Bischöfe Jahrzehnte eingesperrt in China

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Chinesische Gläubige empfangen die Eucharistie am Heiligabend in einer katholischen Kirche in Wuhan in der Provinz Hubei, China.Foto: STR/AFP/Getty Images

Zwei katholische Bischöfe sitzen in China insgesamt 40 und 51 Jahren lang in Haft. Die Behörden des kommunistischen Regimes scheinen die Schlüssel für deren Zellen weggeworfen zu haben. Außenstehende Beobachter wissen nicht, ob sie noch am Leben, oder bereits tot sind. Wenn man sich nach den Männern und deren Aufenthaltsort erkundigt, wissen die Offiziellen angeblich nichts.

Bei der Machtergreifung im Jahr 1949 schwor die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) Religionen auszurotten und löste gewaltsam Kirchengemeinden auf, zerschlug religiöse Gebäude und erzwang Widerrufungen der Glaubensbekenntnisse von den eingekerkerten Gläubigen. Die zwei Männer, Bischof James Su Zhimin und Bischof Cosma Shi Enxiang, waren Opfer dieser frühen Kampagnen. Seit diesen ersten Säuberungsaktionen wurden die beiden Männer über ihr ganzes Leben hinweg immer wieder verfolgt.

Su Zhimin war vor seiner letzten Inhaftierung im Alter von 65 Jahren am 8. Oktober 1997 schon des Öfteren inhaftiert. Über fünf Mal wurde er von der Partei verhaftet und verbrachte laut AsiaNews über 26 Jahre seines Lebens im Gefängnis. AsiaNews ist ein dem Vatikan nahestehender Nachrichtensender, der sich für Su Zhimins Freilassung einsetzt. Laut der „Cardinal Kung Foundation“ im amerikanischen Stamford, Connecticut wurde Su einmal so sehr verprügelt, dass er teilweise taub wurde.

Laut AsiaNews wurde Su in den 50er Jahren als Konterrevolutionär gebrandmarkt, nachdem er sich geweigert hatte, der „Chinesischen Patriotischen Katholischen Vereinigung“ beizutreten. Hierbei handelt es sich um die Organisation, die von der KPCh gegründet wurde, um Katholiken in China zu überwachen und die Obrigkeit des Vatikans zu ersetzten.

James Su Zhimin und Cosma Shi Enxiang, loyale Bischöfe Roms, wurden so gezwungen, im Untergrund zu agieren. Das machte sie zur Zielscheibe der kommunistischen Behörden.

Laut Asia News verbrachte Shi Enxiang die Jahre zwischen 1957 und 1980 in Zwangsarbeitslagern und Kohleminen. Er wurde für drei Jahre freigelassen, um dann 1983 für weitere drei Jahre unter Hausarrest gesetzt zu werden. 1989 wurde er verhaftet und bis 1993 festgehalten. 2001 wurde er wieder inhaftiert und ist es bis heute. Er verbrachte insgesamt 51 Jahre in Gefangenschaft.

AsiaNews machte die Öffentlichkeit auf die beiden Bischöfe aufmerksam und verlangt eine Untersuchung über ihren Verbleib.

Es gibt keine Religionsfreiheit in China“, sagte Joseph Kung, Präsident der Cardinal Kung Foundation, in einem Telefoninterview. „Wir wissen nicht, wo sie sich zurzeit befinden und sind uns nicht einmal sicher, ob sie noch am Leben sind.

Er sagte, dass die Obama-Administration sich mehr für die Rechte solcher Leute einsetzen sollte. „Es ist wichtig, die Religionsfreiheit in China zu unterstützen und ich denke, die Außenpolitik sollte darauf aufbauen“, sagte er. „Das ist das grundlegendste Menschenrecht.“

Originalartikel auf Englisch: Chinese Bishops Jailed for Decades, Whereabouts Unknown



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