Luoyang – Die Wiege von Chinas Zivilisation

Titelbild
Chinesen aus vielen Städten Chinas in traditionellen Kleidern der Han-Dynastie am 2. Mai auf den Straßen in der alten Kaiserstadt Luoyang. Sie wollten damit auf die alte chinesische Kultur hinweisen und wünschen sich deren Wiederbelebung in China. (Foto: Epoch Times Archives)
Von 13. Mai 2007

„Luoyang ist für mich eine alte chinesische Kaiserstadt mit den schönsten Pfingstrosen und vielen Gedichten aus der Tang Dynastie. Ihr Frieden, ihr Reichtum und ihre Harmonie in alten Zeiten haben mich immer sehr beeindruckt.“

So schwärmt einer meiner chinesischen Freunde in Deutschland von der Stadt in Zentralchina, in der schon während der hoch entwickelten Tang-Dynastie (618-907 n.Chr.) rund eine Million Menschen lebten.

Das alte Luoyang, die Erinnerung an die Schönheit der alten chinesischen Kultur hatte wohl auch eine Gruppe von Chinesen im Sinn, als sie sich am 2. Mai in traditioneller Kleidung der Han-Dynastie (206 v.Chr. – 220 n.Chr.) in den Straßen der Stadt und an vielen Touristenattraktionen zeigten. Sie kamen aus allen Himmelsrichtungen, aus mehr als einem Dutzend chinesischer Städte, darunter Shanghai, Changzhou, Shijiazhuang und die alte Kaiserstadt Xi’an. Die verlorenen Werte chinesischer Kultur möchten sie ihren Landsleuten wieder ins Bewusstsein bringen.

Hauptstadt der Kultur und Wissenschaft

Luoyang, die Stadt der Päonien, aber auch die Stadt, die 13 chinesische Kaiser zur Hauptstadt ihres Reiches wählten, wird als die Wiege der chinesischen Zivilisation betrachtet. Südlich des Gelben Flusses, im Herzen Chinas gelegen, hat sie schon immer in den Kaiserreichen eine wichtige Rolle gespielt. Wenn gerade nicht als Hauptstadt, dann als eine Art Dependance für Kultur und Wissenschaft. Mit dem Gelben Fluss verbunden sind Legenden von den Anfängen der chinesischen Kultur, die von Lebewesen aus den Fluten des Gelben Flusses als Gabe der Gottheiten zu den Menschen gebracht worden sein soll. Dazu gehörte auch ein Pferd mit einem Drachenkopf, das auf seinem Rücken ein Bild trug, aus dem später die Acht-Trigramme entwickelt wurden. Aus dem Fluss Luo, der der Stadt ihren Namen gab, stieg nach der Überlieferung eine Schildkröte, die auf ihrem Rückenpanzer auch ein Bild für die zukünftige Menschheit trug.

„In Luoyang ist das Schreibpapier sehr teuer geworden.“ Das ist eine bekannte Redewendung in ganz China und will die Berühmtheit eines Werkes hervorheben. Der Spruch hat seinen Ursprung in den Werken des Dichters Zuo Si in der Jin Dynasty (265-420 n.Chr.). Dessen Werke wurden so hoch geschätzt, dass man viele handschriftliche Kopien davon anfertigte und sich so das vorhandene Schreibpapier schnell erschöpfte. Als literarisches Meisterwerk gilt seine „Ode an die Hauptstädte der Drei Reiche Wei, Shu und Wu“, ein Werk; an dem Zuo Si angeblich zehn Jahre lang arbeitete. Die Ode berichtet über Sitten und Gebräuche und das Leben in den Städten der Drei Reiche. Schon der Titel lässt eine ganz besondere Art und einen besonderen Gegenstand seiner Poesie erkennen.

Nach den Grauen der chinesischen Kulturrevolution und der 58 Jahre KP-Herrschaft könnte dem chinesischen Volk eine Rückbesinnung auf seine alte Kultur den Weg zu einem neuen Selbstverständnis und Selbstvertrauen eröffnen.



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