Säure-Anschlag auf Innogy-Manager: Bekannter „Hells Angel“ verhaftet – Auftraggeber in Strom-Branche?

Die Staatsanwaltschaft hatte den Innogy-Fall längst aufgegeben. Nun gab es eine überraschende Wende. Vielleicht hatten die 80.000 Euro Kopfgeld die Spur geöffnet ...
Titelbild
Uwe Tigges (l), Vorstandsvorsitzender der Innogy AG, und Bernhard Günther, der durch einen Säureanschlag vor einem Jahr verletzte Finanzvorstand der Innogy AG, auf der Hauptversammlung.Foto: Roland Weihrauch/dpa
Epoch Times24. Oktober 2019

Der Säure-Anschlag auf den Innogy-Finanzchef Bernhard Günther ereignete sich am 4. März 2018 in Haan bei Düsseldorf. Bereits im September 2018 wurden die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ohne Ergebnis eingestellt. Auch eine Plakataktion des Energiekonzerns aus Essen brachte nichts. Inoggy und Günther beauftragten daraufhin ein Berliner Sicherheitsunternehmen mit den weiteren Ermittlungen und der Energiekonzern lobte ein hohes Kopfgeld aus. Das führte dann offenbar zum Erfolg …

Die Firma Innogy hatte 80.000 Euro für Hinweise auf die Täter ausgelobt. Begründet wurde der Schritt damit, mögliche Gefahren von anderen Führungskräften abzuwenden. Man vermutete berufliche Gründe hinter der Tat. Das Anschlagsopfer selbst erklärte sich dazu bereit, die Summe selbst zu zahlen, sollten private Hintergründe des Anschlags herauskommen, berichtet die „WAZ“.

Tatverdächtiger in Untersuchungshaft

Nun meldete sich doch noch ein anonymer Hinweisgeber. Es kam zu einer Verhaftung. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Wuppertal vom Donnerstag, 24. Oktober, soll es sich um einen 32-Jährigen handeln. Weitere Details wurden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt gegeben, nur soviel, dass es sich nicht um einen politischen Anschlag gehandelt habe.

Der Tatverdächtige wurde am vergangenen Freitag bereits auf einem Ringer-Turnier in Köln festgenommen worden und in Untersuchungshaft gebracht, schreibt die „Welt“. In weiteren Städten gab es Durchsuchungen bei weiteren Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Fall.

Laut „Focus“ soll es sich bei dem Verhafteten um den in Serbien geborenen Marco L. (32), ein hochrangiges Mitglied der Rockergruppe „Hells Angels“ handeln, der beim RC Ehrenfeld in der Oberliga kämpfen soll. Dem Magazin nach soll er als Bodygard für Rotlicht-Bosse gearbeitet haben und als Mann für spezielle Fälle bekannt sein.

Auftraggeber aus der Energiebranche

Zeugenaussagen hätten ergeben, dass der Täter im Auftrag eines bekannten Managers aus der Energie-Branche gehandelt habe, der in Konkurrenz zu dem Innogy-Finanzchef und dessen Job stand. Als Tatmittel wurde hoch konzentrierte Schwefelsäure (Batteriesäure) verwendet.

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.

Anschlag nach dem Joggen

An jenem Sonntag war der Finanzchef des von RWE gegründeten EON-Tochterunternehmens Innogy, Bernhard Günther, mit Freunden beim Joggen. Rund 300 Meter von zu Hause entfernt verabschiedete er sich anschließend von der Laufgruppe, läuft alleine durch den Park weiter, will noch schnell Brötchen holen gehen, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“.

Nahe seines Wohnhauses passten ihn plötzlich zwei Männer ab. Ein jüngerer Mann versperrte ihm den Weg, ein weiterer Täter überraschte ihn von hinten. Der 51-Jährige wird zu Boden gerissen und festgehalten. Einer der Täter öffnet ein Gefäß mit Säure, schüttet sie dem am Boden fixierten ins Gesicht.

Bernhard Günther, Finanzvorstand des Ökostrom-Konzerns Innogy, wurde bei einem Säureanschlag schwer verletzt. Foto: Ina Fassbender/dpa

Mehrere Wochen verbrachte der Mann im Krankenhaus. Der Staatsschutz wurde informiert, doch Polizei und Staatsanwaltschaft konnten keinen Erfolg verbuchen.  Im September 2018 wurden die Ermittlungen wegen versuchten Mordes dann eingestellt. Um so größer war die Überraschung, als sich doch noch eine Wende im Fall ergab. (sm)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion