Im Detail liegt die Kraft

Untersuchungen aus dem Bereich der Naturwissenschaften zeigen neue Zusammenhänge im Hinblick auf die Wirkungsweise chinesischer Arzneimittelzubereitungen auf
Von 12. Dezember 2010

Der weitaus größere Teil der Chinesischen Volksmedizin widersetzt sich bis zum heutigen Tag von Wissenschaftlern der westlichen Medizin verstanden zu werden. Wenn Heilkräuterpräparate einen unaufgeklärten Wirkungsweg haben, können sie meist nicht als Medikamente in die heutige Gesundheitsversorgung mit eingegliedert werden. Therapievorteile durch diese Arzneimittel bleiben so für den größten Teil der Bevölkerung verschlossen. Untersuchungen über die mikroskopische Struktur der Materie haben nun Zusammenhänge für die Wirkungsweise für die Arzneimittel der Chinesischen Volksmedizin gezeigt.

Arzneimittel bilden weltweit die Grundlage zur Behandlung von Krankheiten. Auszüge aus Naturkräutern werden seit Jahrtausenden eingesetzt. Aus ihren Wirkstoffen entwickelte die westliche Medizin Medikamente. Im Mittelalter erweiterten Frauen ihre Pupillen mit Hilfe eines Extraktes aus der Tollkirsche (lateinisch: Atropa belladonna), um noch attraktiver zu sein. Auch heute wird der hochkonzentrierte Wirkstoff Atropin aus der Tollkirsche in der Augenheilkunde verwendet, um die Augen für die diagnostischen Untersuchungen weit zu stellen. Zudem hat das Atropin heute einen gewissen Stellenwert bei der notfallmedizinischen Behandlung des Herzinfarktes.

Viel seltener wird über den wichtigeren Teil der chinesischen Volksmedizin berichtet. Nämlich, wie in der chinesischen Volksmedizin die Diagnosen gestellt werden, warum Ärzte der Chinesischen Volksmedizin nicht die Entzündung der Leber (griechisch: Hepatitis von „Hepar“, die Leber und –itis, einer Silbe, die für Entzündung steht) behandeln, sondern etwa von aufsteigendem Leber-Yang reden und basierend auf dieser Diagnose eine Therapie verschreiben, um über das Leber-Yang die krankhafte Veränderung in der Leber wieder zu heilen.

Eine mikroskopischere Medizin

Im Vergleich mit der menschlichen Anatomie hat sich erwiesen, dass die von der chinesischen Medizin beschriebenen Akupunkturpunkte bestimmten anatomischen Stellen im Körper – etwa einer Schwachstelle zwischen zwei Muskeln – entsprechen. Durch sanftes Drücken des Hegu-Punktes (dem Akupunkturpunkt zwischen Daumen und Zeigefinger) können Interessierte nach einem kurzen Seminar selbst über eine bestimmte geschwollene Wahrnehmung berichten. Die Heilungseffekte der Akupunktur beweisen auch die Existenz der Akupunkturpunkte und werden zu einem gewissen Grad auch von den staatlichen Krankenkassen in Deutschland als ein wirksamer Weg zur Behandlung von Krankheiten anerkannt.

Ein grundlegender Unterschied zwischen der chinesischen und der modernen westlichen Medizin besteht darin, dass die Wirkungsweise in der chinesische Medizin sich oft tief in der mikroskopischen Welt abspielt. In der westlichen Medizin wirkt ein Medikament oft durch einen Wirkstoff, der bestimmte Zellen im Körper an einen Rezeptor bindet und so eine starke Reaktion im Körper auslösen kann. Die Rezepte der chinesischen Medizin basieren häufig auf einem Wirkungsprinzip, das in einer mikroskopischeren Welt stattfindet. Entsprechend findet der Heilungseffekt auf einer tieferen Ebene im Körper statt.

Einige Kinder fürchten sich vor Dunkelheit, weinen nachts und schlafen dafür am Tag. In der chinesischen Medizin wird dies die Umkehrung von Yin und Yang genannt. In der chinesischen Volksmedizin gibt es dafür eine Heilmethode. In Wasser gekochtes Gold wird zu „schwerem Wasser“. Dieses Wasser hat durch das Kochen mit Gold viel reines Yang und kann Kinder beruhigen. Obwohl festes Gold in Wasser unlöslich ist, kann man anhand der Wirkung sehen, dass dieses mit Gold gekochte Wasser eine ganz andere Wirkung hat, als wenn man unbehandeltes Leitungswasser trinken würde.

Im Bereich der Physik ist es durch neuere Untersuchungen gelungen, Einblicke in die mikroskopischen Eigenschaften der Struktur von Wasser zu erhalten. Mit dem Auge betrachtet ist Schnee eine kalte, weiße und feste Masse, die aus kleinen Perlen zu bestehen scheint. Aber unter dem Mikroskop betrachtet zeigt sich eine Welt, in der jedes Eiskristall ein einzigartiges Aussehen hat. Obwohl man mit dem Auge gesehen, also auf der makroskopischen Ebene, keinen besonderen Unterschied zwischen zwei Schneemassen feststellen mag, zeigen sich unter dem Mikroskop erstaunliche Unterschiede und Eigenschaften der Eiskristalle. Diese Unterschiede auf der mikroskopischen Ebene können jedoch dazu führen, dass sich der Schnee ganz anders auf der makroskopischen Ebene verhält. Auf der mikroskopischen Ebene entscheidet sich häufig, wie klebrig der Schnee ist, welche Konsistenz er hat und welche anderen physikalischen Eigenschaften er noch besitzt.

„Heiße“ und „kalte“ Krankheiten brauchen andere Therapien

In der chinesischen Medizin werden Krankheiten als „kalt“ oder „heiß“ bezeichnet. Kalte Krankheiten bedeuten nicht, dass der Patient einen unterkühlten Körper hat. Diese „kalten“ Krankheiten beziehen sich auf Eigenschaften der Teilchen auf einer mikroskopischen Ebene. Eis ist kalt und kann gefühlt werden, wenn es die Haut berührt. Aber Perlen, die in der chinesischen Medizin als kalt eingestuft werden, fühlen sich nicht kalt wie Eis an. Stattdessen sind sie auf der mikroskopischen Ebene gesehen kalt. Manchmal fühlen sich die Patienten heiß, aber äußerlich frieren sie. Kalte Medizin sollte in diesen Fällen heiß gekocht eingenommen werden. Falls Patienten sich innerlich kalt fühlen, aber äußerlich heiß, sollte heiße Medizin kalt eingenommen werden. Es gibt natürlich auch heiße Medizin, die heiß eingenommen werden muss und kalte Medizin, die kalt verabreicht wird. Beides sind Rezepte, die verschiedenen Zuständen auf der mikroskopischeren Ebene entsprechen.

Das Zeichen „han“ steht im Chinesischen für Kühle oder Kälte auf einer mikroskopischeren Ebene. Ein Typ von Jade, als Han-Jade bekannt, der aus den Tiefen eines tausend Jahre alten Eisberges herausgegraben wird, fühlt sich nicht eisig an und verletzt die Haut nicht. Aber mit dem Verstreichen der Zeit fühlt man in den Knochen Kälte, wenn man den Stein ständig an der Haut trägt. Es ist ein Zustand einer tieferen, mikroskopischeren Welt.

Quelle: Zhengjian.org. Zhengjian.org ist ein chinesischsprachiges Internetportal, das regelmäßig über die chinesische Kultur und die chinesische Medizin Abhandlungen verfasst.



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