Nicht schuldfähig? 28-Jähriger kann sich nicht an Todesstoß im Bahnhof Voerde erinnern

Im Gespräch mit einem Gutachter hatte der Tatverdächtige angegeben, sich nicht an die Tat erinnern zu können. Er glaube aber nicht, dass er die Tat verübt habe.
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"Es gibt daher starke Anhaltspunkte dafür, dass der Beschuldigte zur Tatzeit auf Grund seiner psychischen Probleme nicht voll schuldfähig ist", sagt der Duisburger Staatsanwalt.Foto: iStock
Epoch Times16. September 2019

Der mutmaßliche Bahnhofstäter von Voerde am Niederrhein leidet offenbar unter einer „psychischen Erkrankung“ und soll bis auf Weiteres aus dem Untersuchungsgefängnis in die geschlossene Psychiatrie überführt werden. Der Duisburger Staatsanwalt Alexander Bayer bestätigte am Montag einen Bericht von „Focus Online“, wonach er einen entsprechenden Antrag beim Amtsgericht stellte. Weitere psychiatrische Untersuchungen sollen Aufschluss über die Schuldfähigkeit des Manns geben.

Der 28-jährige Tatverdächtige soll am 20. Juli in Voerde eine ihm unbekannte 34-jährige Frau vor einer einfahrenden Zug gestoßen haben. Die Frau wurde von einem Regionalexpress überrollt und getötet. Der Tatverdächtige aus dem niederrheinischen Hamminkeln wurde von Zeugen bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten.

Laut Staatsanwaltschaft legt die unterdessen vorliegende Einschätzung eines psychiatrischen Gutachter eine seelische Störung bei dem Tatverdächtigen nahe. „Es gibt daher starke Anhaltspunkte dafür, dass der Beschuldigte zur Tatzeit auf Grund seiner psychischen Probleme nicht voll schuldfähig ist“, sagte Bayer „Focus Online“. Inwieweit dies der Fall sei, müssten nun weitere Untersuchungen in einer psychiatrischen Klinik erweisen.

Über den Antrag der Staatsanwaltschaft auf Umwandlung des Untersuchungshaftbefehls gegen den 28-Jährigen in einen Unterbringungshaftbefehl muss nun das Amtsgericht entscheiden. Im Gespräch mit dem Gutachter hatte der Tatverdächtige laut Bayer angegeben, sich nicht an die Tat erinnern zu können. Er glaube aber nicht, dass er die Tat verübt habe.

Die tödliche Stoß von Voerde und eine ähnliche Tat gut eine Woche später im Hauptbahnhof von Frankfurt am Main hatten bundesweit Entsetzen ausgelöst. In Frankfurt stieß am 29. Juli ein 40-Jähriger einen Achtjährigen und dessen Mutter vor einen einfahrenden ICE. Die Frau konnte sich retten, ihr Sohn wurde vom Zug erfasst und starb. Der Verdächtige in dem Frankfurter Fall sitzt seit Ende August in der Psychiatrie. (afp/sua)



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