China: Abiturienten brauchen scharfen Augen um Universitäts-Plagiate zu erkennen

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Nicht jeder Uniabschluss ist ein Grund zu feiern.Foto: China Photos/Getty Images
Epoch Times8. Juli 2013

 

Produkt-Plagiate aus China dürften den meisten inzwischen ein Begriff sein. Aber die Fantasie einiger Chinesen scheint grenzenlos zu sein. Im chinesischen Internet ist vor kurzem eine Liste mit einhundert „Universitäts-Plagiaten“ aufgetaucht, um die Abiturienten davor zu warnen, eine solche Universität auszusuchen.

Nach Berichten des Fernsehsenders NTD haben diese Universitäts-Plagiate einige Gemeinsamkeiten. Viele von ihnen haben einen seriös klingenden Name, der leicht mit einer bekannten Universität zu verwechseln ist. Beispielsweise „die Hauptstadt-Universität für Wirtschaft und Handel“ ist eine bekannte Universität in China und eine Plagiats-Universität heißt „die Hauptstadt-Universität für Finanzen und Handel“. Solche Universitäten haben jedoch nicht nur ähnlich klingende Namen, sondern oft eine seriös aussehende Webseite mit Fotos von Gebäuden, die beim Original geklaut sind.

Wie sind dann solche „Universitäten“ in Wirklichkeit? Die Zeitung Hu Bei Ri Bao hat Journalisten auf die Suche nach einer solchen Universität geschickt. An der Adresse von der Webseite haben die Journalisten eine kleine Gasse gefunden. Niemand vor Ort hat jemals etwas über eine Universität in der Nähe gehört. Aber im Internet kann man Bilder des Campus, der Professoren, Fachrichtungen und sogar Praktika finden. Einem anderen Bericht vom Internetforum boxun.com zufolge sind einige dieser Universitäten „Briefkastenfirmen“. Die Ausbildungsbedingungen entsprechen jedoch nicht dem glänzenden Bild der Internetwerbung, vielmehr betreiben die Studenten so etwas wie ein Selbststudium ohne wirkliche Betreuung.

Warum gibt es in China solche Universitäts-Plagiate? Nach Erklärung von NTD hatte der ehemalige Bildungsminister Chen Zhili mit der „Industrialisierung der Bildung“ begonnen. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Reform, wodurch Bildungschancen eng mit Geld verbunden sind. Seitdem stiegen die Studiengebühren in China um ein Vielfaches. Gleichzeitig wurden die Universitäten immer mehr gewinnorientiert und die Qualität sank. Der China-Experte Zhang Tianliang ist der Meinung, dass der Wissensstand eines heutigen Masters in China nur dem eines Bachelors von früher entspreche. Die Universitäts-Plagiate sind auch ein Produkt der gewinnorientierten Bildungspolitik. Auch wenn der Abschluss einer solchen Universität oft nicht staatlich anerkannt wird, müssen die Studenten hohen Studiengebühren bezahlen. (yh)

Mit Material von NTD-Television:

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