China: Untersuchung der „Hölle auf Erden“ angekündigt

Titelbild
Falun Gong-Praktizierende.Foto: SAM YEH/AFP/Getty Images
Von 9. April 2013

 

Ein unerwarteter und schrecklicher Bericht über die Zustände und Methoden in einem chinesischen Arbeitslager erregt zurzeit in China große Aufmerksamkeit. Gegenstand des Berichtes ist das berühmt-berüchtigte „Masanjia-Arbeitslager“ in der Provinz Liaoning. Die Regierung dieser Provinz hat am 8. April angekündigt, eine Untersuchung einzuleiten. Möglicherweise werden in naher Zukunft noch mehr erschreckende Menschenrechtsverletzungen ans Licht kommen.

Die ganze Geschichte beginnt mit der Veröffentlichung des Berichts „Raus aus Masanjia“, der am 7. April im chinesischen Magazin „Lens“ erschien. Nur einen Tag später erklärte die Regierung der Provinz Liaoning, dass sie eine Untersuchung einleiten werde. Nach Berichten der Webseite secretchina.com beinhaltet der Artikel mit mehr als 20.000 Wörtern Details über die grausamen Foltermethoden im Masanjia-Arbeitslager. Mehrere Medien in China haben diesen Bericht danach auch veröffentlicht. Die Darstellungen seien so erschreckend, dass viele Internetnutzer die dort begangenen Untaten als schlimmer als die der Nazis und Japaner während des zweiten Weltkriegs verurteilten.

Nach Berichten der chinesischsprachigen Epoch Times, Dajiyuan, ist Cao Baoyin, ein bekannter Kommentator aus China, nach dem Lesen des Berichts derart erschüttert gewesen, dass er einen Sonderbeitrag über das Thema gedreht habe. Nach den Dreharbeiten sei er in Tränen ausgebrochen. Er habe gemeint, was in Masanjia geschehe sei die Hölle auf Erden. Kurz nach der Veröffentlichung sei sein Video im chinesischen Internet jedoch zensiert worden.

Die vielen Menschenrechtsverletzungen im Masanjia-Arbeitslager sind außerhalb von China schon lange kein Geheimnis mehr. Beispielsweise gibt es zahlreiche Berichte über Hilferufe von Zwangsarbeitern und unmenschliche Misshandlungen an friedlichen Falun Gong-Praktizierenden, die in diesem Arbeitslager verübt wurden. Im Gegensatz zu den Berichten, die ins Ausland gelangten, war dieses Arbeitslager in China lange Zeit in den höchsten Tönen gelobt worden. Nach Berichten der Webseite secretchina.com sei das Masanjia-Arbeitslager im Jahr 2001 vom Justizministerium gelobt und mit der goldenen Verdienst-Medaille ausgezeichnet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua habe ins gleiche Horn gestoßen und die Polizei dieses Arbeitslager als „Mutter der Gefangenen“ gefeiert. Inzwischen wird den Chinesen auch langsam klar, wie verlogen solche Berichte sind.

Vorbereitung auf Prozess gegen Bo Xilai?

Nach dem Bericht von Dajiyuan ist das Masanjia-Arbeitslager von dem entmachteten Spitzenpolitiker Bo Xilai erweitert worden und dient hauptsächlich der „Umerziehung“ der verfolgten Falun Gong-Praktizierenden. Falun Gong ist eine friedliche buddhistische Kultivierungsschule, die in China seit 1999 verfolgt wird. Diese Verfolgung dauert bis heute an. Zu Beginn der Verfolgung habe es nach inoffizieller Statistik etwa 100 Millionen Praktizierende gegeben. Möglicherweise haben während der Verfolgung mehrere Millionen Falun Gong-Praktizierende ihr Leben verloren.

Dajiyuan merkte an, dass das Magazin „Lens“ zu einer Mediengruppe gehört, die dem jetzigen Parteichef nahe stehe. Es sei ungewöhnlich, dass ein solcher Bericht in China überhaupt erscheine und nicht zensiert werde und dass die Regierung so schnell darauf reagiert habe. Nach Einschätzung der Webseite secretchina.com könne die Veröffentlichung eines Teils der grausame Folterungen im Arbeitslager als Vorbereitung für die Eröffnung des Gerichtsverfahrens gegen Bo Xilai dienen. Damit wird den Chinesen klar, dass die Schuld von Bo Xilai weit über Korruption und Verwicklung in einen Mordfall hinausgeht. Neben Folter und weiteren massiven Menschenrechtsverletzungen wurde an den Falun Gong-Praktizierenden sogar Organraub verübt und die entnommenen Organe verkauft. Die Webseite secretchina.com schließt die Möglichkeit nicht aus, dass auch diese Untaten in China bekanntgemacht werden.

Nachrichtenagentur AP berichtet

In einem Bericht der Nachrichtenagentur AP vom 9. April heißt es, dass „die Misshandlungen, über die berichtet wird, den Vorwürfen entsprechen, die Falun Gong-Praktizierende schon vor zehn Jahren erhoben haben. Sie nannten Masanjia eins der grausamsten Umerziehungslager, das von der Regierung benutzt wurde.“



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