Stadtplanerbe Alexander Falk kommt wegen versuchten Auftragsmords vor Gericht

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Im Dezember 2004 der komplexe Prozess zu dem Fall, der schon zu Beginn 700 Aktenordner füllte.Foto: istock
Epoch Times19. August 2019

Weil er den Mord an einem Rechtsanwalt in Auftrag gegeben haben soll, muss sich der Stadtplanerbe Alexander Falk ab Mittwoch vor dem Landgericht Frankfurt am Main verantworten.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 49-Jährigen versuchte Anstiftung zum Mord und Anstiftung zur gefährlichen Körperverletzung vor. Der ehemalige Internetunternehmer steht nicht zum ersten Mal vor Gericht.

Der Erbe des Stadtplanunternehmens Falk soll laut Anklage einen gesondert verfolgten Mittelsmann 2009 mit dem Mord an dem Rechtsanwalt beauftragt haben.

Im Februar 2010 sollen mehrere unbekannte Täter dem Anwalt vor seinem Haus in Frankfurt aufgelauert und ihm ins linke Bein geschossen haben. Das Opfer wurde dabei schwer verletzt.

Hintergrund des Auftrags soll laut Anklage eine Schadenersatzklage gewesen sein, die der Anwalt gegen Falk vorbereitet haben soll. Dabei soll es um Forderungen in Millionenhöhe und eine Pfändung in Höhe von 30 Millionen Euro aus Falks Vermögen gegangen sein.

Grund für die Schadenersatzklage war der manipulierte Verkauf von Falks Unternehmens Ision im Jahre 2000 an Energis. Zur Blütezeit des sogenannten neuen Marktes soll Falk vor dem Verkauf von Ision den Wert des Unternehmens durch Scheingeschäfte und Luftbuchungen geschönt haben.

Fall füll 700 Aktenordner

Im Dezember 2004 begann vor dem Landgericht Hamburg der komplexe Prozess zu dem Fall, der schon zu Beginn 700 Aktenordner füllte.

2008 wurde Falk wegen versuchten Betrugs und Bilanzfälschung zu vier Jahren Haft verurteilt. 2011 wurde er aus der Haft entlassen, zu dem Zeitpunkt hatte er zwei Drittel seiner Strafe verbüßt.

Falk war um die Jahrtausendwende eine schillernde Figur der sogenannten New Economy. Er verkaufte im Alter von 26 Jahren den Stadtplanverlag seines Vaters und übernahm 1999 für 38 Millionen Euro die Thyssen-Krupp-Tochter Ision. Im März 2000 brachte er die Internetfirma an die Börse, was 230 Millionen Euro in die Kasse spülte.

Der größte Coup war dann der Verkauf von Ision Ende 2000 zum nach Überzeugung der Justiz überzogenen Preis von 812 Millionen Euro. Als Multimillionär rangierte Falk zeitweise auf Platz 83 der Liste der reichsten Deutschen. (afp)



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