China vergleicht Absturz von Raumlabor mit „prächtigem Sternschnuppenregen“

Der bevorstehende Absturz ihres Weltraumlabors "Tiangong-1" auf die Erde lässt die chinesischen Behörden ins Schwärmen geraten. Es werde wie ein "prächtiger Sternschnuppenregen" durch den "sternenklaren Himmel zur Erde brausen".
Titelbild
Eine undatierte Grafik der chinesischen Raumstation «Tiangong 1».Foto: CMSE via Europa Press/Illustration/dpa
Epoch Times30. März 2018

Der bevorstehende Absturz ihres Weltraumlabors „Tiangong-1“ auf die Erde lässt die chinesischen Behörden ins Schwärmen geraten: Niemand müsse befürchten, dass die acht Tonnen schwere Station „wie in einem Science-Fiction-Film wild auf die Erde stürzen wird“, schrieb die Raumfahrtbehörde CMSEO am Freitag im chinesischen Messengerdienst WeChat.

Vielmehr werde sie sich in einen „prächtigen Sternschnuppenregen verwandeln, der durch den sternenklaren Himmel zur Erde braust“.

Das außer Kontrolle geratene Raumlabor „Tiangong-1“ (zu deutsch: „Himmelspalast“) wird nach Berechnungen der chinesischen Raumfahrtbehörde zwischen Samstag und Ostermontag auf die Erde stürzen, die Europäische Raumfahrtagentur ESA spricht von einem kürzeren Zeitfenster zwischen Samstagmittag und Sonntagnachmittag (GMT). Viele Teile werden bereits beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen.

Einige aus besonders hitzebeständigen Materialien bestehende Bruchstücke werden jedoch auf die Erde stürzen. Nach den Worten des US-Experten Jonathan McDowell gibt es aber tatsächlich wenig Anlass zur Sorge: Die Trümmerteile werden mit relativ niedriger Geschwindigkeit auf die Erde stürzen und mit großer Wahrscheinlichkeit in den Ozeanen landen, wie der Astronom vom Harvard-Smithsonian-Zentrum für Astrophysik der Nachrichtenagentur AFP sagte.

China, das ein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm unterhält, hatte „Tiangong-1“ im September 2011 im Weltall ausgesetzt. Auf dem Außenposten im All koppelten mehrere bemannte und unbemannte Raumschiffe an, doch seit 2013 hat kein Taikonaut mehr die etwa Bus-große Raumstation betreten. Im September 2016 schickte China den Nachfolger „Tiangong-2“ auf seine Umlaufbahn. Bis 2022 soll daraus eine große, ständig bemannte Raumstation entstehen.

Im März 2016 brach der Funkkontakt zum alten „Himmelspalast“ ab – „Tiangong-1“ ließ sich nicht mehr steuern und auch nicht mehr kontrolliert in die Erdatmosphäre manövrieren.

Die Raumfahrtbehörden weltweit verfolgen den Sinkflug genau. Nach Angaben der ESA kann der genaue Absturzzeitpunkt erst einige Stunden im voraus genau berechnet werden. Die Zone, in der Trümmerteile niedergehen könnten, liegt demnach zwischen dem 43. Grad nördlicher und dem 43. Grad südlicher Breite. Deutschland liegt nördlich davon.

„Es sind schon deutlich größere Trümmer auf die Erde gestürzt, ohne dass Menschen zu Schaden kamen“, sagte US-Astronom McDowell. „Das ist wie der Absturz eines Kleinflugzeugs.“ Der Schrott werde sich aber auf einer Strecke von mehreren hundert Kilometern verteilen. Die meisten Teile würden sich in einer Höhe von 60 bis 70 Kilometern „in eine Serie von Feuerbällen“ verwandeln. Für die Menschen auf der Erde werde das eine „spektakuläre Show“. (afp)



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