Streben nach Bequemlichkeit

Ein Tabu für die Menschen im alten China
Epoch Times1. Juli 2008

Übermäßig nach Bequemlichkeit zu streben und mit Freude der Bequemlichkeit nachzugeben wurde im alten China als ebenso schädlich für einen Menschen gesehen wie giftiger Wein. Deshalb betrachteten die Menschen damals die Bequemlichkeit als großes Tabu. Es gibt eine chinesische Redensart: „Die Leute überleben mit Sorge und Gefahr, sterben aber an Bequemlichkeit.“ Obwohl Bequemlichkeit nicht zum Tod führt, verstärkt sie die Faulheit und kann Menschen dazu veranlassen, nachzugeben und ihre Willenskraft zu verlieren.

In der Schrift Lunyu von Konfuzius heißt es: „Nach einem reichlichen Mahl nichts zu tun zu haben, ist nicht gut. Kann man nicht wenigstens eine Partie Schach spielen? Sogar Schach zu spielen ist besser, als zu faulenzen.“

Menzius sagte auch: „Wenn die Menschen gutes Essen und warme Kleidung haben und bequem leben, aber nicht gebildet sind, sind sie Tieren ähnlich. Ein Heiliger sorgte sich deshalb, sodass er einen Lehrer sandte, um den Menschen Etikette und Moral zu lehren.“ Die Menschen im alten China glaubten, dass Bequemlichkeit schädlich ist. Ein komfortables Leben ohne korrekte Bildung zu haben, kann die Leute auf einen bösen Pfad führen und Taten begehen lassen, die nicht von Tieren zu unterscheiden sind.

Während der Zeit der „drei Königreiche“ seufzte Liu Bei, der König eines der drei Königreiche, einmal mit Tränen in den Augen: „In der Vergangenheit habe ich immer auf dem Rücken eines Pferdes gesessen und trug kein Fleisch auf meinen Beinen. Jetzt reite ich nicht mehr, und das Fleisch ist zurückgekommen. Die Zeit fließt dahin wie Wasser. Ich werde alt, aber ich habe nichts erreicht. Ich kann nicht anders als mich traurig fühlen!“

Tao Kang, ein Beamter während der Jin-Dynastie, bewegte jeden Morgen 100 Keramikbehälter nach draußen und trug sie jede Nacht zum Haus zurück. Andere waren neugierig und fragten ihn, warum er dies tat. Er sagte: „Ich versuche, mein Bestes für das Land zu tun. Wenn ich mich zu wohl fühle, fürchte ich, dass ich meine Verantwortung nicht gut erfüllen kann. Deshalb beschäftige ich mich oft so.“ Später wurde er Gouverneur von acht Staaten und war sehr berühmt.

Im alten China wurde gesagt, dass fließendes Wasser nicht verrottet, und Scharniere an den Türen aufgrund der Bewegungen nicht verfallen. Wir haben nur einige Jahrzehnte, um unser Leben zu leben. Wenn wir in einem komfortablen Leben schwelgen, werden wir faul, ziellos und passiv sein. Dann fürchten wir uns vor Schwierigkeiten und sehen, wie unsere Willenskraft schwächer und schwächer wird. Wenn wir mit Rückschlägen konfrontiert sind, können wir nichts aufgeben und nichts erreichen. Außerdem, wenn man sich zuviel um Bequemlichkeit kümmert, könnte das Schwierigkeiten für einen selbst nach sich ziehen. Jene, die viel Erfolg haben, sind zumeist starke und eifrige Personen.

Erschienen in Epoch Times Deutschland Nr. 26/08



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion