Chinas Gewalt gegen Tibeter von Driru eskaliert

Titelbild
Bewaffnete Polizisten in voller Kampfausrüstung stehen Wache an den Hauptstraßen. Ein Bild, das in Tibets Protest-Regionen alltäglich ist.Foto: Peter Parks /AFP/Getty Images
Epoch Times24. Dezember 2013

Im Kampf gegen den Widerstand in der tibetischen Region Driru greifen chinesische Sicherheitskräfte zu immer härteren Mitteln: Aktuell wurden in dem ländlichen Bezirk Klöster umzingelt, Mönche verhaftet und tausende Tibeter eingesperrt. Außerdem blockieren die Chinesen die Telekommunikation und zwingen der Bevölkerung politische „Umerziehungsprogramme“ auf.

Weil sie sich weigern, „dankbar“ zu sein

Seit September hat sich in Driru der Widerstand gegen eine Kampagne der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) verstärkt: Die Tibeter weigern sich, der Anordnung zu folgen, nämlich „Patriotismus und Dankbarkeit gegenüber China“ zu zeigen. Ihnen wurde unter anderem befohlen, chinesische Flaggen auf ihren Dächern zu hissen. Trotz Einsatz eines verstärkten Sicherheitsaufgebots wehrten sich die Driruer aktiv dagegen: Sie warfen die Flaggen in einen Fluss und hängten stattdessen Protest-Plakate auf.

Attacken gegen Mönche und Zivilbevölkerung

Die Zentrale Tibetische Verwaltung CTA, Tibets Exilregierung, verglich die intensivierte Unterdrückung von Driru bereits mit den Auswüchsen der Kulturrevolution: Die Bewohner des Bezirks hätten schwere Menschenrechtsverletzungen erlitten, so die CTA. Berichtet wird von Willkür-Verhaftungen, Folter und dem Verschwinden von Menschen.

„Über tausend Tibeter aus Driru sind aktuell in Gefangenschaft“, sagte ein Tibeter, der in Europa lebt, zu Radio Free Asia (RFA). „Alle verhafteten Tibeter werden verhört und der politischen Umerziehung unterzogen“.

Mehr als zehn Mönche aus den Klöstern Tarmoe, Rabten und Dron Na wurden verhaftet. Es gebe keinerlei Information über ihren derzeitigen Zustand. Die Klöster seien von den Chinesen umzingelt worden. Während die Mönche unterwegs waren, brachen die Sicherheitskräfte in das Tarmoe Kloster ein und plünderten ihre Zimmer. Sie konfiszierten Laptops, Handys und CDs. Bei anderen Razzien wurden persönliche Besitztümer aus Privatwohnungen gestohlen.
 
Alle müssen zur „Gehirnwäsche“

Alle  Aktionen seien Teil eines intensiven Programms zur Überwachung der auf dem Land lebenden Tibeter, so der Informant.  Die Behörden hätten tägliche politische Umerziehungsmaßnahmen für die Bewohner des Gebietes angeordnet. Ein älterer Tibeter habe bereits im September gegen die Gehirnwäsche-Aktionen protestiert und den Chinesen, gesagt „sie sollten nach Hause gehen“. Deshalb sei er durch Prügel lebensgefährlich verletzt worden.

Im Oktober berichtete RFA, dass die chinesischen Behörden mit über 200 Fahrzeugen von Polizei und Paramilitär in den Dörfern von Driru eingerückt seien:  Nach einem Vorfall, bei welchem die Polizei in eine unbewaffnete Menge schoss und dabei mindestens 60 Menschen verletzte, wurden Wachposten an allen Hauptstraßen aufgestellt. Außerdem wurde über die Bevölkerung eine rigorose Kommunikationssperre verhängt.

Informations-Sperre

„Sie konfiszierten die Handys der Tibeter und blockierten Telefon und Internet. Jetzt müssen die Menschen ihre Ausweise sogar zum Einkaufen mitnehmen. Die Polizei verhaftet alle, die sich nicht ausweisen können“, sagte der Informant dem RFA.

Auch die exil-tibetische Website Phayul sprach von einer angespannten und undurchsichtigen Situation: Wegen der strikten Überwachung der Kommunikationswege und des harten Vorgehens sei es für die Berichterstatter schwierig, Details zu erfahren oder die Informationen zu verifizieren.



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