China: Barack Obama als Hoffnungsträger für die Chinesen?

Titelbild
Einige Chinesen sehen Barack Obama als ihren Hoffnungsträger.Foto: Screenshot von der Webseite chinadigitaltimes.net am 16.05
Von 17. Mai 2013

 

Barack Obama in einem Kostüm aus der Song-Dynastie von vor 1000 Jahren. Nach Berichten der chinesischsprachigen Epoch Times, Dajiyuan, sei diese Fotomontage ein Highlight im Internet in China. Fast jeder Chinese versteht den Hintergrund: Das Bild soll einen legendären Mann namens Bao Zheng aus der Song-Dynastie darstellen. Bao Zheng hatte vor allem zwei Merkmale: er soll deutlich dunkler als die meisten Chinesen ausgesehen haben und er symbolisiert die Gerechtigkeit.

So oder so ähnlich betrachten zurzeit einige Chinesen Barack Obama, den Präsidenten der USA. Bei Ungerechtigkeiten wenden sich immer mehr Chinesen an die Webseite des Weißen Hauses und stellen dort Petitionen ein. Die Webseite secretchina.com veröffentlichte eine Meldung von Radio France Internationale (RFI), dass zurzeit mehrere Petitionen aus China auf der Webseite vom Weißen Haus zu sehen seien. Dies seien unter anderem die Ermittlung gegen eine Chinesin, die vor 19 Jahren eine Mitbewohnerin in einem Studentenwohnheim in China vergiftet haben soll und ein Einreiseverbot für Spezialisten im Bereich Internetzensur in China. RFI soll kommentiert haben, dass die verzweifelten Chinesen ein neues Zeitalter begonnen haben, indem sie versuchen, die Innenpolitik in China zu „internationalisieren“.

Obama in einem Kostüm aus der Song-Dynastie.Obama in einem Kostüm aus der Song-Dynastie.Foto: Screenshot von der Webseite chinadigitaltimes.net am 16.05

Es ist anzumerken, dass eine Petition ans Weißen Haus tatsächlich funktionieren kann. Der Fall um die vergiftete Chinesin blieb 19 Jahre lang ungeklärt und die Familienangehörigen des Opfers konnten nur verzweifelt zusehen, wie die Tatverdächtige, deren Familie Verbindungen zu hochrangigen Beamten hat, auf freiem Fuß blieb. Nachdem diese Petition zur Ermittlung gegen die Tatverdächtige am 3. Mai auf der Webseite des Weißen Hauses erschien und nach Berichten von Dajiyuan in wenigen Tagen über 100.000 Unterschriften gesammelt hatte, haben die Medien in China reagiert. Die parteieigene Zeitung Ren Min Ri Bao (die Volkszeitung) habe am 9. Mai einen Artikel zu dem Fall veröffentlicht und Transparenz bei der Polizeiarbeit gefordert. Kein Wunder, dass einige Chinesen Barak Obama als „Direktor des Bittsteller-Empfangsamts“ bezeichnen.

Eine Petition an das Weiße Haus ist für Bittsteller in China nicht ohne Risiko. Nach Berichten der chinesischen Webseite von BBC sei eine Internetnutzerin aus der Stadt Chengdu, die am 7. Mai eine Petition auf die Webseite des Weißen Hauses gestellt habe, von der Polizei besucht worden. Diese Frau habe Aufmerksamkeit auf die Umweltverschmutzung einer Chemiefabrik lenken wollen. Am 8. Mai sei sie von der Polizei aufgefordert worden, ihre Petition zurückzunehmen. Allerdings können die Petitionen nicht gelöscht werden. Bis jetzt weigere sich die Polizei in Chengdu zu dem Fall Stellung zu nehmen.

 



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