Offenbar bereits im Juli Hinweis auf Verbleib von Marvin K.

Derzeit werde polizeiintern sowie durch die Staatsanwaltschaft geprüft, ob damals "durch das Polizeipräsidium Duisburg diesem Hinweis mit der gebotenen Konsequenz nachgegangen wurde".
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Bei der Durchsuchung einer Wohnung wegen Kinderpornografie-Verdachts hatte die Polizei den seit längerem vermissten 15-Jährigen entdeckt.Foto: Marcel Kusch/dpa/dpa
Epoch Times26. Dezember 2019

Im Fall des am vergangenen Freitag nach mehr als zweijähriger vergeblicher Suche entdeckten 15-jährigen Marvin K. hat die Polizei bereits im vergangenen Juli einen Hinweis auf den inzwischen inhaftierten Tatverdächtigen erhalten. Das bestätigte am Dienstag das Polizeipräsidium Recklinghausen. Derzeit werde polizeiintern sowie durch die Staatsanwaltschaft geprüft, ob damals „durch das Polizeipräsidium Duisburg diesem Hinweis mit der gebotenen Konsequenz nachgegangen wurde“.

Der Hinweis sei im Rahmen einer Ausstrahlung der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ eingegangen, teilte die Polizei in Recklinghausen weiter mit. Mit Hilfe dieser Sendung suchte damals die Mutter des Teenagers nach ihrem Sohn. Sie war dabei auch selbst im Fernsehen aufgetreten. Von Seiten der Polizei hieß es nun, der damalige Hinweis sei im Rahmen der aktuellen Ermittlungen bemerkt worden. Derzeit arbeitet demnach eine 18-köpfige Sonderkommission an der Aufarbeitung des Falls.

Der 15-Jährige war am Freitag im Rahmen einer Wohnungsdurchsuchung gefunden worden. Diese galt einem 44-jährigen Mann, der bereits 2018 wegen des Besitzes von kinderpornografischem Material verurteilt worden war. Er hatte damals eine Bewährungsstrafe von zehn Monaten erhalten. Die Durchsuchung war wegen neuer, ähnlicher Vorwürfe angeordnet worden. Dabei fanden die Beamten den Jugendlichen in einem Schrank. Gegen den 44-Jährigen war am Wochenende Haftbefehl wegen einer „schwerwiegenden Sexualstraftat“ erlassen worden.

Die Wohnung des Tatverdächtigen wurde laut Polizei am Samstag auf der Suche nach Datenträgern in einer aufwändigen Aktion von Ermittlern leergeräumt. Dabei sei auch ein Datenträgerspürhund eingesetzt worden. Diverse Beweismittel wurden demnach sichergestellt, die nun – auch über die Feiertage – ausgewertet werden sollten. Überprüft werde auch das persönliche Umfeld des Tatverdächtigen, hieß es.

Der Junge war im Alter von 13 Jahren verschwunden. Es gibt den Verdacht, dass Marvin K. sich während des gesamten Zeitraums in der Wohnung aufgehalten hat. Er wird derzeit ärztlich betreut. Ersten Polizeiangaben zufolge gab es aber zunächst keine Hinweise darauf, dass der Jugendliche durch physischen Zwang in der Wohnung festgehalten wurde. Vor seinem Verschwinden hatte Marvin K. in einer Jugendhilfeeinrichtung im Landkreis Recklinghausen gelebt. (afp)



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