Verurteilter Mörder Madsen hält dänische Polizei mit Fluchtversuch in Atem

Der wegen der Ermordung der schwedischen Journalistin Kim Wall zu lebenslanger Haft verurteilte dänische U-Boot-Bauer Peter Madsen hat einen Fluchtversuch unternommen. Medienberichten zufolge nahm er eine Geisel, Stunden später wurde er festgenommen.
Titelbild
Der dänische U-Boot-Besitzer Peter Madsen.Foto: Hougaard Niels/dpa
Epoch Times20. Oktober 2020

Mit einem Gefängnisausbruch hat der wegen der Ermordung der schwedischen Journalistin Kim Wall verurteilte U-Boot-Bauer Peter Madsen die dänische Polizei in Atem gehalten. Der 49-jährige Däne wurde nach Polizeiangaben am Dienstag Stunden nach seiner Flucht aus einem Gefängnis im Kopenhagener Vorort Albertslund gefasst, wo er eine lebenslange Hafstrafe absitzen muss. Medienberichten zufolge hatte Madsen das Gefängnispersonal mit einem waffenähnlichen Gegenstand bedroht und eine Geisel genommen.

Gegen Mittag sei Madsen wieder festgenommen worden, teilte die Polizei im Onlinedienst Twitter mit. Auf seiner Flucht war der verurteilte Mörder mehrere hundert Meter von seinem Gefängnis entfernt gestellt worden.

Polizeipsychologin als Geisel genommen

Die Boulevardzeitung „BT“ berichtete, Madsen sei gegen 10.00 Uhr aus der Haftanstalt geflohen. Er habe die Gefängniswärter mit einem Gegenstand bedroht, der einer Pistole ähnelte, und eine Geisel genommen. Die Boulevardzeitung „Ekstra Bladet“ berichtete, bei der Geisel habe es sich um eine Polizeipsychologin gehandelt.

Als die Polizei Madsen schließlich umzingelt habe, sei er in einem weißen Lieferwagen unterwegs gewesen, berichteten mehrere Medien unter Berufung auf Augenzeugen. Die Beamten hätten ihn aber nicht gleich festgenommen, weil er damit gedroht habe, dass er eine Bombe bei sich habe.

Madsen blieb daher lange vor einer Hecke nahe einer Straße sitzen, während um ihn herum mehrere Polizisten liegend mit ihren Waffen auf ihn zielten. Schließlich wurde der 49-Jährige festgenommen.

In einer Anfang September ausgestrahlten Fernsehdokumentation hatte Madsen den Mord an der Journalistin Wall im August 2017 nachträglich gestanden. Auf die Frage, ob er die Schwedin vor rund drei Jahren getötet habe, antwortete er am Telefon mit „Ja“. „Es gibt nur einen Schuldigen, und das bin ich“, fügte er hinzu.

Journalistin sexuell missbraucht, ermordet und zerstückelt

Wall hatte sich am 10. August 2017 mit dem exzentrischen Autodidakten auf dessen selbstgebautem U-Boot „Nautilus“ getroffen, um eine Reportage zu schreiben. Einen Tag später wurde die 30-Jährige als vermisst gemeldet.

Madsen behauptete zunächst, er habe die Journalistin nach einer Havarie sicher an Land gebracht. Als ihre Leichenteile in der Ostsee gefunden wurden, behauptete er, Wall sei bei einem Unfall an Bord ums Leben gekommen und er habe ihre Leiche im Meer entsorgt. Später änderte er seine Version nochmals und sagte, Wall sei nach einem plötzlichen Druckabfall an Bord gestorben.

Laut Gerichtsmedizin wurde Wall wahrscheinlich durch Strangulierung oder einen Kehlenschnitt getötet. An den Leichenteilen wurden 14 Stichwunden, davon mehrere im Genitalbereich, festgestellt. Eine genaue Feststellung der Todesursache war aufgrund des Zustands der Leiche aber unmöglich.

Psychiatrische Gutachter bezeichneten Madsen vor Gericht als „pathologischen Lügner“, der eine „Gefahr für andere“ sei und wahrscheinlich zum Wiederholungstäter würde, wenn er die Gelegenheit dafür bekomme.

Das Gericht in Kopenhagen sprach Madsen schließlich schuldig, Wall sexuell missbraucht, ermordet und zerstückelt zu haben. Im April 2018 verurteilte es den Erfinder zu lebenslanger Haft. (afp)



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