Hermes-Todesfälle: Polizei geht von Zufall aus

Zwei Todesfälle beim Paketdienstleister Hermes in Sachsen-Anhalt sorgen für Rätselraten. Auf dem Gelände des Versandzentrums in Haldensleben wurde ein 58-jähriger Fahrer, später im Ort auch ein toter Auslieferungsfahrer entdeckt.
Titelbild
Hermes.Foto: Armin Weigel/dpa
Epoch Times17. Oktober 2019

Nach zwei Todesfällen beim Paketdienstleister Hermes in Sachsen-Anhalt geht die Polizei von einer Verkettung unglücklicher Umstände aus. Die Ermittlungen hätten „keine Hinweise auf gesundheitsgefährdende Substanzen“ erbracht, wie die Polizei Magdeburg am Mittwochabend mitteilte.

Demnach ereigneten sich die beiden Todesfälle offenbar zufällig kurz hintereinander. Der Betrieb im Versandzentrum in Haldensleben sollte am Mittwochabend wieder aufgenommen werden.

Die zwei ungeklärten Todesfälle binnen weniger Stunden sorgten für einen Großeinsatz der Feuerwehr. Insgesamt waren nach Angaben des Landkreises Börde 170 Kräfte von Polizei und Feuerwehr im Einsatz, davon allein 135 Feuerwehrleute.

Zunächst war auf dem Gelände des Versandzentrums in Haldensleben in der Nacht zum Dienstag ein 58-jähriger Mitarbeiter tot aufgefunden worden. Der Notarzt ging zu diesem Zeitpunkt von einem natürlichen Tod aus. Dienstagnachmittag wurde dann der Tod eines 45-jährigen Auslieferungsfahrers in Haldensleben bekannt, der in seinem Wagen entdeckt wurde.

Keine Hinweise auf Vergiftungserscheinungen

Erste Untersuchungen eines Rechtsmediziners ergaben demnach „keine Hinweise auf Zusammenhänge zwischen beiden Todesfällen und keine spezifischen Hinweise auf Vergiftungserscheinungen“.

Zudem hätten die beiden Mitarbeiter in unterschiedlichen Bereichen des Vertriebszentrums gearbeitet. Bei einem weiteren Hermes-Mitarbeiter in Haldensleben, der plötzlich erkrankte, ging die Polizei von einer Vorerkrankung als Ursache aus.

Die Feuerwehr untersuchte den Transporter, in dem der Fahrer tot gefunden wurde, auf chemische Substanzen. Dabei seien geringe Mengen eines Stoffes gefunden worden, allerdings „in einer Konzentration, die nicht gesundheitsgefährdend gewesen wäre“, sagte ein Polizeisprecher.

Betrieb wurde vorübergehend eingestellt

Auch Pakete wurden geöffnet und untersucht. Das Hermes-Gelände in Haldensleben war nach den Vorfällen vorsorglich gesperrt worden, das Versandzentrum stellte vorübergehend seine Arbeit ein.

Die kriminaltechnischen Untersuchungen in dem Paketzentrum wurden von Spezialisten des Landeskriminalamts Berlin unterstützt. Die „akribische und umfangreiche Tatortarbeit durch Spezialisten der LKA Berlin und Sachsen-Anhalt“ habe „keine Hinweise auf gesundheitsgefährdende Substanzen erbracht“, bilanzierte die Magdeburger Polizei am Abend.

Zur genauen Klärung der Todesursachen solle am Mittwochabend eine Obduktion der Verstorbenen erfolgen, hieß es weiter. Mit den Ergebnissen sei nicht vor Donnerstag zu rechnen. (afp)



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