Nach Messer-Show vor Berliner Synagoge: Syrer verhaftet, freigelassen und nun untergetaucht

Mit einem Messer tauchte Mohamad M. vor der Berliner Synagoge auf, provozierte und bedrohte die Objektschützer dort. Nach kurzer Festnahme ließ man ihn am nächsten Morgen laufen. Nun ist er untergetaucht.
Titelbild
Die Neue Synagoge in Berlin.Foto: iStock
Epoch Times25. Oktober 2019

Nach dem rechtsextremistisch motivierten Anschlagsversuch auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober und dem anschließenden Amoklauf des Täters, bei dem zwei Deutsche getötet und zwei schwer verletzt wurden, wurde ein besserer Schutz jüdischer Einrichtungen gefordert.

Wenige Tage zuvor, am 4. Oktober, freitagabends, entging die jüdische Gemeinde in Berlin um Haaresbreite einem terroristischen Anschlag. Der Syrer Mohamad M. (23) hatte eine Ketten-Absperrung vor der Berliner Synagoge an der Oranienburger Straße überwunden und ging auf die beiden Polizisten zu, die Wache hielten.

Bewaffnete Konfrontation vor der Synagoge

Nach Angaben der „Süddeutschen Zeitung“ sagte einer der Polizisten später im Protokoll, dass der Syrer „Angesicht zu Angesicht“ an die Polizisten herantrat, so nah, dass man ihn wegstoßen musste. Ruckartig habe er dann in seine Jacke gegriffen und ein Survivalmesser mit einer schwarzen Klinge, auf einer Seite gezackt, herausgeholt. Ein Polizist erinnerte sich: „Er hat es hochgeworfen, umgedreht, an der Klinge gehalten.“

Mit vorgehaltener Pistole wurde er aufgefordert, das Messer fallen zu lassen – minutenlang. Der Mann habe etwas von „Israel“ gemurmelt und „Allahu Akbar“. Schließlich wurde er mit Pfefferspray überwältigt und festgenommen. Das war gegen 17 Uhr.

Kein Haftgrund?

Doch Polizei und Justiz sahen keinen Haftgrund und man ließ den mutmaßlich psychisch kranken Syrer am nächsten Morgen, gegen 5 Uhr, bereits wieder laufen. In der Haft habe er gesagt, dass er nichts gegen Juden habe, auch kein Islamist sei. Man glaubte ihm offenbar.

Dieses Versagen der Staatsanwaltschaft ist frappierend. Es ist Aufgabe der Strafverfolgungsbehörden, die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.“

(Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland)

Mit Psychiatrie-Trick auf freien Fuß

Mohamad M. wies sich auf den Rat eines deutschen Mitbewohners hin selbst in eine Psychiatrie ein, am Sonntag. Wie sich nun herausstellte, war dies offenbar ein taktisches Vorgehen: Der Syrer verließ die stationäre Behandlung wieder.

Nach Angaben der „Süddeutschen Zeitung“ habe Mohamad M. ein Drogenproblem, außerdem sei er von Erlebnissen in Syrien traumatisiert worden. Nicht alle sehen das so.

Ein Freund des Syrers meinte jedoch gegenüber der „Bild“, dass er ihn vor zwei Monaten besucht habe und von psychischen Problemen weder etwas gehört noch gemerkt habe.

Untergetaucht!

Das Blatt klingelte dann bei der ehemaligen Wohngemeinschaft des Syrers und traf auf einen Mitbewohner: „Er wohnt nicht mehr hier. Wir wissen auch nicht, wo er sich befindet.“

Wann, wo, wie der Mann wieder auftauchen wird, ist ungewiss. Oder wird er für immer verschwunden bleiben? Man weiß es nicht … (sm)



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