Zwölf Jahre Haft für katholischen Priester

118 Tatvorwürfe wegen sexuellen Kindesmissbrauchs umfasst die Anklage gegen einen katholischen Priester in Köln. Jetzt steht das Urteil fest.
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Der Kindesmissbrauch wird für die Kirche zum Problem. Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times25. Februar 2022

Wegen jahrelangen Missbrauch von insgesamt neun Mädchen hat das Landgericht Köln einen katholischen Priester am Freitag zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Die Richter sahen es nach Gerichtsangaben als erwiesen an, dass der Angeklagte Hans Bernhard U. seine Opfer zwischen 1993 und 2018 in insgesamt 110 Fällen sexuell missbrauchte. Zudem muss er Schmerzensgeld an drei Opfer zahlen, die dieses in dem Prozess eingefordert hatten.

Pädophile Störung bescheinigt

Nach Überzeugung der Richter beging U. die Verbrechen in Gummersbach, Wuppertal und Zülpich. Ein psychiatrischer Gutachter bescheinigte ihn in den Verfahren eine pädophile Störung. Im Einzelnen verurteilte das Landgericht den Priester wegen sexuellen und schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in 85 Fällen sowie sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen in 15 Fällen. Zunächst war der Mann nur wegen eines Teils der Taten angeklagt. Während des Prozesses ergaben sich Hinweise auf weitere.

Daraufhin war die Anklage gegen den inzwischen 70-Jährigen erweitert und die bereits laufende Verhandlung auch auf diese neuen Vorwürfe ausgedehnt worden. Nach Feststellung des Gerichts beging U. außerdem noch weitere inzwischen verjährte Sexualstraftaten an sechs weiteren Mädchen, die bis ins Jahr 1979 zurückreichten. Diese sind aber nicht mehr strafrechtlich verfolgbar und waren daher nicht Teil der Anklage.

Wegen der massiven Ausweitung der Vorwürfe war der Priester, der sich zunächst auf freiem Fuß befand, Ende Januar im Gerichtssaal verhaftet und in Untersuchungshaft genommen worden. Wegen der vielen im Raum stehenden Taten sahen die Richter eine Wiederholungsgefahr gegeben.

Kölner Erzbistum kündigte „verschärfte Kontrollen“ an

Das Kölner Erzbistum begrüßte das Urteil und kündigte „verschärfte Kontrollen“ an. Er habe „großen Respekt vor dem Mut der Betroffenen, dass sie ihre schrecklichen Erlebnisse in den Prozess eingebracht und damit eine umfassende Aufklärung samt notwendiger Konsequenzen möglich gemacht haben“, erklärte der Delegat des Apostolischen Administrators, Markus Hofmann, am Freitag im Namen des Bistums.

Der Prozess habe „einmal mehr gezeigt, wie perfide Täter vorgehen und wie nachhaltig sexueller Missbrauch das Leben von Menschen zerstört“, erklärte Hofmann. Zugleich habe niemand die Betroffenen gehört, „auch wir als Kirche nicht“. Das Erzbistum Köln wie die gesamte katholische Kirche in Deutschland stehen wegen ihres Umgangs mit Missbrauchstaten seit langem stark in der Kritik. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki befindet sich vor diesem Hintergrund derzeit in einer Auszeit. (afp/dl)



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