Prozess um millionenschweren Betrug bei Corona-Soforthilfen

Die Soforthilfen sollen Unternehmen über harte Engpässe in Zeiten von Corona helfen. So mancher hat das wohl als Einladung zur Selbstbedienung verstanden.
Titelbild
Die vier Staatsanwaltschaften Mecklenburg-Vorpommerns gehen in rund 360 Fällen dem Verdacht von Betrug im Zusammenhang mit Corona-Soforthilfen nach.Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times11. Januar 2021

Einer der ersten großen Prozesse um Betrug bei Corona-Soforthilfen hat am Montag in München begonnen.

Ein gebürtiger Gelsenkirchener, der zuletzt in London lebte, soll laut Staatsanwaltschaft unberechtigte Anträge über gut 2,5 Millionen Euro gestellt haben. Für drei der insgesamt 91 Anträge in sechs Bundesländern erhielt er demnach Geld aus Berlin, Hessen und Baden-Württemberg – insgesamt 67 776 Euro. Bei den restlichen Anträgen wurde die Auszahlung verhindert.

Schwerpunkt der Anträge, die zwischen Ende März und Ende April 2020 gestellt worden sein sollen, war Bayern mit 23 Fällen und einer Summe von gut 1,1 Millionen Euro. Auch in Nordrhein-Westfalen mit 32 Anträgen und 784.000 Euro sowie Berlin mit 24 Fällen und einer Summe von knapp 356.000 Euro soll der Mann besonders aktiv gewesen sein.

Laut Staatsanwaltschaft hatte der 31-Jährige vor, das Geld von einem Konto bei der Sparkasse Dortmund auf eine ausländische Kryptowährungsbörse abzuziehen. Mit gut 36.000 Euro sei ihm das auch gelungen.

Beim mutmaßlichen Subventionsbetrug soll der Mann unter anderem teils fiktive, teils reale Unternehmen genutzt haben, viele davon aus dem Bereich der Gastronomie und Lebensmittelwirtschaft.

Zudem kam am Montag eine weitere Anklage gegen den Mann vor Gericht. Aus der Untersuchungshaft soll er im Sommer versucht haben, Mahnbescheide gegen seinen damaligen Pflichtverteidiger, den damals zuständigen Staatsanwalt und mehrere andere Personen zu erwirken. Dabei ging es um Summen zwischen 250.000 Euro und 1,7 Millionen Euro. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm daher auch noch versuchten Computerbetrug vor. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion