Den Schmerz wegstechen

Von 9. Juni 2010

Die Erforschung der Akupunktur ist einen großen Schritt weitergekommen: Der Wirkmechanismus der traditionell chinesischen Akupunktur kann nun mit einem Botenstoff namens Adenosin erklärt werden. Dieser körpereigene Botenstoff wird bei einer Akupunkturbehandlung zumindest unter Laborbedingungen freigesetzt und hat eine unmittelbare Wirkung auf das Immunsystem und die Schmerzunterdrückung. Nun wird auch eine isolierte Wirkung von Adenosinpräparaten für die Schmerzbekämpfung etwa bei chronischen Schmerzpatienten untersucht.

Die Akupunktur ist eine Jahrtausende alte Heilmethode der Chinesischen Volksmedizin und zählt heute zu einer der fünf Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Die philosophischen und theoretischen Grundlagen der Akupunktur wurden vor über 2000 Jahren im Rahmen der Traditionellen Chinesischen Medizin formuliert. Im Mittelpunkt des Systems steht die Vorstellung von einer im Körper fließenden Lebenskraft, auch Lebensenergie genannt, chinesisch Qi, auf deren Wirkung alle Lebensäußerungen beruhen.

Eine Jahrtausende alte Methode

Die Lebensenergie befindet sich in einem ständigen Fluss, ist immer in Bewegung. Auch die Funktionen der inneren Organe wie Atmung, Nahrungsmittelverdauung , Körperabwehr, Muskelbewegungen, werden von der Lebensenergie hervorgebracht. Ähnlich wie die Flüsse das Land durchziehen, ziehen Energiebahnen, Meridiane genannt, durch den Körper und versorgen ihn mit der lebensnotwendigen Energie. Auf diesen Leitbahnen liegen die Akupunkturpunkte, mit deren Hilfe man die Energieflüsse beeinflussen und regulieren kann.

Wenn man gesund ist, fließt das Qi in Harmonie, kräftig und ungestört. Krankheiten sind der chinesischen Vorstellung zu Folge auf eine Störung dieses Flusses zurückzuführen: Entweder liegt eine Schwäche, Fülle oder eine Blockade der Lebenskräfte vor.

Ein günstiger Botenstoff wird durch Akupunkturbehandlung vermehrt ausgeschüttet

Dass diese Prinzipien richtig sind, lässt sich bei der Akupunkturbehandlung in der Praxis erfahren. Bisher fehlte allerdings der Baustein. Es war unbekannt, warum Nadelstiche Schmerzen lindern können. Wissenschaftler der Universität Rochester fanden unter Laborbedingungen ein Puzzlestück des Bausteins. Der Blutspiegel wies nach jeder der etwa 30 Akupunkturbehandlungen eine ungefähr 24-fache Erhöhung des Moleküls Adenosin auf.

Andere Studien bestätigten bereits, dass eine erhöhte Konzentration Adenosin eine günstige Wirkung auf den Körper hat und den Blutdruck über eine Gefäßerweiterung senken sowie die Herzfrequenz verringern kann. Außerdem fördert Adenosin den Schlaf, hemmt Entzündungen und kann die Weiterleitung von Nervensignalen verhindern, die bei Verletzungen auch in tieferen Hautschichten aktiv werden und Schmerzen auslösen. Ob die schmerzlindernde Wirkung auch bei Patienten eine ähnlich starke Wirkung zeigen kann, werden klinische Studien noch beweisen müssen.

Dem Rätsel auf der Spur: Warum Akupunktur individuell wirkt

US-amerikanischen Forschungen gelang es, eine mögliche Erklärung für ein weiteres, bisher ungelöstes, Rätsel der traditionellen Akupunktur zu finden. Die Praxis zeigte, dass die angewandte Akupunktur bei einigen Patienten stärker wirkte als bei anderen. Die Forscher aus Rochester fanden unter Laborbedingungen ein Protein namens A1, das eine entscheidende Rolle beim Ansprechen auf die Akupunkturtherapie zu haben scheint. Fehlte dieses Protein im Körper, so zeigte die Akupunktur eine wesentlich schwächere Wirkung.
Die Nadelung der Akupunkturpunkte hat eine harmonisierende Wirkung. Sie fördert ein ungestörtes Fließen. Im Westen wird die Akupunktur vermehrt anerkannt, auch wenn das Verständnis der modernen Medizin noch mangelhaft ist. Ursprünglich, im alten China, gab es viele berühmte Ärzte, die unter anderem auch das Handwerk der Akupunktur beherrschten. Ihnen war damals jedoch eines gemein: Laut Überlieferungen waren sie alle buddhistische und daoistische Kultivierende. Sie besaßen große Weisheit und übernatürliche Fähigkeiten. Dadurch erkannten sie leicht Probleme und wussten, wie man sie direkt behandeln kann. Von ihrem Können wurden leider nur die Handtechniken überliefert. Trotzdem kann man der Akupunktur auch heutzutage ihre Wirkung nicht absprechen.

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