Prozessauftakt in Berlin: 57-Jähriger steht wegen Mordes gegen Fritz von Weizsäcker vor Gericht

Der Berliner Chefarzt Fritz von Weizsäcker hielt gerade einen Vortrag in der Schlossparkklinik, als der brutale Angriff geschah: Völlig unvermittelt soll Gregor S. aus dem Publikum aufgestanden sein und dem Mediziner mit einem Klappmesser in den Hals gestochen haben.
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Blaulicht.Foto: iStock
Epoch Times16. Mai 2020

Am Dienstag beginnt vor dem Berliner Landgericht der Mordprozess gegen den 57-jährigen Angeklagten. Damit startet die Hauptverhandlung genau sechs Monate nach dem Angriff am 19. November. Da die Staatsanwaltschaft Hass auf die Familie als Motiv annimmt, sind ihrer Auffassung nach sowohl das Mordmerkmal der Heimtücke als auch das der niedrigen Beweggründe erfüllt.

Bei der Tat war ein Polizeibeamter eingeschritten, der privat unter den Zuhörern der Veranstaltung in der Berliner Klinik war. Auf ihn soll der 57-Jährige ebenfalls mehrfach eingestochen haben, um die vermeintlich noch nicht vollendete Tötung des Arztes zu Ende zu bringen. Der Polizist konnte S. jedoch trotz schwerer eigener Schnittverletzungen an den Händen überwältigen.

S. werden wegen dieses zweiten Angriffs nicht nur Mord, sondern auch versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Von Weizsäcker starb noch am Tatort an den Folgen des Stichs in den Hals. S. wurde am Tattag festgenommen.

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft vom November sagte S. bei seiner Vernehmung, dass er im Rahmen seiner Tatplanung im Internet recherchiert habe und dabei auf den Vortrag von Weizsäckers in der Schlosspark-Klinik gestoßen sei. Der 57-Jährige soll die Tat seit längerer Zeit geplant und eigens aus Rheinland-Pfalz angereist sein.

Inwieweit die Schuldfähigkeit des Angeklagten eingeschränkt oder gar aufgehoben ist, soll in der Hauptverhandlung geklärt werden. S. ist derzeit im Krankenhaus des Maßregelvollzugs untergebracht.

Fritz von Weizsäcker war Chefarzt der Klinik für innere Medizin. Als Arzt mit großer Karriere stand er fest in der Tradition der Familie von Weizsäcker, die seit vielen Jahrzehnten für Politiker und Wissenschaftler steht. Die Tat löste bundesweit Bestürzung aus. Auch die Bundesregierung sprach von einem „entsetzlichen Schlag für die Familie“. (afp/sua)



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