatlichen Kunstsammlungen wurden bestohlen, sondern wir Sachsen“, erklärte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). „Man kann die Geschichte unseres Landes, unseres Freistaats nicht verstehen ohne das Grüne Gewölbe und die Staatlichen Kunstsammlungen Sachsens.“

Der Fall erinnert an den aufsehenerregenden Diebstahl einer hundert Kilogramm schweren Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum im März 2017. Die Dresdner Ermittler wollen hier die Tatmuster prüfen.

Die Räume des Historischen Grünen Gewölbes, das seinen Namen durch die teils malachitgrüne Bemalung erhielt, entstanden bereits im 16. Jahrhundert. Ab 1723 baute sie der sächsische Kurfürst und polnische König August der Starke zur Schatzkammer aus. Im Zweiten Weltkrieg wurden das Residenzschloss und mit ihm Teile des Grünen Gewölbes weitgehend zerstört. Das Schloss wurde in den vergangenen Jahren wiederaufgebaut. (dpa/afp/nh)

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