Tod nach Weihnachtsmarkt in Augsburg – Prozess um erschlagenen Feuerwehrmann vom Königsplatz

Bundesweit wurde im vergangenen Dezember über ein Verbrechen im vorweihnachtlichen Augsburg diskutiert. Bei einem Streit mit Jugendlichen wurde ein Familienvater mitten in der Stadt erschlagen. Nun beginnt der Prozess.
Epoch Times20. Oktober 2020

Der Hauptangeklagte im Prozess um den Tod eines 49 Jahre alten Familienvaters am Nikolaustag 2019 am Königsplatz in Augsburg ist geständig. Seit Dienstag, 20. Oktober, steht er zusammen mit zwei weiteren Angeklagten vor der Jugendkammer des Landgerichts Augsburg

Der zum Tatzeitpunkt 17 Jahre alte Jugendliche soll den Weihnachtsmarktbesucher vor den Augen seiner Ehefrau und einem befreundeten Ehepaar mit einem einzigen Faustschlag umgebracht haben, ihm wird Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen. Dem Mann riss durch den wuchtigen Hieb eine Schlagader, er starb binnen kürzester Zeit an einer Hirnblutung.

Da der Getötete Mitglied der Berufsfeuerwehr in Augsburg war, hatten auch Mitglieder anderer Feuerwehren in Deutschland dem Opfer gedacht. Die Tat hatte bundesweit für Schlagzeilen und Entsetzen gesorgt.

Tödlicher Weihnachtsmarktbesuch

Am Abend des 6. Dezember 2019 waren zwei befreundete Paare nach einem Besuch des Augsburger Weihnachtsmarktes an dem belebten Platz auf eine Gruppe Jugendliche getroffen. Dabei entwickelte sich zwischen den zwei Männern und den insgesamt sieben Jugendlichen ein Streit. Auslöser war nach den Ermittlungen, dass ein Jugendlicher eine Zigarette schnorren wollte.

Nach der Gewalttat gab es ein wochenlanges juristisches Tauziehen um die Haftbefehle. Zunächst hatte die Staatsanwaltschaft Haftbefehle gegen den 17-Jährigen wegen Totschlags und gegen seine sechs Begleiter wegen Beihilfe dazu erwirkt. Doch nach der Beschwerde eines Beschuldigten stellte das Bundesverfassungsgericht fest, dass der Haftbefehl rechtswidrig war. In der Folge rückte die Staatsanwaltschaft vom Vorwurf des Totschlags ab.

Urteil Anfang November erwartet

Dem Hauptangeklagten, der die deutsche, libanesische und türkische Staatsangehörigkeit besitzt, wird zusammen mit zwei anderen aus der Gruppe ebenfalls vorgeworfen, gemeinschaftlich den 50 Jahre alten zweiten Mann verprügelt zu haben. Das Trio muss sich daher wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung verantworten. Das Gericht hat insgesamt acht Verhandlungstage vorgesehen, das Urteil könnte Anfang November verkündet werden. (dpa/sm)



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