Revolver, Beil und Armbrust: Ex-Schüler richtet Blutbad in brasilianischer Schule an – 10 Tote

Sie kommen in der Frühstückspause, bewaffnet mit Revolver, Beil und Armbrust. Nach dem Amoklauf töten sich die Täter selbst. Ersten Ermittlungen zufolge hatten die jungen Männer einen Pakt geschlossen. Unklar ist aber immer noch: Was war ihr Motiv?
Titelbild
Kerzen werden in Gedenken an die Opfer des Amoklaufs vor der Schule in Suzano angezündet. Foto: Paulo Lopes/dpa
Epoch Times14. März 2019

Zwei junge Männer haben in ihrer ehemaligen Schule in Brasilien ein Blutbad angerichtet. Insgesamt kamen bei dem Amoklauf am Mittwoch zehn Menschen ums Leben.

Die vermummten Täter stürmten die Schule in der Stadt Suzano im Bundesstaat São Paulo und eröffneten das Feuer, wie die örtlichen Sicherheitsbehörden mitteilten.

Fünf Schüler im Alter zwischen 15 und 17 Jahren sowie zwei Mitarbeiterinnen wurden getötet. Bei den Tätern handelte es sich nach Polizeiangaben um einen 25-Jährigen und einen 17-Jährigen. Nach dem Angriff erschoss der jüngere Täter zunächst seinen Komplizen und dann sich selbst. Zuvor hatten sie bereits den Onkel eines der Täter in seiner Autowaschanlage getötet.

Die Schüler machten gerade eine Frühstückspause, als die Täter in das Gebäude eindrangen. Auf einem vom Nachrichtenportal G1 veröffentlichten Überwachungsvideo ist zu sehen, wie einer der Täter das Gebäude betritt und sofort das Feuer eröffnet. Kurz darauf kommt sein Komplize und schlägt mit einem Beil auf ein am Boden liegendes Opfer ein. Die Beamten entdeckten am Tatort später einen Revolver, eine Axt, einen Bogen, eine Armbrust, Molotow-Cocktails und eine verkabelte Tasche.

„Das war die traurigste Szene, die ich in meinem ganzen Leben gesehen habe. Ich bin sehr traurig, dass sich so etwas in São Paulo, in Brasilien, ereignet hat“, sagte der Gouverneur von São Paulo, João Doria, nach einem Besuch des Tatorts. „Ich bin konsterniert, geschockt.“ Der Gouverneur ordnete eine dreitägige Trauerzeit in dem Bundesstaat an.

Das Motiv für die Tat ist noch unklar. „Das ist die große Frage: Was war die Motivation der ehemaligen Schüler?“, fragte der Minister für öffentliche Sicherheit in São Paulo, João Camilo Pires de Campos. Der jüngere Täter habe die Schule im vergangenen Jahr wegen Problemen verlassen. Ob er der Schule verwiesen wurde oder auf eigenen Wunsch ausschied, ist noch nicht klar.

Nach Angaben der Polizei hatten die beiden Täter einen Pakt geschlossen. Demnach hatten sie geplant, den Angriff zu verüben und sich danach selbst zu töten. Im Internet sollen sie sich zuvor über Bluttaten an US-Schulen informiert haben. Die Ermittler prüfen nun, ob es sich bei den Tätern um eine kriminelle oder terroristische Vereinigung handelte, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Brasilien ist eines der am stärksten von Gewalt betroffenen Länder der Welt. Über 60.000 Menschen werden dort jedes Jahr getötet. Zuletzt hatte der neue Präsident Jair Bolsonaro das Waffenrecht gelockert, um den Kauf von Schusswaffen zu erleichtern. (dpa)



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